Elmshorn. Elmshorner besiegen in der Aufstiegsqualifikation im Krückaustadion die Berlin Bears mit 45:28 und machen damit den Aufstieg perfekt.

Dem 45:28-Erfolg der Elmshorn Fighting Pirates vor 1700 Zuschauern im Krückaustadion drückte insbesondere ein Akteur den Stempel auf. Der US-amerikanische Runningback Cody Coleman war für vier der insgesamt sechs Touchdowns seines Teams im Aufstiegsduell mit den Berlin Bears verantwortlich. „Cody hat ein super Spiel gemacht. Vier Touchdowns sind schon gut“, sagte Pirates-Headcoach Jörn Maier (46).

Elmshorn, Meister der Regionalliga Nord, kann in der Aufstiegsrunde nach diesem Sieg gegen den Ost-Meister nicht mehr von den Tabellenplätzen eins und zwei, die zum Aufstieg in die
2. Football-Bundesliga (GFL 2 Nord) berechtigen, verdrängt werden. Nur die drittplatzierte Mannschaft muss auch im kommenden Jahr in der jeweiligen Regionalliga-Staffel antreten.

Die Punktedifferenz aus der Niederlage zuvor gegen die Solingen Paladins (7:21, -14) wurde durch den Heimerfolg mit 17 Zählern Abstand abschließend positiv gestaltet. „Deshalb war es auch so wichtig, dass wir die 14 Punkte Rückstand aus dem ersten Spiel aufholen. Der Sieg war nie in Gefahr, aber wir mussten aufpassen, dass der Vorsprung nicht zu sehr schmilzt“, so der hauptberufliche Bankkaufmann Maier.

Entweder steigen die Bears mit einem deutlichen Sieg am kommenden Sonnabend auf und schicken die Paladins damit auf Rang drei – oder das Team aus der Hauptstadt kassiert seine zweite Niederlage und bleibt Letzter.

Coleman lief 70 Yards zum ersten Elmshorner Touchdown

Coleman trug den Football per Lauf über 70 Yards zum ersten Mal in die gegnerische Endzone – den Extra-Punkt verwandelte Kicker Sören Becker zum 7:0. Mit einem erfolgreichen Fieldgoal aus 28 Yards kamen die Berliner zu ihren ersten drei Zählern, ehe Coleman aus kurzer Distanz zur Endzone ein zweites Mal das Spielgerät über die Linie trug. Sören Becker erhöhte per Extra-Kick auf 14:3. Anschließend lief Coleman 30 Yards zu Touchdown Nummer drei. Becker machte mit einem Fieldgoal aus 20 Yards Entfernung den 24:3-Halbzeitstand für die Elmshorner perfekt.

Im dritten Quarter kamen die Bears durch ihren ersten Touchdown auf 24:10 heran. Elmshorns Wide Receiver Johannes Jermies ließ im weiteren Verlauf zwei Touchdowns folgen. Zunächst sicherte er sich einen 90-Yards-Pass – nie zuvor gelang in dem 1991 gegründeten Club ein Touchdown über so eine große Entfernung von Quarterback Guillermo Serrano. Dann fing er ein weiteres Zuspiel über 20 Yards. Im vierten Viertel konnten die Berliner dreimal scoren, die Elmshorner durch Coleman nur einmal.

Der Rest war dann ausgelassener Jubel. „Wir sind aufgestiegen und haben unser Ziel erreicht. So richtig realisieren werde ich das aber erst in den kommenden Tagen. Die Meisterschaft und der anschließende Aufstieg sind der größte Erfolg der Vereinsgeschichte“, sagte Maier, der zum 50. Mal hauptverantwortlich an der Pirates-Seitenlinie stand.

Am kommenden Sonnabend gibt es die Aufstiegsfeier

Am kommenden Sonnabend, 23. September, gibt es die Aufstiegs-Teamfeier. Coleman, der mit insgesamt 22 Touchdowns maßgeblichen Anteil an der Elmshorner Erfolgsstory hatte, wird nicht daran teilnehmen. Der Import-Spieler trat bereits am gestrigen Montag die Heimreise in den US-Bundesstaat Texas an.

Im Jahr 2014 hatten die Piraten als Tabellendritter der Regionalliga Nord nur wegen des Verzichts der davor platzierten Teams den Gang in die GFL 2 angetreten. Es sollte sich als schwieriges Unterfangen darstellen: Sportlich waren die Piraten in dieser Spielklasse überfordert (ein Sieg in 14 Spielen) und hätten eigentlich als Absteiger wieder eine Klasse tiefer auflaufen müssen. Da jedoch erneut kein Regionalliga-Meister aufsteigen wollte, folgte eine weitere wenig erfolgreiche Saison in der 2. Liga (zwei Siege in 14 Begegnungen). Nun gelang den Piraten erstmalig die sportliche Qualifikation.