Schenefeld. In der Bezirksliga wird es für den SC Egenbüttel nach der Niederlage gegen Blau-Weiß 96 eng. Ton neben dem Platz war unterirdisch.
„Dumme Sau.“ Das galt zwischendurch dem Schiedsrichter. „Nummer 14, du fette Sau.“ Das hatte Laurence Wankel (Blau-Weiß 96) nun davon, mit einer Geste des Triumphs das 2:1 des Schenefelder Bezirksliga-Teams über den SC Egenbüttel gefeiert zu haben.
Fußball-Plätze sind keine akademischen Debattierklubs. Äußerungen unterhalb der Gürtellinie sind an der Tagesordnung. Der SCE-Fanblock und besonders sein diesmal offenbar schwer alkoholisierter Vorsänger, ehemaliger Spieler der unteren Herren, müssen aber wissen, dass sich nicht alle gegnerischen Teams solche Beleidigungen wie im Stadion Achter de Weiden über Megaphon gefallen lassen. Es könnte eines Tages auf Zoff hinauslaufen, wenn sich die Gruppe nicht konsequent besinnt. „Ihre Unterstützung ist überragend. Aber wir werden diese Auswüchse natürlich versuchen zu unterbinden“, versprach Kapitän Hossein Zolfaghari. Der gute Ruf des SC Egenbüttel steht auf dem Spiel.
Sportlich wird es für die Rellinger in der Staffel West kritisch. Die Mannschaft muss die nächste Zeit ohne Yoram Eggers, Kevin Schade (Kreuzbandrisse), Max Gerckens und Michael Gehrmann (Außenbandrisse) klarkommen. Die Lücke in der Offensive könnte Fynn-Niklas Thies vielleicht ein bisschen schließen. Der eingewechselte Stürmer feierte seinen Kopfballtreffer – Fehler von Blau-Weiß-Keeper Fynn Ritter – mit einer „kleinen Säge“. Zuvor hatten Linus Stoevhase im Durcheinander nach einem abgewehrten Wankel-Freistoß per Eigentor und Weys Karimi mit einem prachtvollen 17-Meter-Schuss für die 2:0-Führung der Schenefelder gesorgt. Am Ende siegte gewissermaßen der Hauptbetrieb über die Filiale. Denn: Nicht weniger als fünf eingesetzte SCE-Akteure (Alexander Wulf, Nico Repenning, Patrick Marciniak, Gregor Adler, Niklas Fischer) trugen einst Blau und Weiß.
Fußball in der Bezirksliga kann die Herzen höher schlagen lassen. Die Zweite des TuS Osdorf und der Heidgrabener SV machten es vor. In dieser einzigartig aufregenden Partie hatte der „kleine HSV“ schon 4:1 geführt. Bedingt auch durch eine Gelb-.Rote Karte des eingewechselten Yannick Schwadtke wegen Ballwegschlagens siegten die Osdorfer noch 5:4 (1:2). SVH-Coach Ove Hinrichsen musste nicht traurig sein. Nur eine von vielen bemerkenswerten Aktionen seines Teams: Fabian Grabke verhinderte mit einem Irrsinns-Spagat das 0:1 zu diesem Zeitpunkt (31.). „Am Ende war der Osdorfer Druck zu hoch“, sagte Hinrichsen. Jason Urban köpfte zwei Tore nach Standards von Sebastian Stapel.
Der FC Elmshorn brachte ein Kunststück fertig. Trotz drei Platzverweisen hieß es 3:2 (3:0) über den SV Lurup. Keeper Alan Kado überragte. Der TuS Hasloh quittierte eine nicht bezirksligareife Leistung mit einer 1:8 (1:3) –Niederlage gegen die SV Lieth, der wiederum alles gelang. Cosmos Wedel schraubte auswärts gegen Komet Blankense an der Überraschung, Ein Elfmeter-Gegentor tief in der Nachspielzeit kostete zwei Punkte (2:2).
Bezirksliga, Staffel West, 5. SpieltagBlau-Weiß 96 – SC Egenbüttel 2:1 Tore: 1:0 Stoevhase (25./ET), 2:0 Karimi (73.), 2:1 Thies (75.). TuS Hasloh – SV Lieth 1:8 Tore: 1:0 Köpf (5.), 1:1 Conjic (17./ET), 1:2 Matthiessen (18.), 1:3 Stubenrauch (40.), 1:4 Matthiessen (55.), 1:5 Rawinsky (70.), 1:6 J. Saliev (83.), 1:7 Rawinsky (87.), 1:8 A. Saliev (89.). FC Elmshorn – SV Lurup 3:2 Tore: 1:0 Kabashi (20.), 2:0 Altergott (33.), 3:0 F. Kelmendi (43.). 3:1 Martinez (57.), 3:2 Ucarkus (62.). Rote Karte: Ungermann (25.). Gelb-Rote Karten: Kabashi (62.), Yildiz (84., alle FCE). Komet Blankenese – Cosmos Wedel 2:2 Tore: 0:1 Mühlich (22.), 1:1 Richert (50./FE), 1:2 Mühlich (62.), 2:2 Richert (90.+7). Rote Karte: Hallmann (Komet/90.). TuS Osdorf – Heidgrabener SV 5:4 Tore: 0:1 Urban (37.), 1:1 M. Schmidt (39.), 1:2 Urban (41.), 1:3, 1:4 Schümann (46., 48.), 2:4 Wachter (54.), 3:4 Börner (66.), 4:4 Wachter (85.), 5:4 M. Schmidt (89.). Gelb-Rote Karte: Schwadtke (Heidgraben/78.).