Wedel. Der litauische Center Aurimas Adomaitis hatte Anfragen aus der Pro B. Aber er bleibt auch in der kommenden Saison beim SC Rist.

Aurimas Adomaitis gönnt sich eine Auszeit. Viele Basketballer können selbst in der spielfreien Zeit nur selten ohne ihren Lieblingssport auskommen. Auf die körperliche Fitness achtet der Center des SC Rist zwar auch in der Saisonpause, doch der Basketball hat zur Zeit eine Weile ausgedient. Der Litauer macht noch bis zum 5. Mai Urlaub in seiner Heimatstadt Kaunas – zweitgrößter Ort des Baltikum-Staats.

Bevor er aufbrach, hat Audomaitis aber noch einen Vertrag für die kommende Saison bei den Wedelern unterschrieben. „Die Situation dort ist einfach perfekt. Ein Wechsel hätte einfach keinen Sinn gemacht“, sagt der Center. Anfang April ist der 2,09 Meter große und 95 Kilo schwere Innenspieler 32 Jahre alt geworden. „Es wird definitiv immer härter, seinen Körper mit zunehmendem Alter in Form zu halten. Ich schaue von Jahr zu Jahr. So lange ich noch wettbewerbsfähig bin, mache ich weiter“, sagt Adomaitis.

Auch beruflich hat er Fuß gefasst; Adomaitis arbeitet im Finanz-Controlling bei der Wedeler Firma Trioptics.
Die Kombination aus Profibasketball und Beruf möchte er nicht aufgeben.
Seit Dezember 2015 ist er für die Pro B-Basketballer des Clubs aktiv. Seitdem zeigt er konstant gute Leistungen –
in der Saison 2018/19 waren es im Schnitt 14 Punkte und 7,3 Rebounds. „Aurimas ist für mich der beste Center der Liga. Oder zumindest unter den Top Drei“, lobt Rist-Sportchef Christoph Roquette den Litauer. Adomaitis habe ein paar Anrufe von anderen Pro B-Teams erhalten. Mehr als lose Anfragen waren es jedoch nicht. Weil Adomaitis an seiner persönlichen Situation vorerst nichts ändern möchte.

„Persönliche Statistiken sind mir egal. Wenn ich mit meiner Leistung dem Team helfen kann, reicht mir das.
Wir sind Dritter in der Hauptrunde geworden und haben bis dahin eine echt gute Saison gespielt“, erzählt Adomaitis. Daran werde sich aber niemand mehr erinnern. „Nur das letzte Spiel wird in Erinnerung bleiben. Wir sind in der ersten Play-off-Runde im entscheidenden Duell ausgeschieden“, sagt der Center.

Der Gegner Schwenningen hat danach Gießen geschlagen und könnte am heutigen Sonnabend mit einem Erfolg in Münster sogar das Finale erreichen.
Natürlich sei es spekulativ, doch im Falle eines Erstrunden-Erfolges hätte es für das Wedeler Team ebenfalls in der
Aufstiegsrunde weit gehen können, mutmaßt Adomaitis.

Talente sollen beim SC Rist weiter gefördert werden

Es folgten Gespräche mit Roquette, der ihm die Ausrichtung des Teams erläuterte. „Es wird ein neuer Start. Wir bekommen einen neuen Trainer. Man muss abwarten, wie sich das alles entwickelt“, sagt der 32 Jahre alte Kämpfer unter den Körben. Nachdem Felix Banobre nach drei Jahren beim SC Rist nun zum Nordkonkurrenten Bochum weitergezogen ist, hat sich ein Favorit für den Trainerposten herauskristallisiert. „Wir führen derzeit Gespräche und hoffen, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen“, sagt Roquette. Ob nach dem US-Amerikaner Michael Claxton (2014 bis 2016) und dem Spanier Banobre (2016 bis 2019)
erneut ein Coach aus dem Ausland die Wedeler Zweitliga-Basketballer betreuen wird, möchte Roquette indes noch nicht beantworten.

„Klar ist aber natürlich, dass wir unseren Weg mit der Towers-Kooperation und der Entwicklung von Jugendspielern weitergehen werden“, sagt der 36 Jahre alte Sportdirektor. Talente wie etwa Justus Hollatz (18) oder Osaro Jürgen Rich Igbineweka (20) hätten sich sehr gut weiterentwickelt. Hollatz stand beim 1:1-Ausgleich in der Serie der Hamburg Towers (Pro A) gegen Chemnitz im Play-off-Halbfinale 20 Minuten auf dem Feld und überzeugte mit einer guten und abgeklärten Leistung. Wie es genau mit jenen und anderen Doppellizenzspielern weitergehen wird, oder ob neue vom
Kooperationspartner in Hamburg verpflichtet werden, steht ebenfalls noch nicht fest.

Bislang hat einzig Adomaitis seine Zusage für die im Herbst startende Saison gegeben. „Er hat eine unglaubliche Physis“, sagt Roquette. In der abgelaufenen Saison verpasste er nur eine einzige Partie. „Er hat eine überragende Saison gespielt. Es ist sehr wichtig und auch ein schönes Zeichen, dass er bei uns bleibt. Aurimas ist eine Identifikationsfigur, auch wenn er ein stiller Vertreter ist“, meint der Wedeler Sportchef.

Adomaitis hat gern seine Ruhe.
„In der Saison hat man ohnehin nicht so viel Zeit. Aber generell gucke ich gern Filme, lese Bücher, sowas eben. Die Hobbys sind mehr entspannt“, sagt der Litauer. Ein Hobby, das eigentlich perfekt zu seinem Naturell passen würde, übt er jedoch immer noch nicht aus: „Nein, ich angel immer noch nicht. Vielleicht, wenn ich mit dem Basketball aufhören sollte.“

Aurimas Adomaitisist für michder beste Center der Liga
Christoph Roquette,Sportdirektor des SC Rist Wedel