Pinneberg. Lions spendieren wetterfestes Gerät für zwölf Standorte in Pinneberg. Das ist der Zweck dahinter.
Eltern, die – wenn sie die Lütten von der Kita abgeholt haben – ungeplant mit ihrem Nachwuchs auf einen der rund 45 Pinneberger Spielplätze gehen wollen, finden dort jetzt, wenn sie Glück haben, eine Kiste voller Sandspielzeug. Die Idee, zwölf solcher gelb-blauen, wetterfesten Boxen aufzustellen, stammt von einem brandenburgischen Lions Club. Aufgegriffen und umgesetzt hat sie der Steuerberater Ronny Thie, der bis vor Kurzem Präsident des Pinneberger Lions Clubs war. Er hatte die Aktion zu seinem Präsidenten-Projekt gemacht, nachdem ihm seine Frau von der Idee aus einer Lions-Zeitschrift erzählt hatte.
„Wir fanden, dass das eine tolle Sache für Pinneberg wäre“, sagt Thie. Schließlich hätten Eltern nicht immer automatisch Spielsachen dabei. Jetzt könnten sie sich aber spontan entschließen, mit den Kindern bei schönem Wetter zum Spielplatz abzubiegen. Mit der Aktion möchte er außerdem auf den Lions Club aufmerksam machen, dessen Logo vorn auf den Kisten prangt. Er möchte zeigen, was der Club Gutes tut und vielleicht weitere Unterstützer oder Mitglieder gewinnen. „Wir springen da ein, wo der Staat nicht aktiv wird“, sagt Thie, selbst Vater zweier größerer Kinder.
Jede Spielzeugkiste wird von einem Paten betreut
„Die Mitglieder des Lions Clubs in Brandenburg haben gesagt, dass sie gute Erfahrungen mit den Lions-Boxen gemacht haben“, berichtet er. Auch in Pinneberg habe der Anfang mit sechs Kisten bis auf eine Ausnahme gut funktioniert. Die ramponierte Kiste wurde dann ersetzt und anderswo aufgestellt. „Die Kisten sind in der ganzen Stadt verteilt. Ich finde das total gut“, sagt Bürgermeisterin Urte Steinberg. Jede Kiste werde von einem Paten betreut, der einmal pro Woche nachschaue, ob noch alles okay sei.
Bei Weitem geht es bei dieser Aktion nicht nur um ein starres Angebot. „Die Kinder lernen über die Boxen das Teilen“, sagt Thie. Denn die Idee sei, dass größere Kinder ihr ausgedientes Sandspielzeug hier hineintäten und anderen Kindern zur Verfügung stellten, „das ist auch gleich am Anfang passiert“, so Thie. In der Kanzlei, wo er arbeitet, hatte er zu Anfang einen Aufruf über die Kollegen gestartet, Spielzeug abzugeben, eine Kollegin habe über Ebay Kleinanzeigen weiteres beschafft. Noch immer ist Sandspielzeug willkommen. Wer welches hat, nimmt Kontakt auf über: r.thie@bhup.de.
Anfangs hätten sie gewissen Vorbehalte gehabt, ob das denn funktioniere. „Aber dann haben wir gedacht: Einfach machen! Jetzt haben wir zwölf gute Standorte gefunden“, sagt der Steuerberater. Die sechs neuen Kisten stehen an folgenden Spielplätzen: Eggerstedter Weg, Wacholderstieg, Neue Straße in Thesdorf, Rudolf-Kinnau-Straße, Forststraße in Waldenau, Gehrstücken-Altesland/Thesdorf. „Gutes Sandspielzeug ist der Sahneklecks auf einem schönen Spielplatz und ein Beitrag zur Lebensfreude unserer kleinsten Mitbürger“, sagt Bürgermeisterin Urte Steinberg. „Dafür ein Riesen-Dankeschön!“