Kreis Pinneberg. Die ersten Anlaufstationen sind die Ställe von Carsten Lauck in Pinneberg und Bernd Mohr in Ellerhoop
Das Pferdefestival auf Fehmarn ist für Berufsreiter aus dem Kreis Pinneberg mit seinen
52 Prüfungen sportlich anspruchsvoll und spannend. Und es zählt zu den beliebtesten Turnieren in Schleswig-Holstein. Internationale Springreiter wie Rasmus Lüneburg (34) aus Hetlingen, Alessa Köhnke (33) vom Reitverein Uetersen und Philipp Schulze (36) aus Elmshorn verbuchten dieses Mal mit ihren Nachwuchspferden Siege und vordere Platzierungen.
Interessant war besonders eine Prüfung für junge Reiter, die gleichzeitig auch Sichtung des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein für die Jugend-DM Springen ist. Es ist der Drewke Future Cup, der im Norden eine Lücke zwischen klassischen Nachwuchsprüfungen auf L- und M-Niveau sowie den schweren Prüfungen schließt. Hannes Ahlmann (16) aus Reher, der bereits im Bundeskader ist, freute sich über seinen Sieg mit Holsteiner Fuchswallach Sunsalve. Nun wird Ahlmann versuchen, bei der dritten Etappe, dem Sommerturnier in Schenefeld vom 17. bis 20. August, einen der vorderen Plätze zu belegen. Nur dann darf er bei den Deutschen
Jugendmeisterschaften Springen (8. bis 10. September in Aachen) mitreiten.
Doch zunächst laufen die Vorbereitungen für das Fohlenchampionat im Kreis Pinneberg. Reiter und Züchter wissen, es ist nicht leicht, eine Stute mit ihrem Fohlen in einen Pferdetransporter oder Anhänger zu bugsieren. Selbst Profis sind manchmal eine halbe Stunde nur mit dem Verladen beschäftigt. Denn die kleinen vierbeinigen Temperamentbündel haben eine Menge Flausen im Kopf und testen gerne ihre Kraft.
Beim jährlichen Fohlenchampionat besucht die Zucht-Kommission des Holsteiner Verbandes zwei Tage lang den Körbezirk Pinneberg, dieses Mal am Mittwoch, 28. Juni und am Donnerstag, 29. Juni. Thomas Nissen, Zuchtleiter des Holsteiner Verbandes, und sein Team haben nun die Aufgabe, die
Fohlen zu beurteilen. Haben die Tiere das Zeug für eine sportliche Karriere? Der Auftakt ist am Mittwoch um 9 Uhr im Pinneberger Reit- und Turnierstall von Carsten Lauck in Pinneberg am Haidkamp 33.
Dann geht es weiter zur Hengststation Bernd Mohr in Ellerhoop am Thiensener Weg 60. Einer von neun Anlaufpunkten ist zudem die Spring– und Zuchtanlage von Sören von Rönne und seiner Frau Charlotte in Neuendeich, die ihren Betrieb an der Straße Oberrecht 30 für die Sichtung am Donnerstag um 9 Uhr öffnen. Die Reise geht dann für das Zuchtteam weiter zum Stall Lüneburg in Hetlingen.
„Der Typ und das Gangvermögen im Schritt und Trab an der Mutterstute sind zwei Kriterien, nach denen wir Fohlen beurteilen“, sagt Nissen. „Es sind immer spannende Momentaufnahmen mit den jungen Vierbeinern. Wenn wir die 20 besten Fohlen am zweiten Wochenende im September bei der Landesmeisterschaft sehen, staunen wir oft über die Entwicklung“, sagt Nissen.
Damit Fohlen nicht verwechselt werden, haben Tierärzte einen Mikrochip mit einer zwölfstelligen Lebensnummer implantiert; Haare mit Wurzelansatz werden im DNA-Institut in Rheinbach im Nordrhein-Westfalen hinterlegt. Zudem werden besondere Merkmale wie Fellwirbel und Zeichnungen am Bein oder der Stirn abgeglichen. Den entsprechenden Pferdepass – eine Art Personalausweis – gibt es erst nach der Namensfestlegung. In der Regel sind die Tiere dann drei Jahre alt. Das beste Fohlen aus dem Körbezirk Pinneberg wird am Donnerstag, 29. Juni, in Ahrenlohe auf der Anlage Johannsen ausgezeichnet und geehrt.
Informationen zum Fohlenchampionat: www.holsteiner-verband.deErfolge vom Pferde-Festival Fehmarn:
www.fn-erfolgsdaten.de