Pinneberg. Der Landesligist spielt 0:0 gegen den SC Sternschanze. Dank der Dynamik des Griechen ist die Zippel-Elf näher am Sieg als die Gäste

„Hotel, Land und Leute, alles tipptopp.“ Stadionsprecher Peter Klein schwärmt von seinem Urlaub auf Kreta. Jetzt hat er mindestens zwei, mit denen er seine positiven Eindrücke vielleicht teilen kann. „Herzlich willkommen beim VfL.“ Mit fünf Akteuren, die bislang für den griechisch geprägten Club Blau-Weiss Ellas in der Kreisliga kickten, haben die Pinneberger Landesliga-Fußballer ein 0:0 gegen den SC Sternschanze geholt.

Nach zwei misslungenen Auftritten überzeugt Kokaridas auf ganzer Linie

Griechischer Herkunft ist neben Co-Trainer Theodoro („Theo“) Ourgantzidis auch Mittelfeldspieler Dimitrios Kokaridas (24). Peter Klein brachte den Namen nur mit viel Zungenakrobatik über die Lippen. Aber es ist einer, den sich die VfL-Fans vielleicht merken müssen. Mit Kokaridas’ Einwechslung (46.) kam Leben in die Bude. Trainer Marc Zippel erklärt, warum er den Mann, der für den SV Rugenbergen 2015/16 zwei Kurzeinsätze in der Oberliga bestritt, nicht von Anfang an spielen ließ. „Dimi hatte im Pokalspiel gegen Germania total verwachst und beim 0:6 gegen Hansa 11 das erste Gegentor verschuldet.“

Im ersten Heimspiel brachte der kampfstarke und auch körperlich robuste Kokaridas die VfL-Offensive auf Trab. Aus seinem perfekten Zuspiel resultierte die Großchance für Ramy Mansur, die der agile Außenstürmer aber knapp vergab (83.). Zwei Minuten später scheiterte Kokaridas, der regelmäßig seine Verwandtschaft in der Nähe von Saloniki besucht, aussichtsreich am Torwart.

„Mit Fatih Simsek hätten wir vielleicht gewonnen“, vermutete Theo Ourgantzidis hinterher. Der deutsch-türkische Vollblutstürmer fehlte noch verletzungsbedingt. Ein Grieche und ein Türke Arm in Arm? Was in der Politik nicht funktioniert, ist auf den Hamburger Fußballplätzen längst die Normalität geworden.

Die SVHR scheitert zweimal am Aluminium

Im Gegensatz zu den Pinnebergern auf die Meisterrunde gepolt, das ist die SV Halstenbek-Rellingen. An dieser Zielsetzung hat das nur auf den ersten Blick enttäuschende 3:3 (1:2) auswärts gegen den Harburger TB nichts geändert. Nicht jedes Mal haben die Halstenbeker so viel Pech wie diesmal in der achten und 72. Minute, als das Aluminium bei den Schüssen von Marcel Schöttke schepperte. Nicht jedem Gegner gelingen so qualitativ hochwertige Einschläge wie den Harburgern, die erst einen Kopfball (2:1) und dann einen Freistoß (3:2) kunstvoll ins Ziel brachten.

Auch 1:0 der Gastgeber war ein Kopfball nach ruhendem Ball. Warum da nicht der hochgewachsene Christian Rohweder sondern zwei kleiner geratene Mitstreiter in der Nähe standen? Co-Trainer Sascha Bernhardt: „Die Einteilung bei Eckbällen und Freistößen gegen uns nimmt die Mannschaft vor.“

Der eingewechselte Batista macht das 3:3 für die SVHR

Mit einem schönen Schuss hoch in den linken Winkel (2:2) trug dann Rohweder dazu bei, dass es wenigstens ein Zähler wurde. Die Trainer machten alles damit richtig, Sergio Batista einzuwechseln. In Mittelstürmerposition verwertete der Nachfolger von Ivanko die Vorarbeit von Pascal Haase zum 3:3. Hätte er den Flankenball von Daniel Diaz etwas eleganter mit der Brust gestoppt, wäre auch noch das 4:3 möglich gewesen (85.).

TuRa Harksheide spielte ebenfalls 3:3 (3:2). Aufsteiger Rasensport Uetersen brachte das Kunststück fertig, dem Vizemeister nach einem frühen 0:3-Rückstand noch einen Punkt abzuknöpfen. Linus Schmitt vergab gar die Kopfball-Chance zum 4:3 (85.), während die Gäste in dieser aufregenden Partie noch zwei Pfostenschüsse zu bieten hatten. Pechvogel des Tages war der Harksheider Leon Cammann (früher 1. FC Quickborn), der die Wende mit einem Selbsttor einläutete und später die Rote Karte wegen Meckerns sah.

Für den SSV Rantzau fiel ein Eigentor (Torge Dötze) dagegen überhaupt nicht ins Gewicht. Die rauschende Heim-Gala gegen den SC Nienstedten endete 7:2 (3:0).