Na bitte, es geht doch. Das dürften sich die meisten der leidgeprüften American-Football-Fans nach der Zweitliga-Abschiedsvorstellung ihres Team im Krückaustadion gedacht haben.
Elmshorn. Im Verbandsderby der German Football League (GFL) 2 Nord gegen die Hamburg Huskies, deren Staffelmeisterschaft schon vor dem Kick-off ebenso feststand wie der Abstieg des Heimteams nach nur einer Saison, zeigten die Elmshorner beim 35:48 (7:7, 21:14, 0:4, 7:13) all das, was sie in allzu vielen Partien zuvor hatten vermissen lassen.
Dafür wurden die Mannschaft und der Trainerstab um Interims-Coach Ivo Kolbe nach Spielende von mehr als 1000 Zuschauern im Krückaustadion fast schon überschwänglich gefeiert. Hinter dieser Geste wollten die Spieler nicht zurückstehen. Im Namen der Mannschaft entschuldigte sich Runningback Denni Wetz, einer von vier Teamkapitänen, für die vielen deutlichen Niederlagen, die allerdings längst nicht alle der Spielstärke des Gegners, sondern bisweilen auch der Unterfahrenheit des GFL-2-Nachrückers geschuldet waren.
Um ein Haar wären die Zuschauer sogar noch mit einer riesigen Überraschung für ihre Leidensfähigkeit belohnt worden, lag doch der Außenseiter aus Elmshorn zur Halbzeitpause 28:21 in Führung. Im ersten Viertel glich US-Boy Maurice Woodard, der groß aufspielte, auf Pass seines Landsmanns und Quarterbacks Tribble Reese sowie Kicker Jannik Nowak mit einem Schuss durch die Torstangen die Führung der Hamburger aus, später ließ sich das Heimteam auch von der erneuten Gästeführung nicht beirren. Marlon Mau nach Pass von Reese und ein kurzer Lauf von Woodard über drei Yards wandelten den Rückstand in eine Führung um, für die Erhöhungen sorgte Nowak.
In der zweiten Halbzeit aber wendete sich das Blatt. „Bei uns ließ die Defensive in ihrer Konzentration nach, und dadurch konnten die Huskies ihre Routine ausspielen“, sagte Pirates-Sprecher Olaf Mai, der aber ebenso zufrieden war wie Ivo Kolbe „Die Offense hat Unglaubliches geleistet. Wir sind als Team aufgetreten und haben bis zum Ende gekämpft“, sagte der Trainer, der das Team trotz seiner Hochzeitsfeier am Abend betreute.