Kreis Pinneberg. Kreissportverband Pinneberg und Regio Kliniken setzen ihre sportmedizinische Vortragsreihe für Übungsleiter und Sportlehrer mit sieben Lehrgängen fort

Sport ist gesund, heißt es oft. Doch stimmt dies in jedem Fall? Kann jemand, der Rückenschmerzen hat, bedenkenlos Sport treiben? Wie gefährlich ist es für den Herzmuskel, bei einer an sich harmlosen Erkältung zu trainieren? Muss ein am Hüftgelenk operierter Mensch seinen Lieblingssport aufgeben? Wie schütze ich Arme, Beine und Knie in Training und Spiel? Diese und viele andere Fragen beantwortet eine Fortbildungsreihe, die der Kreissportverband (KSV) wieder mit Sportmedizinern und Ärzten der Regio Kliniken von Ende Februar an für alle Übungsleiter und Sportlehrer in Pinneberg anbietet.

Mit 160 Teilnehmern war die im vorigen Jahr initiierte Vortragsreihe gleich ein voller Erfolg, sagt KSV-Geschäftsführer Karsten Tiedemann. „Immer mehr Übungsleiter begreifen, wie wichtig medizinische Kenntnisse für ihren Sport sind. Denn wir können nur guten, gesunden und sicheren Sport anbieten, wenn die Sportlehrer geschult sind.“ Dabei habe der KSV Pinneberg mit dieser Reihe Neuland betreten. „Wir sind landesweit der einzige Kreissportverband, der so etwas anbietet. Der Landessportverband beobachtet diese Initiative aufmerksam.“

Möglich gemacht haben die sieben Einzellehrgänge mit jeweils drei Lerneinheiten die gute Zusammenarbeit mit den Regio Kliniken, lobt KSV-Vorsitzender Sönke P. Hansen. „Diese Kooperation ist vorbildlich und einmalig.“ Er fand das aktuelle Programm wieder so interessant, dass er sich gleich für vier der sieben Termine angemeldet habe, so Hansen. Darunter ist auch der Vortrag „Sport mit künstlichen Gelenken – was ist zu beachten?“, den Dr. Martin Wurm, Orthopädie-Chefarzt der Regio Kliniken am 13. Oktober hält. Denn Hansen hat seit neun Jahren ein künstliches Hüftgelenk, wie er verriet. „Das hindert mich aber nicht daran, weiterhin Halbmarathon-Strecken zu laufen, denn ich bin schmerzfrei“, sagt der Sportverbandschef.

Diese Freude am Sport könnten heutzutage alle an Gelenken operierten Menschen weiterhin erleben, betont Martin Wurm, der jedes Jahr 400 Kunstgelenke einsetzt. „Die Endoprothetik ist heute soweit, dass ein Kunstgelenk lange hält und sogar problemlos gewechselt werden kann.“

Die medizinischen Vorträge seien lebendig und teilweise bühnenreif, wie die Mediziner die Teilnehmer in ihren Bann zögen, hat Tiedemann im vergangenen Jahr überrascht festgestellt. Dabei würden neben den neuesten medizinischen Erkenntnissen auch praktische Übungen gezeigt, die die Übungsleiter anschließend in ihr Training mit aufnehmen könnten, kündigt Diplomsportlehrer Andreas Gentzel an, der mit dem Chefarzt der Regio-Reha Zentren, Mattias Bögershausen, am 25. Februar die Auftaktveranstaltung leiten wird. „Wir werden den Teilnehmern zeigen, bei welchen Beschwerden an der Wirbelsäule die Menschen noch wie viel Sport treiben können.“ Da werde so mancher Teilnehmer überrascht sein, welche alten Turnvater-Jahn-Übungen heute noch gültig seien und welche nicht.

Die Teilnahme an diesen Lehrgängen ist kostenlos und jene sind zudem anerkannt für die Sportlehrer-Lizenz in Schleswig-Holstein. In jedem Kurs können bis zu 30 Teilnehmer aufgenommen werden. 50 Anmeldungen liegen Christa Nordwald vom KSV Pinneberg bereits vor.

Die Kurse im Einzelnen: „Die schmerzhafte Wirbelsäule im Sport. Was kann ich, was darf ich, was soll ich?“ (25. Februar). „Spielfeldbetreuung im Kinder- und Erwachsensport.“ (17. März). „Kinder und Jugendsport bei Asthma und Allergien“ (28. April). „Sport bei grippalem Infekt“ (9. Juni). „Doping-Antidoping, auch im Breitensport ein Thema“ (22. September). „Sport mit künstlichen Gelenken – was ist zu beachten?“ (13. Oktober). „Sportverletzungen der unteren Extremitäten“ (10. November). Alle Veranstaltungen laufen immer donnerstags von 18.30 bis 20.45 im Reha-Zentrum am Regio Klinikum Pinneberg, Fahltskamp 74. Anmeldungen auf der Homepage des Kreissportverbandes im Internet: www.ksv-pinneberg.de unter der Rubrik Aus- und Fortbildung.