Kreis Pinneberg. Die bundesweite Ausschreibung für Breitensportvereine geht in ihre nächste Runde. Bewerbungsfrist für Kreisentscheid endet am 30. Juni
Dieser Preis gilt als der „Oskar des Breitensports“. Zum wiederholten Mal rufen jetzt wieder die Volks- und Raiffeisenbanken zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) die Sportvereine dazu auf, sich am Wettbewerb „Sterne des Sports“ zu beteiligen. Bis zum 30. Juni haben sie Zeit, sich zu bewerben.
Als preiswürdig erachtet werden besonderes gesellschaftliches Engagement und pfiffige Ideen in den Vereinen, was sich zum Beispiel in guter Bildungsarbeit, Jugendsport, Kinderschutz, Gesundheitsförderung, Prävention, Integration, Inklusion, Klimaschutz, Familien- oder Seniorenangebote ausdrückt. Jede Bewerbung wird mit einem Preisgeld honoriert.
Sportliche Leistungen sind für diesen Wettbewerb nachrangig
„Hier geht es nicht um höher, schneller und weiter“, erklärt Bettina Fischer von der Bürgerstiftung der VR Bank in Holstein, die seit knapp 20 Jahren zu diesem Wettbewerb im Kreis Pinneberg aufruft. „Hier geht es um das gesellschaftliche Engagement in den Vereinen. Und dabei stehen Fairness, Verantwortung und Toleranz ganz oben auf der Liste der gesuchten Werte.“
Dem Siegerverein winken 2500 Euro sowie mit dem bronzenen Stern die Teilnahme um den Gewinn der Landesmeisterschaft, die mit dem silbernen Stern ausgezeichnet wird. Wer das erreichen sollte, wird im Winter nach Berlin eingeladen und könnte dort womöglich den goldenen Stern des Sports von Bundeskanzler Olaf Scholz in Empfang nehmen.
Vor zwei Jahren wäre dies beinahe dem VfL Pinneberg geglückt. Im Rahmen eines Kinderschutz-Projektes gegen sexualisierte Gewalt hatte der Verein einen zwölfseitigen Comic („Stopp! Nicht mit mir!“) kreiert, der als schleswig-holsteinischer Landessieger schließlich mit dem Publikumspreis im Bundesfinale bedacht wurde.
Der Publikumspreis hat 2000 Euro in die Kasse für die Jugendarbeit des VfL gespült
Jana Glindmeyer konnte im Januar vorigen Jahres als Vorsitzende der Sportjugendabteilung und Kinderschutzbeauftragte des VfL Pinneberg die mit 2000 Euro dotierte Prämie mit nach Hause nehmen. Ihre „Kinderschutzampel“ überzeugte das Publikum. Sie stellte bestimmte Verhaltensweisen im Verein mit Grün als völlig in Ordnung dar, während andere im Grenzbereich lägen und mit Gelb markiert waren und grundsätzlich verbotene mit Rot für ablehnend versehen waren.
Dieses Mal würde VR-Bank-Vorstand Uwe Augustin gerne einem Sportverein aus dem Kreis Pinneberg ganz nach oben aufs Siegertreppchen verhelfen. „Ich möchte endlich den Bundessieger küren. Hoffentlich klappt es dieses Mal.“ Dabei helfen solle der Kreissportverband (KSV) mit seiner erfahrenen Expertise.
Der Kreissportverband unterstützt den Wettbewerb von Beginn an
Für den Kreis Pinneberger KSV-Vorsitzenden Karsten Tiedemann ist dieser alljährliche Wettbewerb „mit sehr viel Liebe gemacht. Er schafft Zusammenhalt in den Vereinen und dafür steht der Sportsgeist.“ Und in den Vereinen könnte diese vorbildlichen Projekte eine neue Aufbruchsstimmung entfachen.
So wie es dem Vorjahressieger, dem Elmshorner Schachclub von 1896, gelungen sei, durch ein völlig neues Sportangebot seine Mitgliederzahl von 210 auf fast 270 Mitglieder hochzuschrauben. Der ohnehin größte Schachspielverein in Schleswig-Holstein hatte mit seinem Schachspielangebot für schwangere Frauen seinen ohnehin hohen Frauenanteil weiter erhöhen können. So nutzten bereits am Anfang etwa 15 Schwangere die Möglichkeit, sich zu Hause oder im Krankenhaus per Videoschaltung von Ex-Weltmeisterin Natasa Strizak zum Schachspiel anleiten zu lassen.
Schach für Schwangere wurde zur Erfolgsnummer im Jahr 2021
„Dieses Schwangerentraining ist sehr gut angenommen worden“, sagte damals der ESC-Vorsitzende Torsten Noldt und kündigte an: „Wir werden das Angebot jetzt auf bewegungsunfähige Menschen und Patienten in Krankenhäusern ausweiten.“ Das Schachspiel verhelfe dazu, geistig fit zu bleiben, auch wenn man körperlich gerade eingeschränkt sei.
Solche Projekte seien es, die der Wettbewerb „Sterne des Sports“ fördern wolle, sagt Tiedemann. Und das Siegerpreisgeld auf Kreisebene von 2500 Euro sei „sensationell“ für kleine Vereine wie den Elmshorner Schachclub. Der konnte sich dafür große elektronische Schachbretter besorgen, die wiederum dem Vereinsnachwuchs zugutekamen.
Seit 2005 haben sich 152 Vereine aus dem Kreis Pinneberg um den Stern beworben
Seit der ersten Teilnahme im Jahr 2005 haben sich 152 Sportvereine aus dem Kreis Pinneberg an dem Wettbewerb beteiligt. „Insgesamt sind rund 100.000 Euro Preisgeld an sie ausgeschüttet worden“, erklärte Tiedemann.
Im vorigen Jahr machten 15 Vereine mit. Dem Sieger winken wie bereits erwähnt 2500 Euro. Für den zweiten Platz werden 2000 Euro und für den dritten Platz 1000 Euro ausgelobt. Wer Vierter und Fünfter wird, bekommt 500 Euro. Und für den sechsten bis zehnten Platz werden 250 Euro ausgeschüttet. Alle anderen teilnehmenden Vereine erhalten 150 Euro, kündigte Bettina Fischer von der Bürgerstiftung an.
Kontakt und Bewerbungsunterlagen stehen auf der Homepage der VR Bank in Holstein:www.vrbank-in-holstein.de/wir-fuer-sie/engagement/sport/sterne-des-sports.html