Elmshorn. Nachwuchsfechter des Elmshorner MTV haben drei Landesmeister in ihren Reihen. Das Trio profitiert auch im Alltag von seinem Sport
Wenn Flinn Siebke, Lea Fürstenau und Jayden Mengel auf die Planche gehen, dann wird es für ihre Gegner schwer, sehr schwer. Das Nachwuchstrio vom Elmshoner MTV eint die Tatsache, dass sie gerade Landesmeister im Fechten geworden sind. Von der Qualität der drei konnten sich auch zahlreiche Gegner beim Elmshorner Fechtturnier überzeugen. Alle drei gewannen in ihren Altersklassen.
Wie kommt man überhaupt auf die Idee, mit dem Fechten anzufangen? Flinn Siebke weiß die Antwort. „Ich wollte Kampfsport machen. Aber nicht so was wie Judo. Ich wollte mit Waffen kämpfen“, sagt der Neunjährige. Also brachten ihm seine Eltern ein Sportprogramm des Elmshorner MTV mit. Und dort wurde Fechten angeboten. Genau das richtige für Flinn. Er kam zum Training, probierte aus und blieb. Und vor einer Woche erntete er die Lorbeeren für seinen Eifer. Flinn wurde Landesmeister des Jahrgangs 2009 mit dem Degen.
Für den zehnjährigen Jayden Mengel war der in Itzehoe errungene Degentitel schon der zweite in seiner jungen Laufbahn, für Lea Fürstenau sogar der dritte. Mit elf Jahren ist sie aber auch die älteste des Trios. Lea hatte es eigentlich von den dreien am einfachsten. Sie war die einzige Starterin in ihrer Altersklasse. „Ich durfte aber bei den Jungen mitmachen und hab alle Konkurrenten geschlagen“, berichtet die Elfjährige stolz. Lea hat im Fechten ihren Lieblingssport gefunden. Durch ihren Bruder Jannik, den amtierenden Landesmeister der U17 mit dem Säbel, kam sie zu ihrem Sport. Mit zum Training gehen, ausprobieren und dabei bleiben waren der Einstieg in Leas erfolgreiche Fechtkarriere.
„Es macht einfach Spaß. Man muss sich konzentrieren, kann aber auch Freunde treffen und ihnen zusammen Spaß haben. Und das Beste ist: Fechten ist einfach cool“, sagt die Elfjährige über ihren Sport. Leas Mutter Sandra, eine ehemalige Volleyballerin, freut sich, dass ihre Kinder beim Fechtsport gelandet sind. „Durch das Fechten können sich beide gut auf zum Beispiel schulische Aufgaben fokussieren“, sagt die Mutter der erfolgreichen Nachwuchsfechter.
Zudem bilde Fechten den Charakter. „Es ist nicht einfach, nach einem engen und dann verlorenem Match dem Gegner die Hand zu geben und vernünftig abzugrüßen. Aber das schreiben die Regeln im Fechtsport vor“, sagt Sandra Fürstenau. So bildet Fechten den Charakter. Szenen wie beim Fußball, wo Spieler dem Trainer nach einer Auswechslung schon mal das Trikot vor die Füße schmeißen, gibt es beim Fechtsport nicht. Fechter lernen, mit Siegen und Niederlagen stilvoll umzugehen.
Davon konnten sich die Zuschauer beim internationalen Fechtturnier des EMTV ein Bild machen. Gut 130 Fechter waren nach Elmshorn gekommen, um mit Degen und Florett um Treffer, Siege und Ranglistenpunkte zu kämpfen. Denn beim Turnier in Elmshorn können Zähler für die Schleswig-Holsteiner Rangliste gesammelt werden. Und wer genügend Ranglistenpunkte beisammen hat, der darf bei den Deutschen Meisterschaften starten.
Sicher ein Grund, warum das Turnier in der norddeutschen Fechtszene sehr beliebt ist. „Aber wir haben noch Platz für mehr Teilnehmer“, sagt Sandra Fürstenau, die Pressesprecherin der EMTV-Fechtabteilung und läßt ihren Blick über einige ungenutzte Kampfbahnen gleiten. „Ab 200 Startern wird es langsam voll“, sagt sie. Auch Lola Wall haut in dieselbe Kerbe. „Das Turnier ist cool. Ich kann meine Freundinnen treffen, mit ihnen und gegen sie kämpfen. Aber ich würde mir wünschen, dass mehr Kämpferinnen in meiner Altersklasse antreten“, sagt die 16-Jährige.
Sandra Fürstenau hat bei der Veranstaltung schon fleißig Eintrittsformulare verteilt. Aber es braucht seine Zeit, ehe die Interessenten beim Turnier antreten dürfen. „Man muss erst eine Prüfung ablegen, ehe man bei Wettkämpfen starten darf. Da werden nicht nur der verantwortungsbewusste Umgang mit der Waffe sondern eben auch Benimmregeln auf Vorhandensein überprüft.“ Aber der Elmshorner MTV arbeite daran, dem Wunsch von Schülerinnen-Siegerin Lola Wall nachzukommen.