Pinneberg. Drittliga-Volleyballer bleiben trotz des 1:3 gegen Preußen Berlin Tabellenzweiter

„Ich habe vor der Partie gesagt, dass wir unbedingt Preußens Diagonalangereifer Willi Becker, der auch schon für Schöneiche in der 2. Liga gespielt hat, in den Griff bekommen müssen. Das ist uns leider nie gelungen“, sagte Daniel Prade, Coach des VfL Pinneberg. „Das ist schon ein echter Hauer. Der ist einfach höher als unser Block gesprungen und hat den Ball drüberweg geschlagen“, meinte Prade anerkennend.

Im Spitzenspiel der 3. Liga Nord unterlagen die Pinneberger, Tabellenzweiter mit 21 Punkten, den Gästen von Preußen Berlin – als Dritter (17 Zähler) zum VfL gereist – mit 1:3 (25:19, 23:25, 19:25, 20:25) und spüren nun den Atem des Verfolgers im Nacken. Und auch VfL-Außenangeifer Florian Sievers könnte mit ein wenig mulmigem Gefühl seine Rückreise nach Florida antreten. Schließlich war es nach dem Weihnachts- und Silvester-Urlaub der einzige Einsatz für den VfL, ehe den Volleyball-Stipendiaten mit seinem Universitätsteam (Warner University) nun 30 Partien in gut dreieinhalb Monaten erwarten. „Es war schön, dass er uns besucht und mitgespielt hat. Flo hat gut aufgeschlagen, kam aber nur knapp einen Satz zum Einsatz“, sagte Prade, der außen wie gewohnt meist Max Voigt spielen ließ.

Im ersten Durchgang konnten sich die Gastgeber nach zwischenzeitlichem 13:13 bis auf 18:13 absetzen und gewannen den Auftakt souverän. „Der zweite Satz war dann sowas wie ein Knackpunkt“, sagte der 43 Jahre alte Coach. Die Berliner sicherten sich den Abschnitt knapp; die Pinneberger leisteten sich die entscheidenden kleinen Fehler, die zum Satzverlust führten. Von da an gaben weitgehend nur noch die Gäste den Ton an. „Uns hat Durchschlagskraft gefehlt. Vor allem aus der eigenen Annahme heraus haben wir nur circa jeden dritten Ball totgemacht“, monierte Prade. Dies werde in der kommenden Woche so lange trainiert, „bis es den Jungs aus den Hälsen heraushängen wird.“

Pinneberg fand nicht mehr rein, Preußen spielte die Partie seriös zu Ende. Anschließend zeigten sich die Pinneberger aber nach Spielschluss – anders als zuletzt bei eigenen Siegen selbst erfahren – als faire Verlierer: „Berlin hat verdient gewonnen. Sie haben einfach gut gespielt.“ Generell seien die Siegchancen bei dieser Paarung immer bei Fifty-Fifty. „Das ist ein Gegner, mit dem wir uns auf Augenhöhe befinden. Und heute haben sie einen besseren Tag erwischt als wir.“

In der Auswärtspartie am kommenden Sonnabend müsse nun „TKC Wriezen dafür büßen“, so Prade. Das liegt aber vermutlich nicht nur an der ausbaufähigen Leistung im Topspiel. Mitte
Oktober hatte der Gegner kurzfristig die Partie sausen lassen, so dass der VfL zu einem kampflosen 3:0-Sieg kam. „Das wird ein schweres Auswärtsspiel“, warnt der Coach vor den Brandenburgern. Der Tabellenfünfte Wriezen hat bisher noch keine Heimbegegnung verloren.