Pinneberg. Oberliga-Fußballer haben im ersten Heimspiel gegen den Meiendorfer SV die Chance auf das 1:1 zur Pause

    „Und ich sage noch ganz klar, dass Wojciech Krauze den Elfmeter schießen soll.“ Irgendwie ist Trainer Patrick Bethke mit seiner Aufforderung nicht durchgedrungen. Nicht der stellvertretende Kapitän schritt zum Kreidepunkt, sondern Dominic Lemcke – gescheitert. Anstatt kurz vor dem Seitenwechsel den psychologisch wichtigen Ausgleich erzielt zu haben, verloren die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg ihr Heimspiel gegen den Meiendorfer SV mit 0:4 (0:1).

    Tapfer stand Trommler Alex (44) hinter der Pinneberg Trainerbank und bearbeitete sein Schlaginstrument, was das Zeug hielt. Von der ersten Minute an, bis zur letzten. So will Bethke in Zukunft auch sein Team sehen. 90 Minuten engagiert. Nicht zur Aufgabe neigend wie schon am ersten Spieltag bei Teutonia 05 (0:6) und jetzt auch wieder gegen die Meiendorfer.

    Ein 0:2 hätte sich jedenfalls besser angehört als ein 0:4. Dann aber überwand Marcin Hercog den Pinneberger Keeper Maxim Ceban noch mit einem sehenswerten Freistoß (0:3/84.). Mehrere Gegenspieler standen Spalier beim
    0:4 per Direktschuss von Mert Kepceoglu (85.). Alle waren froh, als endlich der Abpfiff ertönte und Patrick Bethke seine Kritik loswerden konnte.

    „In der ersten Halbzeit waren wir viel zu ängstlich. Es darf nicht sein, dass bei jedem Rückschlag im Spiel gleich die Köpfe runtergehen.“ Beim gemeinsamen Abendessen wiederholte der Trainer seine Worte. Seine persönliche Maßnahme, um sich den Optimismus zu bewahren: „Ich lese die nächsten Wochen keine Zeitung mehr und meide auch das Internet.“

    Martin Fedai hatte nach einem
    Pfostenschuss von Michael Sara in der 18. Minute das 1:0 des Aufsteigers geschossen. Der VfL stürzte von einer Verlegenheit in die andere. Als sich nach einem Foul an Cevin Clausen urplötzlich die Möglichkeit zum Ausgleich eröffnete, hielt Keeper Briant Alberti den unplatzierten Elfmeterball. Ironie des Schicksals. Ausgerechnet Clausen, der unermüdlich rannte und kämpfte, beschwor mit einem Ballverlust im Mittelfeld das 0:2 (79.) herauf. Zuvor, in der
    66. Minute, hatten der eingewechselte Henoc Matiya und Alexandros Ignatiadis die Doppelchance zum 1:1 vergeben.

    Insgesamt aber boten die Pinneberger in Abwesenheit von Henning Lendo, Yasir Zaman (Urlaub) und der Haustein-Brüder nichts, was Jörn Großkopf, Trainer des nächsten Auswärtsgegners HEBC, als Zeuge der Partie in Angst und Schrecken versetzt hätte.

    Tore: 0:1 Fedai (18.), 0:2 Sara (79.), 0:3 Hercog (84.), 0:4 Kepceoglu (85.). Vorkommnis: Alberti (MSV/44.) hält FE von D. Lemcke.VfL Pinneberg: Ceban – Trzeciok, Nico Lemcke (53. Matiya), Bartel, Krellmann – Albry
    (37. Hastedt), Clausen, Ignatiadis, Bejaoui – Dominic Lemcke (78. Saliev) – Krauze.