Pinneberg. Pinneberger Oberliga-Fußballer unterliegen dem Tabellenzweiten Teutonia 05

„Der Bach war gnädig“, sagte Uwe Messal. Kurz vor dem Abpfiff hatte sich der Betreuer des VfL Pinneberg mit einem Fangnetz aufgemacht, einen Spielball, der über den Zaun geflogen war, aus der Mühlenau zu angeln. Der Ball trieb direkt auf ihn zu. Gnädig war aber auch der Tabellenzweite Teutonia 05, der es im Stadion II bei einem 4:0 (3:0) gegen die Pinneberger Oberliga-Fußballer beließ.

Torwart Lucas Albracht bewahrte die Gastgeber mit zahlreichen Glanzparaden vor einem Debakel, etliche
Torchancen ließen die „Mottenburger“ fahrlässig ungenutzt. VfL-Kapitän Fabian Knottnerus erklärt, warum die Pinneberger im Trüben fischten. „Mit unseren individuellen Fehlern haben wir uns selbst geschlagen.“

Trainer Thorben Reibe rätselte, warum ein Gegentor reichte, sein Team, das stark begonnen hatte, in Mutlosigkeit versinken zu lassen. Dem Schiedsrichter Björn Krüger, der Arend Müller nach einem Griff ins Trikot von Aytac Erman unmittelbar vor dem Abpfiff der ersten Halbzeit die Rote Karte zeigte, machte der VfL-Coach keinen Vorwurf. „Es war eine harte Entscheidung,
aber auch keine Fehlentscheidung.“

Am Spielfeldrand rieb sich Reibes Vorgänger Michael Fischer (FC Türkiye) in Gedanken die Hände. Müller wird dem VfL im Abstiegskampf am kommenden Sonnabend in Wilhelmsburg fehlen, während der FC Türkiye zwei gesperrte Akteure zurück an Bord hat. Knottnerus, der Reibe im Sommer zum FC Union Tornesch folgt, strahlt dennoch Zuversicht aus. „Wir werden uns schütteln und dafür sorgen, dass von der Niederlage nichts hängen bleibt.“

Immerhin hatte der VfL vier Tage vorher überraschend in Sasel gewonnen. Samuel Amoah, der dort das 1:0 geköpft hatte, schied nun frühzeitig mit einer Zerrung aus; das passte schon mal gar nicht ins Konzept. Ausgerechnet der sonst doch so gute Albracht verschuldete dann mit einer verunglückten Kopfball-Abwehr vor dem eigenen Strafraum das erste Gegentor. Der Ball landete vor den Füßen von Jeton Arifi, der mit einem Lupfer den Anfang vom VfL-Ende einläutete. Beim 0:2 von Veli Sulejmani verriet die VfL-Abwehr bereits Auflösungserscheinungen, das 0:3 resultierte aus einem Knottnerus-Fehlpass im Mittelfeld, vor dem 0:4 wurde Maximilian Walter von Suilejmani „auf dem Bierdeckel“ ausgetanzt. Einzige VfL-Chance war ein Knottnerus-Kopfball an die Latten-Unterkante (58.).

Tore: 0:1 Arifi (23.), 0:2 Sulejmani (28.),
0:3 Dieterich (34.), 0:4 Erman (82.).
Rote Karte: Müller (VfL/45.+2).VfL: Albracht – Zaman, Walter, Ellerbrock
(60. Werning), A. Müller, Knottnerus –Sarpong, Dora, Schlumbohm (77. Albry) – Kaetow – Amoah (13. Kulicke).