Elmshorn. Fighting Pirates spielen gegen die Hamburg Pioneers. Buntes Rahmenprogramm sorgt für US-Flair. Neuer Quarterback feiert sein Heimdebüt.

An diesem Sonntag werden die Ticketverkäufer am Krückaustadion genau mitzählen. Schließlich wird beim 17. American Day, dem jährlich einmal stattfindenden Football-Event der Elmshorn Fighting Pirates, der 111.000. Besucher ermittelt, für den das Regionalliga-Team eine kleine Überraschung vorbereitet hat.

Im Schnitt sind etwa 2300 Anhänger dieser Sportart, die ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten hat, pro American Day seit dem Jahr 2002 dabei. Im Kreis Pinneberg zählt der American Day damit zu den größten Sportveranstaltungen unter freiem Himmel.

Die Partie gegen den Lokalrivalen Hamburg Pioneers beginnt um 15 Uhr, doch schon ab 13.30 Uhr gibt es auf dem Sportplatz am Krückaupark einige Attraktionen. US-amerikanische Autos werden ausgestellt, Motorräder der Marke Harley Davidson und weitere Chopper knattern umher. Kinder können sich schminken lassen oder auf Hüpfburgen herumtoben. Am Bungee-Run des Landessportverbandes können Zuschauer die eigene Laufkraft testen. Vor dem Derby werden die deutsche und amerikanische Nationalhymne abgespielt. Circa 100 Cheerleader der Elmshorner Maniacs, der Unique Hearts (Buchholz) und Starlets (Norderstedt) wollen für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgen. Als amtierender Landesmeister verpassten die Mini Maniacs bei der deutschen Meisterschaft kürzlich als Vierter nur knapp eine Podestplatzierung.

Die Pirates um Headcoach Jörn Maier (46) haben in der Regionalliga indes klar den Titelgewinn als Ziel ausgerufen. Nach zwei Spieltagen stehen ein Sieg und eine Niederlage beim derzeitigen Spitzenreiter Ritterhude Badgers (14:15) zu Buche. Der Tabellenführer aus Niedersachsen, Absteiger aus der 2. Liga, hat nun 6:0 Punkte aus drei Begegnungen, Elmshorn ist mit einem Punktverhältnis von 2:2 derzeit Tabellenfünfter. Sieben Mannschaften spielen in der Nordstaffel – aussagekräftig ist die derzeitige Konstellation bei insgesamt zwölf Partien ohnehin noch nicht. „Unser Saisonziel bleibt bestehen: Wir wollen Meister werden und aufsteigen“, sagt der Piraten-Trainer. „Die Niederlage in Ritterhude ist ärgerlich, ändert aber nichts an der Ausgangslage.“

Eine „Perfect Season“ ohne Verlustpunkte wäre „eine tolle Sache gewesen“, stehe aber nicht im Vordergrund, so Maier. Gegen die Hamburger soll nun nach dem 48:21-Auftakterfolg der zweite Heimsieg eingefahren werden. Statistisch gesehen stehen die Chancen dafür nicht schlecht. In den vorangegangenen 16 Begegnungen beim American Day setzten sich die Piraten zwölfmal durch. Die Pioneers gewannen ihre bisher einzige Partie bei den Göttingen Generals mit 20:14. Mithelfen beim Unternehmen Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse (GFL 2) soll der vor Kurzem verpflichtete US-Spielmacher Guillermo Serrano, der am 6. Juni 24 Jahre alt wird. „Wir trauen Christoffer Jensen die Rolle als Starting-Quarterback durchaus zu. Aber wir wollten ihm auch etwas Druck nehmen und ihm jemanden an die Seite stellen, von dem er noch lernen kann“, erklärt Maier. Jensen spielt als 20-Jähriger seine erste Saison im Herrenbereich.

Serrano stammt aus El Paso (Bundesstaat Texas), hat zwei kleine Töchter, absolvierte 2015 in seiner Heimat ein Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht und kam bereits nach nur einem Mannschaftstraining gegen die Badgers erstmalig zum Einsatz.

„Natürlich ist es schwierig für mich, so weit von meiner Frau, meinen Kindern und dem Rest meiner Familie weg zu sein, aber ich liebe Football und hatte immer das Ziel, professionell zu spielen. Meine Frau unterstützt mich und hat Verständnis für meine Entscheidung“, sagt Serrano, der seit dem achten Lebensjahr Football spielt.

Der Spielmacher mit mexikanischen Wurzeln ist bereits der vierte Akteur im Kader, der aus dem Mutterland des Footballs kommt. „Von diesen Jungs erwarte ich, dass sie besser sind und auch die Mitspieler dadurch besser machen“, so die Erwartungshaltung von Coach Maier.

Nach dem 17. American Day geht es für die Piraten erst wieder am Sonnabend, 3. Juni, weiter. Vorjahresmeister Braunschweig II ist zu Gast im Krückaustadion.