Groß Offenseth-Aspern. Christopher Kirsch vom Gut Aspern gewinnt die German Polo Tour. Dabei gab es zum Finale in Berlin nur Rang fünf

    Es lief nicht alles rund für den erfolgsverwöhnten Polo-Star: Beim Abschlussturnier der German Polo Tour in Berlin landete Christopher Kirsch (50) aus Groß Offenseth auf Platz fünf. „Da hätte mehr drin sein können“, sagt der dreifache Deutsche Polo-Meister. Musste es aber nicht. Denn unter dem Strich sind Kirsch und sein Team Bucherer vom Gut Aspern Gesamtsieger der German Polo Tour.

    Kirsch war mit 18 Pferden nach
    Berlin gereist, wo das letzte von sechs Turnieren der German Polo Tour ausgetragen wurde. Fünf der Pferde gehören seinem Freund Gregor Gerlach. Der
    49 Jahre alte Eigentümer des Hamburger Designhotels Side war Teil des Teams, das Kirsch als Mannschaftskapitän führt. Mit dabei waren auch der Hamburger Immobilienmakler Andreas Walther (44) und der Engländer Oliver Severn.

    Der 21-Jährige war Ersatzmann für Maximilian Singhoff (28), der noch an den Folgen seines Unfalls leidet. Singhoff war bei der vierten Etappe der German Polo Tour vor zwei Monaten auf Gut Aspern so unglücklich gestürzt, dass er mit dem Hubschrauber in die Uniklinik Eppendorf transportiert werden musste. „Maximilians Bänder im Nacken sind angerissen“, sagt Kirsch. „Die Ärzte sagen, er hat Glück, dass er sich nicht das Genick gebrochen hat.“ Mittlerweile geht es Singhoff besser, aber eben nicht gut genug für ein rasantes Poloturnier. „Man muss sich während des Spiels ständig umgucken, und es gibt immer die schnellen, abrupten Stopp-Bewegungen“, sagt Kirsch. „Das belastet Hals und Genick, und man wird ordentlich durchgeschüttelt.“

    Nicht dabei sein konnte auch Kirsch Freund, der Film- und TV-Schauspieler Heino Ferch, der bei der fünften Station in München vor sechs Wochen zum Team gehörte. „Heino steckt mitten in Dreharbeiten“, sagt Kirsch.

    Oliver Severn brachte gute Voraussetzungen für das Turnier mit. Der 21-Jährige stammt aus einer Polo-Familie. Sein Onkel ist der britische Polo-Star Charlie Hansbury, der gerade in Cirencester, dem Hot Spot des britischen Polos, den Gold Cup gewonnen hat. „Oliver ist ein sehr talentierter Nachwuchsspieler, er soll in die britische Nationalmannschaft aufgenommen werden“, sagt Kirsch. Bei dem Turnier in Berlin nutzte all das eher wenig. Zu kurz war die Zeit für Severn, die vier Pferde kennenzulernen, die ihm Kirsch zur
    Verfügung stellte. „Das Zusammenspiel klappte nicht optimal.“

    Schließlich konnte Kirschs Team nur um Platz fünf spielen – gegen das Team Le Polista des Argentiniers
    Juan Zubiaurre, einem der weltbesten Polospieler. „Das Match haben wir mit 8:4,5 gewonnen“, sagt Kirsch. Da der Eigentümer des Polo-Areals Gut Aspern bei den anderen fünf Stationen viermal im Finale stand und davon zwei Endspiele gewonnen hat, liegt er in der Gesamtwertung vorn. Diesmal ging es ausnahmsweise nicht allein um Ruhm und Ehre. Mannschaftskapitän Kirsch wurde zusätzlich als bester Spieler der Tour mit einer Armbanduhr von Carl F. Bucherer (TravelTec) im Wert von rund 10.000 Euro belohnt. „Eine der wenigen Trophäen, die ich noch nicht hatte.“

    Am 2. November reist Kirsch für die Polo-Wintersaison nach Argentinien. Seine argentinische Frau Valeria (38)
    sowie die Söhne Nikolas (20), Juny (10) und Francisco (2) folgen. Kirsch:
    „Weil Juny jetzt aufs Gymnasium geht, steht noch nicht fest, wie lange wir in Buenos Aires bleiben können.“