Hannover/Pinneberg. Weitspringerin der LG Wedel-Pinneberg lässt bei Nordtitelkämpfen in Hannover die U20-Konkurrenz hinter sich. In zwei Wochen geht es zur DM
Obwohl sie doch erst 15 Jahre alt ist, mischt Marlene Lang schon eifrig im Konzert der „Großen“ mit. Bei den Norddeutschen Meisterschaften der Männer, Frauen und Jugend U20 in Hannover startete die junge Leichtathletin der LG Wedel-Pinneberg im U20-Weitsprung und hat sich mit 5,82 Metern überraschend den Titel gesichert. „Dass ich gewinnen würde, hätte ich nicht gedacht. Aber es lief von Anfang an sehr gut. Das war schon cool“, sagte die junge Pinnebergerin über ihren Triumph.
In der Tat landete sie im ersten Durchgang gleich bei 5,72 Metern und setzte sich damit sofort an die Spitze. Ihre Kontrahentinnen versuchten vergeblich, an ihr vorbeizuziehen. Allen voran Anika Nießen vom Hamburger SV, die 2019 den fünften Platz bei den Deutschen U18-Meisterschaften in Ulm belegte. Vor vier Wochen, bei den Landesmeisterschaften in Hamburg, hatte die Halstenbekerin mit sechs Metern noch die Nase vorn, in Hannover drehte Marlene Lang den Spieß um.
Im fünften Versuch erzielte die Zehntklässlerin ihre Siegesweite, Anika Nießen landete in ihrem besten Durchgang bei 5,79 Metern. Das spannende Duell wurde von Janne Ohrt, einer weiteren Schleswig-Holsteinerin, komplettiert. Die Athletin vom MTSV Hohenwestedt wurde mit 5,59 Metern Dritte. „Eine gewisse Anspannung ist ja immer vor einem Wettkampf vorhanden. Das ist ja auch gut so. Aber so richtig aufgeregt war ich eigentlich nicht, denn die beiden kenne ich ja schon. Wir sind ja quasi so etwas wie eine kleine Weitsprungfamilie“, sagt Marlene Lang über das entspannte Verhältnis der Kontrahentinnen untereinander.
Traurig über den verpassten Sieg war Anika Nießen indes nicht. Sie gewann zusammen mit ihrer Vereinskameradin Line Kristin Schröder (Rellingen) sowie Charlott Jacobs (letztes Jahr noch SV Friedrichsgabe) und Vanessa Baldé Gold mit der 4 x 200-Meter-Staffel der weiblichen Jugend U20. Das HSV-Quartett gewann in 1:41,11 Minuten und war damit vier Sekunden schneller als die zweitplatzierte Staffel der LG Braunschweig. Line Schröder gewann in 25,77 Sekunden zudem Bronze im 200-Meter-Sprint.
Schon in zwei Wochen geht es zur DM nach Neubrandenburg
In zwei Wochen treffen sich die erfolgreichen Nordlichter schon wieder – dann stehen in Neubrandenburg die Deutschen U20-Meisterschaften an. „Youngster“ Marlene Lang kann eigentlich ganz cool an den Wettkampf herangehen. Aber nur eigentlich, denn ehrgeizig ist die talentierte Springerin auf jeden Fall. Und die nächsten Ziele hat sie schon im Blick: „Wenn ich starte, will ich natürlich auch gut abschneiden. Ich würde gerne den DM-Endkampf erreichen“, sagt die Gymnasiastin, die vor allem eins im Blick hat: „Die sechs Meter könnten langsam mal kommen“, sagt sie lachend. Zwei Zentimeter fehlen noch, ihre Bestweite, aufgestellt im Dezember in Schwerin – liegt bei 5,98 Metern.
Während sich Marlene Lang unter der Regie von LG-Coach Klaus Böttcher in Pinneberg und zusätzlich bei Nils Winter in Hamburg auf die nationalen Titelkämpfe in Neubrandenburg vorbereitet, ist die Hallensaison für ihre Vereinskameradin Jette Beermann bereits beendet. „Bei den Deutschen Meisterschaften wäre ich gerne gestartet. Ich bin aber auf Klassenfahrt“, sagt die 16-Jährige.
Die Hallensaison wird Jette dennoch in sehr guter Erinnerung behalten, denn auch sie kehrte aus Hannover mit Edelmetall im Gepäck zurück. Im 1500-Meter-Rennen der Jugend U20 setzte sich Jette Beermann schon nach dem Start an die Spitze und blieb dort bis zur letzten Runde. „Eigentlich wollte ich das Tempo nicht machen, aber es war ein echtes Bummelrennen. Das mag ich nicht so. Ich konnte nicht anders und musste einfach nach vorne“, sagt die Elftklässlerin der Johannes-Brahms-Schule lachend.
In der letzten Runde wurde Jette Beermann, die nach 4:50,04 Minuten ins Ziel kam, zwar noch von der favorisierten Xenia Krebs (VfL Löningen, 4:49,26 Minuten) und von Rieke Emmrich (LC Nordhorn, 4:49,36 Min.) überholt, war aber mit dem Gewinn der Bronzemedaille hochzufrieden. Tags darauf startete Jette Beermann dann auch noch über 800 Meter und wurde in 2:21,24 Minuten Siebte. „Ich war ein bisschen erkältet, das habe ich dann vor allem bei den 800 Metern gemerkt“, so Jette Beermann.
Die dritte Medaille für die LG Wedel-Pinneberg holte Anne Scholl, die sich im Dreisprung der Frauen mit 11,16 Metern Bronze sicherte.