Pinneberg. 15 Vereine werden von Volksbank Pinneberg-Elmshorn und Kreissportverband für ihr Engagement geehrt. FTSV Fortuna erhält den Hauptpreis

Ein Hauch von Spannung einer Oscar-Verleihung herrschte im Veranstaltungszentrum der Volksbank in Pinneberg. Zum 13. Mal lobte sie die besten Initiativen hiesiger Sportvereine als „Sterne des Sports“ aus, die sie über ihre Bürgerstiftung mit 9000 Euro Preisgeld beglückte. Sieger und Träger des Bronzenen Sterns wurde der FTSV Fortuna Elmshorn für sein Engagement bei der Integration von geflüchteten Jugendlichen im Sportverein.

Jetzt vertritt der FTSV den Kreis Pinneberg auf Landesebene, wo es um den Silbernen Stern geht, der die Einladung zum Bundesentscheid um den Goldenen Stern bringt. „Einmal möchte ich erleben, dass ein Verein aus dem Kreis Pinneberg dafür zum Bundespräsidenten eingeladen wird.“ Volksbank-Vorstand Horst Alsmöller hofft auf den FTSV. Denn viel Zeit bleibe nicht. Nächstes Jahr werde er pensioniert.

Alle Bewerber-Vereine erhalten eine Auszeichnung

Erstmals bewarben sich 15 Vereine um die Auszeichnung. Alle wurden mit einem Preisgeld belohnt. Die Vereine zeigten mit vielfältigen Aktionen nicht nur, dass Bewegung, Spiel und Sport dem Körper und Geist gut tun, so der Kreissportverbands-Vorsitzende Sönke-Peter Hansen. Sie füllten eine gesellschaftliche Aufgabe aus, indem sie Sport allen Menschen zugänglich machten. „Unsere Vereine tragen viel zum Gemeinschaftsleben bei. Sport mit seinen Vereinen muss und kann Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenwirken.“ Flüchtlinge, die hier zu uns kommen, um Schutz zu finden, seien „allns Lüüt, Kinners, Olle, Froons, Manns und eben so as du“, sagte Hansen unter großem Applaus auf Plattdeutsch.

FTSV Fortuna Elmshorn hat Mitglieder aus 50 Ländern

Und so hat die Jury die Arbeit des FTSV am meisten überzeugt, der seine 2750 Mitglieder aus 50 Herkunftsländern rekrutiert und 40 Prozent seiner Kinder aus Migrationsfamilien holt. Bei zahlreichen interkulturellen Veranstaltungen wie Laternenumzug und Fasching in Hainholz, Zeltlager am Stocksee oder Radfahr-Kursen für geflüchteten Frauen sorge der Verein für „glänzende“ Integrationsarbeit, die den Bronzenen Stern verdiene, lobte der KSV-Geschäftsführer Karsten Tiedemann.

Dicht dahinter landete „Sport und Spaß“, der 1999 als Turnverein in Uetersen gegründet wurde. Auch er engagiert sich neben dem Sporttreiben mit Aktionen wie Schlittschuhlaufen in Brokdorf, Faschingsturnen, Heuherberge mit Maislabyrinth, Camping an der Elbe, Hansa-Park, Inlinertag oder Turnhallenübernachtung, die vor allem Kinder und Jugendliche wahrnehmen. Diese dürfen auch Freunde und Nichtmitglieder mitbringen. Der Einsatz für die Jugend war der Jury und der Bürger­stiftung der Volksbank 2000 Euro wert.

Der zweite Platz geht an Sport und Spaß Uetersen
Der zweite Platz geht an Sport und Spaß Uetersen © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Platz drei und 1000 Euro Preisgeld erhielt die Kricket-Abteilung des Kummerfelder Sportvereins. Die neue Sparte schaffte es in kürzester Zeit auf 60 Sportler aus Deutschland, Indien, Pakistan, Afghanistan, Syrien und anderen Ländern anzuwachsen, hob Tiedemann bei seiner Laudatio hervor. Inzwischen sei das Kricket-Team sogar in die Bundesliga aufgestiegen. Das sei ein „ganz hervorragendes Aushängschild“ für den Sport im Kreis Pinneberg.

Außer den 15 Vereinen, die mit 9000 Euro bei „Sterne des Sports“ bedacht wurden, schüttete die Bürgerstiftung der Volksbank 13.100 Euro an sieben Vereine aus, die sich mit neuen Projekten als „Initialzündung“ verdient machen. Ein Preis, den KSV-Geschäftsführer Tiedemann initiiert hat. Dazu gehören 2017 der SC Pinneberg, SV Groß Nordende, SV Kummerfeld, SuS Waldenau, Elmshorner SV, Elmshorner Handballteam und der Rellinger TV. Diese finanzielle Unterstützung der Volksbank für den Sport sei „landesweit einmalig“, lobte Tiedemann.