Halstenbek. Deutsche Nationalteams holen in Novi Sad viermal Gold. Die Ü 65 mit Hans-Jürgen Duchstein von den Holstein Hoppers bleibt ungeschlagen.
Hans-Jürgen Duchstein (67) kann man getrost als Ausdauersportler bezeichnen – obwohl er Basketball spielt. Seit nunmehr 54 Jahren dribbelt und wirft der Halstenbeker unermüdlich mit großer Leidenschaft auf regionalem und internationalem Parkett. „Den Großteil meiner Mitspieler im Nationalteam kenne ich schon über 40 Jahre“, sagt der Professor, der als Dozent an der Universität Hamburg in den Bereichen Chemie und Pharmazie tätig ist. Die deutsche Ü-65-Nationalmannschaft – die vom ehemaligen NBA-Spieler Ralph Ogden als Kapitän angeführt wird – ist ein eingespieltes Team.
Bei der kürzlich in Novi Sad (Serbien) ausgetragenen neunten Maxibasketball-Europameisterschaft der Senioren gewannen Duchstein und Co souverän den Titel. Außer Deutschland waren in dieser Altersklasse noch Slowenien und die Slowakei vertreten. Die Nationen traten jeweils zweimal gegeneinander an. Die deutschen Senioren dominierten das Geschehen nahezu nach Belieben – jedes Duell wurde mit mindestens elf Punkten Unterschied gewonnen. Im Endspiel besiegte Deutschland Slowenien deutlich 48:32. Gecoacht wurde das Team ebenfalls von einem Halstenbeker Basketballer. Ü-60-Nationalspieler Jürgen Freybe, Vorsitzender der Holstein Hoppers, gab die taktischen Anweisungen. „Wir sind alle sehr zufrieden, auch weil wir gute Spiele abgeliefert haben“, sagt Duchstein, der zudem als Leiter der deutschen Delegation fungierte. Er war bereits im Senioren-Bereich WM-Zweiter und Dritter. Vor zwei Jahren reichte es ebenfalls „nur“ zu Silberbei einer EM. Nun hat es für den Shooting Guard – quasi der „werfende Verteidiger“ – endlich mit dem Gewinn einer Goldmedaille geklappt. „Es war ein großartiger und sehr ergreifender Moment als die Nationalhymne lief und die Spieler und die deutschen Zuschauer mitgesungen haben“, sagt der Halstenbeker. Die Hymne für die Sieger wurde insgesamt viermal abgespielt: Auch die deutschen Damen-Ü-30-, Ü-45- und Ü-55-Teams wurden Europameister.
Bei der Weltmeisterschaft 2017 soll es erneut zu Gold reichen
Auf Rang zwei landete die deutsche Ü 50 der Damen. Mit dabei in diesem Team war die Hoppers-Spielerin Sabine Schwarzlmüller. Die Bronzemedaille konnten die Ü-40-Damen gewinnen. „Die deutschen Damen waren wie schon in den vergangenen Jahren wieder einmal überragend“, so Duchstein.
Auch zahlenmäßig war Deutschland den anderen Nationen überlegen. Mit sieben Damen- und acht Herrenmannschaften traten die Basketballer die Reise nach Serbien an. Im Medaillenspiegel nahm Deutschland ebenfalls die Spitzenposition ein. „Zum ersten Mal lagen wir vor den sonst so erfolgreichen Russen“, so Duchstein.
Außer Duchstein, Freybe und Schwarzlmüller waren noch fünf weitere HaPi-Basketballer mit den deutschen Mannschaften am Start. Auch John Sable (Ü 60), Rolf Wolgien (Ü 55), Ralf Jonasson (Ü 50), Dominik Ahlquist und Nils Klauck (beide Ü 45) laufen normalerweise für die BG Halstenbek/Pinneberg im Seniorenbereich auf. Sie alle eint der Wunsch nach dem sportlichen Wettstreit. Ans Aufhören denkt niemand.
Auch Hans-Jürgen Duchstein will sich auf seinem bislang größten internationalen Erfolg nicht ausruhen. Schon 2017 soll nach dem EM-Titel auch die nächsthöhere Stufe erklommen werden. Wenn im kommenden Jahr die Senioren-Weltmeisterschaften in Montecatini Terme (Italien) ausgetragen werden, schielt er erneut auf den Gewinn der Goldmedaille: „Die Konkurrenz ist groß. Es sind jede Menge guter Teams dabei. Trotzdem ist der WM-Titel das Ziel.“