Bönningstedt. Bei den Fußball-Oberligisten SV Rugenbergen und VfL Pinneberg wird es emotional

    „Als Ralf kam, waren wir Zwölfter in der Landesliga. Wo wir jetzt stehen, das ist zur Hauptsache sein Verdienst.“ Club-Vorsitzender
    Andreas Lätsch formulierte die passenden Worte schon mal öffentlich, bevor er heute Abend den obligatorischen Blumenstrauß an den Mann bringt.

    Die Fußball-Abteilung des SV Rugenbergen dankt Ralf Palapies (48), der dem Bönningstedter Oberligateam nach neuneinhalb Jahren den Rücken kehrt und im Heimspiel um 19 Uhr gegen die HSV-Dritte letztmalig die Anweisungen am Spielfeldrand erteilt. Auf den B-Lizenzinhaber trifft die Weisheit zu, dass man gehen soll, wenn es am schönsten ist. Nie spielte der SV Rugenbergen attraktiver und erfolgreicher als in der ausklingenden Saison 17/18, die der „Dorf-Club“ mit hoher Wahrscheinlichkeit als Tabellenfünfter abschließen wird.

    Nach 30 Jahren als Spieler und Coach in den höchsten Hamburger Klassen will der Hasloher seinen Tagesablauf eine Zeitlang mal nicht ausschließlich von der Plastikkugel bestimmen lassen. Dabei ist er selbst neugierig, wie gut oder wie schlecht ihm diese Auszeit bekommt. Ein Abschied für immer vom Fußball soll es natürlich nicht sein. „Früher oder später wird es wieder kribbeln, ich kenne mich. Dann hätte ich gegen ein passendes Angebot nichts einzuwenden.“ Bis dahin wird der Angestellte der Fußball-Schule von Real Madrid gelegentlich den Spielen seines Arbeitgebers im Bernabeu-Stadion und den Heimspielen des HSV in der 2. Bundesliga als Dauerkarteninhaber einen Besuch abstatten, vielleicht im Jugendbereich eines Bundesliga-Clubs hospitieren und auf jeden Fall den sportlichen Werdegang von Sohn Noah (10) bei den E-Junioren des SVR begleiten.

    Außer „Pala“ winken heute auch Verteidiger Dominik Lange (SV Halstenbek-Rellingen) und Mittelfeldspieler
    Gary Voorbraak (zurück zum Wedeler TSV) ins Publikum. „Auf Wiedersehen.“

    Palapies-Nachfolger Thomas Bohlen bat Lätsch um Verstärkung für die Innen- und Außenverteidigung. Spielervater Uwe Lohrke steigt als zusätzlicher Betreuer ein.

    Der VfL Pinneberg verneigt sich vor seinem „Grandseigneur“ Konrad Kosmalla (72), der seine Tätigkeiten im Vorstand und vor allem hinter den Kulissen nach über drei Jahrzehnten aus gesundheitlichen Gründen niederlegt. Betreuer Willy Ketterer (83) hört nach 21 Jahren beim VfL auf.

    Im Rahmen des heutigen Heimspiels um 19 Uhr gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst sagen auch Trainer Thorben Reibe, Norman Baese, Philipp Werning, Fabian Knottnerus, Christian Kulicke, Lennart Dora (alle Union Tornesch), Kjell Ellerbrock, Marcel Uitz, Maximilian Walter (alle Wedeler TSV), Felix Schlumbohm, Samuel Amoah (beide TuS Osdorf), Alexander Borck (SC Victoria), Jan-Henrik Kaetow (TSV Sasel), Frederic Sarpong (Inter Hamburg), Arend Müller und Lucas Albracht „tschüs“.

    Die desolate Saison des Wedeler TSV endet heute mit dem Gastspiel um 19 Uhr beim Niendorfer TSV.