Wedeler ProB-Mannschaft überrascht mit einem 85:81-Erfolg beim Spitzenreiter Rostock Seawolves und empfiehlt sich nachhaltig für die Play-offs.

Wedel. Nach dem 79:58-Sieg in eigener Halle gegen den VfL Bochum ließ der SC Rist am 25. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro B auswärts in Rostock beim Tabellenführer Rostock Seawolves ein 85:81 (46:39) folgen. „Es war eine gute Teamleistung. Wir wollten beweisen, dass wir es besser können als im Hinspiel. Das ist gelungen, und wir haben Schwung und Konzentration aus dem Bochum-Spiel mit nach Rostock transportiert“, sagte Kapitän Christoph Roquette. In der Hinrunden-Partie unterlag die Mannschaft den Rostocker „Wölfen“ im Dezember mit 75:88.

Der SC Rist erwischte einen Start nach Wunsch: Die ersten fünf Punkte landeten im Korb der Seawolves. Fabian Strauß legte mit einem Dreier vor, ehe Owusu mit einem Korbleger das 5:0 aus Wedeler Sicht erzielte. „Das war ein wichtiger Schlüssel zum Sieg. Wir hatten einen guten Start und damit das Momentum auf unserer Seite“, so Headcoach Michael Claxton.

Nur für einige Momente lässt die Konzentration nach

In der Folgezeit war die Begegnung dann zunächst ausgeglichen. Nach dem zwischenzeitlichen 17:16 für Rostock drehte die Rist-Crew jedoch wieder auf. Mit einem Vorsprung von zehn Punkten (28:18) – unter anderem waren Watkins und Spearman jenseits der Drei-Punkte-Linie erfolgreich – gingen die Gäste in den zweiten Spielabschnitt. Ein willkommenes Polster, das für die Gäste in den folgenden Vierteln noch sehr wichtig werden sollte.

Der SC Rist blieb defensiv hellwach. Rostock traf nur einen Freiwurf – und die Gäste liefen im Distanzwurf heiß. Der vorläufige Vorsprung hatte beim zwischenzeitlichen 38:19 seinen Höchststand erreicht. Aber: Die Seawolves kämpften sich zur Halbzeit wieder auf sieben Punkte heran.

„Es gab ein paar Augenblicke, in denen wir unseren Fokus und Konzentration etwas verloren. Aber insgesamt haben wir einen tollen Kampf geliefert“, sagte Coach Claxton. In den entscheidenden Phasen erzielten die Wedeler die wichtigen Punkte – insgesamt waren es neun Dreier. Da konnte Claxton es auch verschmerzen, dass Rostock das Rebound-Duell mit 46:35 für sich entschied: „An den Brettern waren sie uns überlegen. Rostock hat einige Tiere unter dem Korb. Dafür war ihr erster Abschlussversuch aus der Ferne oft nicht drin.“ Zudem leistete sich der Sieger einen vermeidbaren Ballverlust weniger als der Gegner und konnte den Seawolves insgesamt zehnmal das Spielgerät „abnehmen“.

Sechs Minuten vor der Schlusssirene übernahm Rostock noch einmal die Führung (70:67). Aber das bessere Ende hatte der Tabellendritte aus Wedel dann doch auf seiner Seite. Auch die schwache Freiwurfquote der Rostocker spielte dem SC Rist in die Karten. Während Wedel alle zwölf Freiwürfe versenkte, trafen die Spieler aus Mecklenburg-Vorpommern nur 59 Prozent (17/29). Claxton: „So eine Quote ist für ein Heimteam auch eher ungewöhnlich.“

Heimvorteil ist dem Team nicht mehr zu nehmen

Der Heimvorteil in den Play-offs ist seinem Team mit 28 Punkten nicht mehr zu nehmen. Die Top Vier der Tabelle können in der ersten Entscheidungsrunde im ersten und theoretisch im dritten Spiel das wichtige Heimrecht für sich in Anspruch nehmen. Wenn alles normal läuft, sollten Claxtons Schützlinge bei einem Sieg zum Abschluss gegen die BSW Sixers am Sonnabend, 7. März, um 19.30 Uhr am Steinberg die Hauptrunde als Zweiter oder Dritter abschließen. Sind sowohl Dresden, Oldenburg und Wedel – bei einer Niederlage und gleichzeitiger Erfolge der Konkurrenz – nach dem letzten Spieltag punktgleich, könnte Rist noch Vierter werden.

Viertelergebnisse: 18:28, 21:18, 19:17, 23:22

Punkte (SC Rist): Diante Watkins (26), Christoph Roquette (16), Brandon Spearman (14), Fabian Böke (11), René Kindzeka (7), Fabian Strauß (5), Paul Owusu, Denzell Erves, Jens Hirschberg (je 2), Jonas Laatzen, Lennard Larysz.