Wedel.
Was für ein Schlussspurt! Ein überragender Lars Kamp hat die Zweitliga-Basketballer des SC Rist Wedel zum 88:77-Sieg bei den Herzögen Wolfenbüttel geführt. Der 22-Jährige traf acht von zwölf Dreipunktewürfen, kam auf 30 Zähler. Anders als im Spiel gegen Schwelm war in Wolfenbüttel die Treffsicherheit von jenseits der Dreierlinie gleich da. Kamp, Malo Valérien und
Ryan Logan trafen zu Beginn von außen.
Mit einem 8:1-Lauf brachten sich die Rister in der Endphase des Auftaktabschnitts in Führung, ehe Herzöge-Trainer Steven Esterkamp das Geschehen per Auszeit unterbrach. Wolfenbüttel senkte die Hypothek bis Ende des ersten Viertels auf drei Zähler. 40:35 stand es zweieinhalb Minuten vor der Halbzeit aus Sicht der Niedersachsen. Aber der Wind drehte erneut und Rist ging mit einer 44:43-Führung in die Kabine.
Kurz nach der Pause kam für Wedel ein Erschwernis hinzu: Logan kassierte ein „T“ – sein viertes persönliches Foul – und musste auf die Bank. Wolfenbüttel nutzte jede Wurfgelegenheit. Fünf Dreier in sieben Minuten resultierten im 66:56 für die Herzöge. Jetzt wurde es ganz schwer. „Wolfenbüttel hatte uns im dritten Viertel im Griff, da waren sie klar besser. Wir hatten Foulprobleme, konnten uns aber darauf einstellen und haben im letzten Viertel das Spiel mit unserer Verteidigung bestimmt. Ich bin stolz aufs Team“, so Rist-Trainer Felix Banobre.
Wedeler Schlussphase wirdzu „Kamp-Festspielen“
Im vierten Abschnitt versenkte Center Jan Christian Both zwei Dreier. „Die haben uns wieder ins Spiel gebracht“, so Banobre. „Als Center gehört es vor allem zu seinen Aufgaben, unterm Korb zu verteidigen, Rebounds zu holen. Aber Jan ist ein guter Dreierschütze, die Stärke müssen wir nutzen“, sagte Banobre.
Lars Kamp tat es Both nicht nur gleich, sondern drehte förmlich auf – das 73:73 stand viereinhalb Minuten vor Schluss. Justus Hollatz brachte Gelb-Grün in Front, Kamp erhöhte auf 78:73. Kamp, immer wieder Kamp. Der Youngster machte die Schlussphase zu persönlichen Festspielen. Wedels Nummer sieben gelangen 15 Punkte in den letzten viereinhalb Minuten. „Lars hat die Würfe genommen und getroffen; das kam genau zur richtigen Zeit“, sprach Banobre die Tatsache an, dass Kamp das Heft in der Endphase nicht nur in die Hand nahm, sondern es geradezu an sich riss.
Viertelergebnisse: 22:25, 21:19, 25:15, 9:29.SC Rist (Pkt.): Kamp (30), Valérien (12), Both (10), Blessing (9), Adomaitis, Rich Igbineweka
(je 8), Logan (6), Hollatz (5), Hoffmann, Postic.