Barmstedt. Nach 28 Jahren Abstinenz gelingt Barmstedter Fußballern die Rückkehr

    Am Tag danach führte Trainer Marcus Fürstenberg schon wieder Spielergespräche. Resultat: Tim-Pepe Hartlieb (22/VfL Pinneberg), Sohn des sportlichen Leiters Otto Hartlieb, wird die Fußballer des SSV Rantzau zukünftig in der Landesliga verstärken. Vorher hatten schon Mittelfeldspieler Othniel Kenou (TuRa Harksheide, früher Wedeler TSV) und Onur Tiryaki (TSV Sparrieshoop) zugesagt. Der frühere Kapitän Tobias Thiede ersetzt Sidnei Marschall als Co-Trainer.

    Fürstenberg bewegt sich auf einem schmalen Grat. Zu viele Neue dürfen es nicht sein, um die intakte Gemeinschaft nicht zu sprengen. Andererseits will der landesligaerfahrene Coach dem Club ein Schicksal wie 1990, als 23 Punkte für den Klassenerhalt in der zweithöchsten Hamburger Spielklasse nicht reichten, unbedingt ersparen. Doch diese Gedanken spielten zunächst einmal keine Rolle, als 700 Fans auf dem Sportplatz Düsterlohe das 2:0 (0:0) über die SV Blankenese und den Aufstieg als punktbester aller vier Bezirksliga-Vizemeister feierten. Fürstenberg musste dreimal an diesem freudetrunkenen Abend seine Bekleidung wechseln, so oft sah er sich mit Bier- und Wasserduschen konfrontiert.

    Aber die Barmstedter hatten ja ihre schwarzen Aufstiegs-T-Shirts parat, in die sie sofort nach dem Abpfiff schlüpfen. Die früheren Trainer Bernd Ruhser und Boris Bozic wurden ebenfalls mit diesen Hemden beschenkt, als Dank für die Arbeit, die sie bis zu ihrem mehr oder weniger freiwilligen Ausscheiden im Dezember 2017 leisteten. „Sie haben ohne Frage ebenfalls großen Anteil am Aufstieg“, betonte Fürstenberg, mit dem der SSV keine der restlichen 13 Saisonpartien mehr verlor. Bernd Ruhser hatte den großen Erfolg übrigens schon in einer schönen Nacht im Dezember 1992 in die Wege geleitet. Sohn Jannik (24) erzielte gegen die Blankeneser per Kopf das 1:0 (52.) und per Foulelfmeter das 2:0 (78.).

    Rantzau-Coach hat Mitleid mit dem unterlegenen Gegner

    Bedauern empfand Marcus Fürstenberg für die unterlegenen Blankeneser, die es im Abstiegskampf am letzten Spieltag noch erwischte. Nach dem SC Sternschanze II (3:2 über Hansa 11) hatte nämlich auch der zweite SVB-Konkurrent TuS Germania gewonnen.

    Der desolate 1. FC Quickborn (Torschützen: Steffen Puzycha, Malte Eilermann) unterlag den Schnelsenern 2:7 (1:5). Der SC Pinneberg freute sich über einen 3:2 (1:0)-Erfolg nach Toren von Mikail Pekdemir (5.), Christian Koster (61.) und Jonathan Grubb (90.) über die SV Lieth, muss aber den Verlust von Spielmacher Thomas Koster, der zum HFC Falke wechselt, verkraften. Der Klein Nordender Torben Büchner verschoss ebenso einen Strafstoß wie Martin Piening (Kummerfelder SV), dessen Team den SV Rugenbergen II dank der Tore von Christopher Klengel (2), Jannick Lange, Torben Hein und John-Pierre Otto trotzdem 5:1 (1:0) schlug. Für die Bönningstedter war Taiga Sawaki (1:3) erfolgreich.