Elmshorn. Benjamin Mau spielte zuletzt 2014 in Elmshorn, beendete nun sein Kommunikationsstudium in den USA und ist nun zurückgekehrt.

„Ich habe mich soweit schon wieder hier eingelebt. Aber ich kämpfe noch ein bisschen gegen den Jetlag“, sagt Footballer Benjamin Mau. Kürzlich hat er sein Kommunikationsstudium mit Schwerpunkt Grafikdesign an der Waldorf University (US-Bundesstaat Iowa) beendet, mit dem Abschluss in der Tasche ist er vor vier Tagen mit dem Flieger in Hamburg gelandet.

Der 27-Jährige verstärkt ab sofort Zweitligist Elmshorn Fighting Pirates bei der Aufstiegsmission und ist bereits für die Auswärtspartie gegen den Aufsteiger Troisdorf Jets an diesem Sonnabend (16 Uhr) spielberechtigt. Sein Vater Stefan Mau trainiert in Elmshorn die Quarterbacks und Wide Receiver – und damit auch seinen Sohn, der im Angriff für das Fangen von Pässen zuständig ist.

Neben seiner Familie an erster Stelle, ist das Essen gleich auf Platz zwei der Dinge gefolgt, die Benjamin Mau während seines vierjährigen USA-Aufenthalts am meisten vermisst hat. „Das sind so simple Dinge wie zum Beispiel ein Mettbrötchen, Döner oder einfach nur Gewürzketchup. Das waren die ersten Dinge, die ich nach meiner Ankunft in Deutschland sofort essen musste“, sagt Mau, der zunächst wieder bei seinen Eltern in Tangstedt (Kreis Stormarn) wohnt, ehe er hier beruflich Fuß fasst.

„Bis zum ersten Spiel habe ich nur zwei Trainingseinheiten, aber ich war im letzten Semester in den USA im Track-and-Field-Team“, so Mau. Die Football-Saison beginnt dort erst im Herbst, sodass er sich mit 200-Meter-Läufen, Weit- und Hochsprung fit gehalten hat.

In der Heimat dieser US-Sportart war der Deutsche bei den Waldorf Warriors trotz der großen Konkurrenz drei Jahre lang Starter. „Benni ist ein erstklassiger Spieler. Er ist knapp zwei Meter groß, 105 Kilo schwer und trotzdem sehr beweglich und fangsicher. Außerdem ist er einfach ein hervorragender Mensch. Da hat sein Vater alles richtig gemacht“, sagt Andreas Nommensen, Offense- Coordinator der Pirates. Headcoach Jörn Maier spricht von einem „fünften US-Import“ – die echten vier Amerikaner sind Robby Kendall, Khairi Dickson, Brandon LeBeau und Quarterback Ryan Sample. Mau sei
„ein Major-Upgrade für das Team“, das für „noch mehr Variabilität im Angriffsspiel der Piraten“ sorgen werde, sagte der 48 Jahre alte Cheftrainer.

In Elmshorn trifft Mau auf einige Gesichter, die er schon aus seiner Pirates-Zeit bis 2014 kennt. „Das wären zum Beispiel Thorben Stockfleth und Dennis Kenzler. Mit Robin Fensch habe ich bei den World Games 2017 Silber geholt“, sagt der Wide Receiver, der auf dieser Position unter anderem mit Diego Sanchez, Nassim Amroun, Johannes Jermies oder Christoffer Jensen konkurriert. „Das Team hat mich sofort mit offenen Armen empfangen und ich habe mich auch direkt als Teil der Mannschaft gefühlt“, sagt der ausgebildete Medienkaufmann, der auch schon in der Jugend mit Okan Güzel und Miguel Boock Football gespielt hat. 2010 gewann Mau mit den Kiel Baltic Hurricanes – unter Offensiv-Coach Nommensen – den German Bowl. 2013 und 2014 trat er für die Piraten an – und erlebte die wenig erfolgreiche
Premierensaison des GFL 2-Teams mit (ein Sieg, 13 Niederlagen). „Es hat sich auf jeden Fall einiges in Elmshorn getan seit meiner letzten Saison hier“, sagt Mau und meint damit nicht nur die Qualität im Kader, sondern auch die Nachwuchsarbeit, das Trainerteam und den Kunstrasenplatz an der Kaltenweide. „Im Norden gibt es momentan nichts Vergleichbares auf diesem Level“, urteilt Mau. Ausgebildet wurde er in der Jugend des damaligen Norderstedter Football-Teams Nordic Wolves. Benjamin Mau begann dort im Alter von 15 Jahren. Auch sein Vater Stefan und Bruder Marlon waren dort aktiv. Das Hinspiel gegen Troisdorf gewann Elmshorn am vergangenen Wochenende deutlich mit 55:2. Im ersten Punktspiel siegte der Aufstiegskandidat gegen die Hannover Spartans mit 31:13. Für den Tabellenersten dürfte der Auftritt bei den Lübeck Cougars am Sonntag, 26. Mai, der erste echte Prüfstein werden.

Am meisten habe ich so simple Dinge wieMettbrötchen, Döner oder Gewürzketchup vermisst