Elmshorn/Holm. Zweitligist gewinnt überraschend zweimal gegen die Hamburg Stealers II. Emshorn Alligators bauen Tabellenführung in der Nordstaffel aus.
Diese Schützenhilfe ist ebenso unerwartet wie willkommen. Die Zweitliga-Baseballer der Holm Westend 69ers – die aufgrund des Umbaus der eigenen Anlage nach wie vor ihre Heimspiele beim Nachbarn Elmshorn Alligators austragen – haben beide Spiele gegen Titelkandidat Hamburg Stealers II gewonnen. „Coach Christian Opitz hat uns mit seinem Team wirklich einen großen Gefallen getan. Die beiden Siege gegen die Stealers haben uns die Entscheidung um die Meisterschaft wieder in die eigenen Hände gelegt“, sagte Alligators-Trainer Dennis Scherfisee.
Die Elmshorner konnten gegen die Kiel Seahawks ebenfalls doppelt gewinnen und haben mit 19 Siegen und sieben Niederlagen auf dem ersten Tabellenplatz liegend sich mit der Holmer Hilfe eine sehr gute Ausgangslage geschaffen, auch nach allen 30 Partien ganz oben zu stehen. Die Hamburger – die auch noch zweimal gegen die Allis antreten – weisen als Tabellenzweiter eine Bilanz von elf Siegen und acht Niederlagen auf. Die Lokstedter dürfen sich bis zum Ende der Spielzeit quasi keine Ausrutscher mehr leisten und hoffen, dass die „Allis“ von den restlichen vier Partien am besten keine mehr gewinnen.
Holmer Werfer Kilic lässt kaum Runs des Gegners zu
Die Holm Westend 69ers haben die beim Pfingstturnier verbreitete steile These „Homeruns gewinnen keine Spiele“ (Zitat Slowpitch-Softball-Coach Henning Lorenz) verinnerlicht, als ihnen nun der doppelte Favoritensturz gegen die Hamburger gelang. Letztere starten mit einem 2-Run-Homerun in die Partie und führten somit 2:0 im ersten Inning. Doch durch ein sehr gutes Pitching (Werfen) vom wiedergenesenen Marvin Kilic gelang es, dem Gegner anschließend keine weiteren Zähler zu erzielen. Die Holmer schafften immerhin vier Runs durch erfolgreiche Schläge von Max Müller und Sönke Wöbbeking, sodass am Ende diese Runs zum 4:2-Erfolg im ersten Duell reichten.
Aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen wäre der zweite Vergleich beinahe buchstäblich ins Wasser gefallen, doch die Ground-Crew gab nach einer 4:3-Führung der formstarken Holmer alles dafür, dass es weiterging. Die Hamburger kamen noch einmal auf 8:10 dran, ehe der Gastgeber dann noch einmal am Schlag die Zügel anzog und auf 18:8 davonzog. Mit einer sensationellen Strike-out-Quote von 83 Prozent war Kilic einer der Sieggaranten.
„Bei noch fünf offenen Spielen genügt ein weiterer Sieg, um das tolle Ergebnis des Vorjahrs zu egalisieren“, sagte Holms Sprecher Oliver Ahlemann. In der Vorsaison gab es 15 Siege und 15 Niederlagen – momentan stehen sie bei 14 Erfolgen und 11 Pleiten. Das nächste „Heimspiel“ in Elmshorn ist an diesem Sonnabend gegen die Hamburg Marines (12 und 15.30 Uhr, Kaltenweide 238). Dort ist tags darauf dem Tabellenführer Elmshorn Alligators ein 7:6, 13:3-Doppelsieg gegen den amtierenden Liga-Staffelchampion, die Kiel Seahawks, gelungen.
Nach dem Abgang von US-Catcher Jonathan Smart (Studium) und dem Ausfall mehrerer Stammspieler stand das Team von Dennis Scherfisee unter Druck – und hielt dem souverän Stand. Pitcher Noah Jens begann mit einer soliden Leistung. Bei einer komfortablen Führung von 7:3 übergab er nach sieben von neun Innings den Spielball an seinen erfahrenen Teamkollege André Lopacinski (35). Der hatte zunächst im Verbund mit einer steigerungsfähigen Felddefensive kleinere Probleme, die Partie zu beenden. Bis auf einen Run kamen die Kieler heran, dann beendete Lopacinski das Spiel mit einem Strike-out. „Tolle Teamleistung, aber am Ende haben wir es unnötig spannend gemacht und einen sicher geglaubten Sieg in Gefahr gebracht“, sagte Scherfisee. Ein Sonderlob erhielt Tim Laubach, der als aushelfender Spieler aus dem zweiten Team der Alligators seinen Job sehr gut erledigte.
Im zweiten Spiel – mit Allis-Pitcher Robbie Ingram – zogen die Elmshorner schnell souverän davon. Der Titelkandidat spielt am Sonntag erneut gegen Kiel, diesmal in der Landeshauptstadt (12 und 15.30 Uhr, Johann-Meyer-Straße).