Schenefeld. Baum im Schenefelder Wald in Friedrichshulde sei krank gewesen. Die Verkehrssicherheit habe oberste Priorität.

Nachdem es Kritik an der Fällung einer großen Buche im Schenefelder Wald in Friedrichshulde gab, hat die Stadtverwaltung mit einer ausführlichen Stellungnahme reagiert. Demnach sei das Abholzen der Buche alternativlos gewesen, immerhin sei aber ein sogenannter Habitatbaum stehen geblieben. Er diene nun als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Verwaltung erläutere aber zum besseren Verständnis noch einmal die Kriterien zur Baumpflege. Bekanntlich wird jeweils in der Zeit von Oktober bis Februar der Baumbestand reguliert.

Laut Erklärung der Stadt seien Kommunalpolitiker und der Naturschutzbund bereits am 27. November über die geplanten Baumfällungen und Baumpflegemaßnahmen im Bereich Friedrichshulde informiert worden. Die Bäume in den Waldgebieten seien zuvor vom Institut für Baumpflege begutachtet worden. Da die Wege durchaus intensiv von Naherholungssuchenden genutzt werden, müsse wiederkehrend die Verkehrssicherheit in weiten Teilen der links und rechts der Wege liegenden bewachsenen Flächen überprüft werden. Die Baumgutachter markieren dann Bäume, wenn Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr gewährleistet sind.

Drei vergangene Dürresommer haben Bäume geschädigt

Wegen der drei letzten Dürresommer seien sehr viele Bäume stark geschädigt bis abgestorben. Aus diesem Grund seien in diesem Herbst außergewöhnlich viele Bäume für eine Fällung markiert worden. Alle Gehölze würden aus Verkehrssicherungsgründen komplett gefällt oder zu einem sogenannten „Habitatbaum“ eingekürzt, so dass von diesen Bäumen keine Gefährdung für Spaziergänger mehr ausgeht. So habe es sich auch im Fall der kritisierten Fällung der Buche verhalten. Der alte Baum im Gutswald sei zur Hälfte des Wurzelanlaufs vom Pilz „Riesenporling“ befallen gewesen. Dieser Pilz befalle oft erst die tiefer gelegenen Wurzeln, sodass ein Vitalitätsverlust in der Krone lange nicht erkennbar sei. Für Laien sei der Befall deshalb nicht sichtbar gewesen. Da das Ausmaß der Wurzelfäule etwa 50 Prozent betragen habe, sei die Entscheidung zur Umwandlung zum Habitatbaum gefallen. Habitatbäume bleiben für Spechte und andere Nutzer mit einer Höhe von vier bis sechs Metern stehen. Es habe zuvor mehrere Ortstermine mit Vertretern des Naturschutzbundes gegeben.

Die Stadt wolle mit den Fällungen verhindern, dass Personenschäden auftreten. Die Verwaltung bitte deshalb um das Vertrauen gegenüber den Gutachtern. Die Arbeit der Baumpfleger werde engmaschig von der Verwaltung überwacht. Die Stadtverwaltung ließe demnach nicht willkürlich oder leichtfertig Bäume fällen, sondern sei bemüht, jeden Baum zu erhalten, wenn dieses möglich ist. Der Erwartung an die Verkehrssicherheit auf allen Straßen müsse aber ebenfalls Rechnung getragen werden.