Wedel. Pro B-Ligist gewinnt Auftakt der Abstiegsrunde mit 80:78 gegen Cuxhaven. Ein Sieg bei fünf Versuchen fehlt noch für den Klassenerhalt.
Bis zum Auftakt der Abstiegsrunde haben die Verantwortlichen des SC Rist ein kleines Geheimnis gehütet, das aber wohl selbst bei vorheriger Bekanntgabe kaum größere Wellen geschlagen hätte. Basketballer Will Darley, der erst im Januar vom Wedeler Kooperationspartner Hamburg Towers, zum Pro B-Ligisten gewechselt war, erhielt keinen neuen Vertrag für den Rest dieser Spielzeit und ist vorzeitig zurück in seine Heimat, die USA, gereist. Der Flügelspieler wurde neunmal eingesetzt und erzielte dabei im Schnitt 7,8 Punkte. Aus Sicht der sportlichen Leitung um Rist-Headcoach
Felix Banobre und Christoph Roquette zu wenig, um eine Weiterbeschäftigung zu rechtfertigen. Also ging es ohne Darley im ersten Duell der Play-downs in der Steinberghalle gegen die Cuxhaven Baskets um Punkte. Und die Wedeler gewannen vor 500 Zuschauern denkbar knapp mit 80:78 (45:43).
In den Schlusssekunden hatte der SC Rist zweimal zwei Freiwürfe. Fabian Strauß vergab beim Stand von 79:76 einen Versuch, der zweite hopste auf dem Ring herum und fiel dann doch ins Ziel. Wenig später verwarf Nino Celebic beide Freiwürfe und machte es weiter spannend. Doch die Niedersachsen erzielten nur noch zwei Zähler, sodass die Wedeler bei noch fünf ausstehenden Partien nur noch einen Sieg benötigen, um die Liga zu halten.
„Freiwürfe kann ich einfach nicht. Je weiter weg vom Korb der Wurf ist, desto einfacher wird es für mich“, sagte Teamkapitän Fabian Strauß. Der 25-Jährige beendet nach dieser Saison seine Karriere, um sich ganz auf seinen Beruf als hauptamtlicher Jugendcoach des Vereins konzentrieren zu können. Aus der Ferndistanz klappte es beim gebürtigen Thüringer besser. Fünf von sechs Drei-Punkte-Versuchen landeten im Korb, insgesamt waren es 18 Punkte. „Fabo hat einen brillanten Job gemacht und war der Mann des Spiels. Er hat ganz wichtige Würfe getroffen und war auch in der Verteidigung stark“, lobte Banobre seinen Flügelspieler.
Für Strauß selbst – immer für einen lockeren Spruch zu haben –
war es sogar die „beste Leistung seit fünf Jahren“.
Die Gastgeber aus Wedel starteten mit einem 13:2 in die Partie, brachen dann ein und gerieten eingangs des zweiten Abschnitts mit neun Punkten in Rückstand (22:31). „Erst Mitte des zweiten Viertels haben wir in die Partie gefunden“, sagte Banobre. Doch bis zum Ende ging es hin und her, weil beide Teams defensiv häufig zu sorglos agierten. Im vierten Viertel lag Rist dann mit 15 Punkten vorn (69:54), ehe es wieder spannend wurde. „Eigentlich müssen wir viel früher für die Entscheidung sorgen“, sagte Strauß.
Wedels Topscorer war Nino Celebic (22 Punkte). Dabei hatte der Serbe sich am Ende des ersten Viertels (22:29) noch eine schmerzhafte Knieblessur zugezogen. Er prallte mit dem linken Knie seitlich an das seines Gegenspielers, biss aber auf die Zähne und lieferte dennoch eine starke Leistung ab.
Moritz Hübner erzielte für Cuxhaven sogar 31 Punkte, während er in der Vorsaison beim SC Rist kaum Akzente setzen konnte. Doch Hübner und die anderen ehemaligen Wedeler Abdulai Abaker, sowie Cuxhaven-Coach Stephan Völkel (Saison 2000/01) konnten die Niederlage für den Tabellenvierten der Abstiegsrunde nicht verhindern. Cuxhaven (zwölf Punkte) und der Dritte, Eintracht Stahnsdorf (14) –
Auswärtsgegner des SC Rist (Erster,
20 Punkte) am kommenden Sonntag – haben ein Spiel mehr als der Tabellenzweite Essen (16 Punkte) und Wedel bestritten. Die beiden letztplatzierten Teams steigen ab.
Viertelergebnisse: 22:29, 23:14, 19:11, 16:24. SC Rist Wedel (Punkte): Nino Celebic (22), Fabian Strauß (18), Aurimas Adomaitis (13), Jens Hirschberg (8), Damian Cortes Rey (7), Justus Hollatz (6), Vincent Kittmann (4), Marius Behr (2).