Barmstedt. Die Mannschaft des SSV Rantzau (Barmstedt) verliert Spitzenpartie in der Bezirksliga. Union Tornesch noch mit kleiner Chance.

Chefcoach Bernd Ruhser, 59, verbrachte ein verlängertes Wochenende an der Nordsee. Assistent Boris Bozic, 48, musste es ausbaden. Mit einer 0:4 (0:1)-Niederlage beim Tabellenzweiten Hansa 11 verabschiedeten sich die Bezirksliga-Fußballer des SSV Rantzau in der Staffel West vom Aufstiegskampf. Hoffnungen, das Hansa-Team noch abfangen zu können, macht sich nur noch der FC Union Tornesch, der beim Eimsbütteler TV 3:1 (1:1) siegte. Benötigt wird allerdings eine Niederlage des Konkurrenten am letzten Spieltag bei Meister Niendorfer TSV II.

Die Barmstedter waren auf dem Kunstrasen zwischen Weltkriegsbunker und der Nordtribüne des Stadions des FC St.Pauli auch nichts ansatzweise in die Nähe eines Punktgewinns geraten. „Wir haben ein junges Team, das noch reifen muss“, entschuldigte Stürmer Nico Breuel, zwölf Saisontreffer, die enttäuschende Darbietung der Barmstedter.

An der Feldstraße betrug das Durchschnittsalter der Startelf ganze 24,1 Jahre. Torben Blöcker, der Zweitälteste, 27, bekam von Bozic („Stellungsfehler“.) das erste Gegentor (Michael Netzband/21.) angekreidet. Zwischendurch von der Rolle war Jorrit Thieme, der Jüngste, 20, der erst beim 0:2 von Netzbandt (50.) umherirrte und nur eine Minute später auch noch ein Selbsttor – schweres Missverständnis mit Aushilfskeeper Köse Üzeyir – fabrizierte (58.). Burhan Morkoyun (85.) sorgte dafür, dass es die höchste Saisonniederlage für die Barmstedter wurde.

Ingo Desombre – ein guter Bekannter im Kreis freut sich auf die Landesliga

Hansa hatte dann doch ein bisschen mehr zu bieten als die Gäste, nicht nur die im gesamten Hamburger Amateur-Fußball gefürchteten Einwürfe von Ole-Sven Schatz, der den Ball mit hoher Wucht tief in den Strafraum zu schleudern pflegt. Hansas Assistenzcoach Ingo Desombre, im Kreis Pinneberg aus seiner Zeit beim TSV Seestermühe, TSV Holm, Wedeler TSV und der zweiten Mannschaft der SV Halstenbek-Rellingen bekannt, durfte zufrieden sein. Als der kräftige Jan-Niklas Rohr einen Eckball von Björn Lefenau über das Tor köpfte (88.), war das nur ein zartes Barmstedter Aufbegehren, mehr nicht. „Es ist wohl ganz gut so, dass wir in der Bezirksliga bleiben“, sagte Boris Bozic.

Die Offiziellen räumen dem Team offenbar die Zeit ein, um sich zu entwickeln. Clubchef Hans Hansen äußert seine Vorstellung. „In der kommenden Serie wollen wir wieder oben mitspielen. 2018 soll es nach Möglichkeit der Aufstieg sein.“ Die Stadt Barmstedt mit ihren rund 10.000 Einwohnern wünschte sich die Landesliga. Beim 100-Jahre-Jubiläumsspiel im Mai 2012 gegen den FC St. Pauli hatte keine Maus mehr auf den Sportplatz an der Düsterlohe gepasst.

Mit Trainersohn Jannik Ruhser kommt ein „giftiger" Stürmer aus Elmshorn

Oder geht vielleicht schon 2017 was? Der SSV verpflichtete Trainersohn Jannik Ruhser, 22, „giftiger“ Stürmer aus den Reihen des FC Elmshorn. Vom TSV Sparrieshoop kehrt Torwart Malte Ladehof zurück. Das sind die Lehren daraus, dass die Schlussleute Florian Hermenau und Jan Grospitz verletzungsbedingt zurzeit fehlen. An Üseyir (2. Mannschaft) lag es allerdings nicht, dass der Tabellenvierte verlor. Der Ersatzkeeper vereitelte zwei Großchancen der Gastgeber.

SSV Rantzau: Üseyir – Walter, Thieme, Blöcker (58. P. Breuel), Lohmann – Önegi (65. Bruns), Dohrn, Thiede, Rohr – N. Breuel, Lefenau. Tore: 1:0 Netzbandt (21.), 2:0 Netzbandt (50.), 3:0 Thieme (51./Eigentor), 4:0 Morkoyun (85.). Schiedsrichter: Galda (Preußen Hamburg). Zuschauer: 80. Unterhaltungswert: mittel bis niedrig.