Pinneberg. Stars aus Bundesliga, Film, Funk und Fernsehen treten beim VfL Pinneberg zu einer amüsanten Partie für den guten Zweck an.
Ein ernsthaftes Fußballspiel ist es natürlich nicht gewesen, vielmehr ein wildes Durcheinander auf grünem Rasen mit Showeffekten. 13:13 hat sich eine Auswahl mit bekannten Gesichtern von früher aus der Bundesliga sowie aus Film, Funk und Fernsehen von den Landesliga-Fußballern des VfL Pinneberg getrennt. Spannender werden die Zahlen, die in den nächsten Tagen auf den Tisch kommen. Was bleibt für vier Einrichtungen (Kinderhospiz Sternenbrücke, Verein Pinneberger Kinder, German Zero, Animal Equality), an die der Reinerlös dieses Benefiz-Kicks im Stadion am Rosengarten ausgeschüttet wird?
200 Zuschauer. Ein bisschen enttäuschend war die Resonanz. „Dabei hatten wir doch fleißig geworben“, wunderte sich VfL-Abteilungsleiter Heinz Sellmann. Das leidige Thema. Gegen die Fußballstars von heute in der Liveübertragung (und das wackelige Wetter) können die Amateure auch mit Hilfe der Asse von früher kaum ankämpfen. Mit ihren Spielen jonglieren die Kleinen hin und her, seitdem die Großen in der Dauerschleife vor den Fernseher locken. „Spaß gemacht hat’s trotzdem. Was VfL-Trainer Marc Zippel hier auf die Beine gestellt hat, ist eine tolle Geschichte“, betonte Michel Mazingu-Dinzey (48). Der frühere Profi des VfB Stuttgart und des FC St. Pauli engagiert sich für verschiedene soziale Projekte, für die Bekämpfung von Drogenmissbrauch und gegen die globale Klimaerwärmung. „Für wichtige Themen bin ich immer bereit, alles stehen und liegen zu lassen. Wenn sich der VfL meldet, wäre ich auch beim nächsten Mal dabei.“
Promi-Elf tritt ohne Gage an
Ein Herz für den guten Zweck zeigten auch andere der Promi-Elf, die sowieso ohne Gage antrat. Ivan Klasnic hatte am Wiedersehen und Zusammenspiel mit Ailton so viel Freude, dass er sein eigenes Spielertrikot spontan für 150 Euro kaufte. Der kroatische Nationalspieler und der brasilianische Kugelblitz hatten das unwiderstehliche Sturmduo gebildet, das Werder Bremen 2004 zur Deutschen Meisterschaft und zum Pokalsieg führte. Es blieb dann Ailton vorbehalten, den Torreigen in der elften Minute zu eröffnen. Spontan hatte er sich in Bremen auf den Weg gemacht, als er von der Absage des früheren Nationalspielers Piotr Trochowski (HSV) hörte. Zur zweiten Halbzeit trat er nicht mehr an, ebenso wenig die Pinneberger Bürgermeisterin Urte Steinberg. „Ich bin seit 9 Uhr morgens auf den Beinen.“
Vorher sah die sportbegeisterte Chefin der Stadtverwaltung noch, wie Ivan Klasnic den Ball von der Mittellinie bei VfL-Keeper Sebastian Buß unterbrachte. Als Klasnic gleich darauf auch noch das 3:1 erzielte, konnte Buß gar nicht anders, als ihn per Handschlag zu beglückwünschen. Nach seinem Torerfolg zum 4:1 entledigte sich Schauspieler Peter Lohmeyer („Das Wunder von Bern“) seines gelben Trikots, um damit Vorlagengeber Ailton symbolisch die Stiefel zu putzen. Später kamen die um lockere Sprüche nicht verlegenen Stadion-Discjockeys Fabian Wittke, der sich zum Schluss einwechselte (NDR), und Norman Diercks mit dem Zählen kaum noch hinterher. Es ging Schlag auf Schlag, wobei sich sogar der in der Promi-Elf aufgebotene Marc Zippel und sein jüngerer Sohn Moritz (15) als Torschützen präsentierten. Die obligatorische Rote Karte für Schiedsrichterin Jacqueline Herrmann (TuS Osdorf), die zwölf statt der erlaubten elf Promi-Kicker gleichzeitig auf dem Rasen duldete, durfte nicht ausbleiben. Bo Hansen („Praxis mit Meerblick“), Fußball-Abteilungsleiter der SV Lieth, genoss gemeinsam mit Tochter Arya (2) den Beifall der Fans, die sich bestens unterhalten fühlten und sich für die Show bedankten. Mitten drin als Cheerleader des SC Klecken: Emily Pätzold, zehn Jahre alte Tochter von Sven Pätzold, frühere Sturmgranate von Rasensport Elmshorn, der als Zuschauer aus Buchholz angereist war.
Ein paar Stunden war dann noch Zeit bis zum Anpfiff des Zweitliga-Schlagers von Werder Bremen gegen den HSV. VfL-Grillmeister Stefan Koeberer verwöhnte die hungrigen Gäste mit Steaks, Salat und Obst, Co-Trainer Theo Ourgantzidis, der in Hamburg ein Stehcafé betreibt, stellte Backwaren dazu.