Wedel. Wedeler Pro B-Basketballer müssen am Sonntag ihr Play-off-Heimspiel gewinnen. Verlieren sie gegen Weißenhorn, ist die Saison vorbei

„Das Ziel Klassenerhalt haben wir erreicht. Aber natürlich wollen wir zu Hause gewinnen, um ein drittes Spiel am Dienstag zu erzwingen“, sagt Christoph Roquette, sportlicher Leiter des SC Rist Wedel. Als Sportler wolle man schließlich immer das Maximum herausholen.

An diesem Sonntag kommt es zum zweiten Spiel im Achtelfinale der Play-offs. Im ersten Duell unterlagen die Wedeler Zweitliga-Basketballer bei den Weißenhorn Youngstars 66:81. Nun müssen die „Risters“ in der Steinberghalle siegen (Tip Off: 17 Uhr). Andernfalls wäre die Saison wegen des zweiten Weißenhorner Erfolges vorbei. Eine entscheidende dritte Begegnung würde am Dienstag erneut in Weißenhorn stattfinden.

Mit ausschlaggebend für die erste Pleite war die Reboundschwäche der Wedeler. 55 Fehlversuche griff sich das Farm-Team des Bundesliga-Spitzenreiters ratiopharm Ulm, nur 24 Abpraller landeten in den Händen der Gäste. Mit 19 zugelassenen Offensiv-Rebounds überließ man dem Gegner viel zu oft eine zweite Chance zum Punkten. „Schon die ganze Saison über haben wir Probleme im Rebound. Wir sind zwar ein recht kleines Team, aber oft liegt es einfach an mangelnder Konzentration“, sagt Rist-Coach Felix Banobre. Bester Rebounder der Mannschaft ist Leon Bahner mit einem Schnitt von 8,8 Stück pro Partie, dicht gefolgt von Aurimas Adomaitis (8,7). Auch Kapitän Fabian Strauß weiß, dass sich das Team in diesem Bereich steigern muss, und hofft zudem, dass die allgemeine Verteidigungsarbeit und auch das Zusammenspiel im Angriff besser laufen als im ersten Vergleich.

Die entscheidende Woche läutete der Coach mit einem Showcooking mit Sponsoren beim Rist-Partner KWH Küchenwelten ein. In lockerer Atmosphäre wurde bei basketballerischen Fachgesprächen Pizza gegessen. Die Atmosphäre in der Steinberghalle – über 140 Tickets wurden im Vorverkauf abgesetzt, der Club rechnet mit einer ausverkauften Spielstätte – wird sicherlich hitziger werden. Die lautstarken Fans sollen die Wedeler zusätzlich beflügeln. In der Hauptrunde, die der SC Rist als Tabellensiebter abgeschlossen hat – konnten Spieler und Fans in elf Begegnungen achtmal jubeln und im Saisonendspurt auch den Ligadritten Baskets-Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB oder den Hauptrunden­vierten Iserlohn Kangaroos besiegen.

„Wir müssen mindestens genauso viel Energie und Konzentration in die Waagschale werfen wie in den vorherigen Heimspielen – wenn nicht noch mehr“, sagt Banobre. Mit Drucksituationen könnten die „Risters“ bestens umgehen. „Das haben wir doch schon während der ganzen Saison gezeigt.“ Erst am letzten Spieltag wurde der Play-off-Einzug perfekt gemacht.

Gelingt der Sieg über die Young­stars, die als Tabellenzweiter der Pro B-Südstaffel und mit einer 1:0-Führung im Rücken den Weg in den hohen Norden antreten, so würden die Wedeler im dritten Match im mehr als 700 Kilometer entfernten Weißenhorn in Bayern ums Weiterkommen kämpfen. „Daran dürfen wir jetzt keinen Gedanken verschwenden. Der Fokus liegt allein auf dem nächsten Spiel“, fordert Banobre. In diesem komme es vor allem auf die Einsatzbereitschaft an.

René Kindzeka und Lars Kamp sind angeschlagen

Wedels US-Amerikaner Will Barnes wird aufgrund seiner Knieprobleme nicht eingesetzt. „Er hat nach wie vor Schmerzen an seinem operierten Knie. Nach zehn Minuten Belastung fängt es an zu schmerzen. Das macht keinen Sinn. Die Gesundheit geht vor“, sagt Roquette. Wäre der SC Rist in die Abstiegsrunde gegangen, hätte der Aufbauspieler, der die komplette Saison 2015/16 aufgrund eines Knorpelschadens aussetzten musste und im Sommer des letzten Jahres von den Wedelern verpflichtet worden war, wohl noch ein paar Minuten gespielt. Zuletzt lief Barnes Anfang Februar bei der Auswärtsniederlage gegen die Rostock Seawolves auf.

Die Doppellizenz-Spieler René Kindzeka und Lars Kamp vom Kooperationspartner Hamburg Towers haben ebenfalls mit kleineren Knieblessuren unter der Woche kürzertreten müssen, können aber wohl spielen. Jens Hirschberg war krank, auch Steffen Kiese wurde nach der hohen Belastung zuletzt im Training geschont. Damian Cortes (VfL Stade) hat die Freigabe für einen Einsatz beim SC Rist bekommen.