Pinneberg.

    Gut gelaunt trudelten die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg zur Teamfeier im Halo-Club, Große Freiheit, ein. Selten machte eine Niederlage so viel Spaß wie das 2:3 (2:2) nach einer 2:0-Führung gegen den SC Victoria. „Weil wir gezeigt haben, dass wir auf einem guten Weg sind. Zwei oder drei Wochen noch, dann kommen die Punkte“, glaubte Trainer Patrick Bethke hinterher.

    Der erste Zähler hätte es schon im fünften Saisonspiel sein können. Um ein paar Zentimeter verfehlte Amin Bejaoui mit seinem Kopfball nach einem Eckball von Alexandros Ignatiadis in der 90. Minute das Unentschieden. Der Marokkaner ist Muslim und verpönt Alkohol. Sein Fehlversuch bewahrte ihn wohl davor, in Sekt gebadet zu werden. Bethke schließt ihn in sein Herz. „Erst als Innenverteidiger, dann in der Offensive war Amins Leistung herausragend. “

    Auf der Tribüne fällte Trainer-Ikone Bert Ehm, zigfacher Hamburger Meister und Pokalsieger, dem SC Victoria verbunden, ein positives Urteil. „Das war gut gemacht“, lobte er den Vorlagengeber (Henoc Matiya-Mayuma) und den Schützen (Alexandros Ignatiadis) des 1:0. Die Überraschung lag in der Luft, als der lange verletzte Enis Ay sogar das 2:0 erzielte. Vom linken Innenpfosten trudelte der Ball über die Torlinie. Euphorisch nahm Ay den Teamgefährten Ignatiadis huckepack. Vier Partien waren die Pinneberger leer ausgegangen, der zuvor einzige Torerfolg war ein Eigentor.

    Zu früh gefreut. „Jetzt ein schneller Anschlusstreffer, dann kippt das Spiel“, vermutete Ehm. So war es. Die ehrwürdige Dame des Hamburger Amateur-Fußballs schlug in der 26. Minute zurück (1:2/Dennis Bergmann). Dann kam die Zeit des Len Strömer (früher FC Elmshorn), der die Partie mit einem Kopfballtreffer und mit einem kernigen Schuss drehte.

    Tore: 1:0 Ignatiadis (14.), 2:0 Enis Ay (22.), 2:1 D. Bergmann (26.), 2:2 und 2:3 Strömer (43., 62.).VfL: Ceban – Albry, Bejaoui, Etling, Garcia
    (79. Ballner) – Neu, D. Lemcke (70. Malkoc), Krellmann, Ay (56. Strauß) – Matiya, Ignatiadis.