Jan Eggers, Freund von Vanessa Valera Rojas, erzielt ein herrliches Tor beim 3:2-Erfolg des Wedeler TSV im Landesliga-Nachbarduell gegen den TSV Uetersen.
Wedel. „Einerseits ist es natürlich schön, Vanessa wieder bei mir zu haben. Andererseits sind wir ein bisschen traurig, dass ihr Traum nun geplatzt ist“, sagt Jan Eggers. Erst gegen 4.30 Uhr morgens, sieben Stunden vor Anpfiff, war der Mittelfeldspieler des Wedeler TSV aus Köln zurückgekehrt, wo er mit Teamgefährte Christopher Dobirr vergeblich Freundin Vanessa Valera Rojas bei der RTL-Show „DSDS“ (Bericht auf Seite 1) die Daumen drückte.
Um 12.58 Uhr war die Enttäuschung darüber zumindest vorübergehend verdrängt. Eggers rutschte auf Knien über den Rasen und feierte sein 3:1 – ein Treffer der Marke „künstlerisch wertvoll“, nachdem auch Vanessas Gesangsdarbietung die Jury vollends überzeugt hatte, von den stimmberechtigten Zuschauern aber nicht genügend unterstützt worden war. Die Wedeler Landesliga-Fußballer besiegten den TSV Uetersen im Derby, am Ende so spannend wie die DSDS-Zwischenrunde in Köln, 3:2 (1:0).
Davor Celic schlug den Ball mit dem Außenrist gekonnt Eggers vor die Füße. Der Mann mit der Rückennummer 22 umkurvte Gegenspieler Dennis Weber und ließ Christoph Richter mit seinem gefühlvollen Schuss in die rechte Ecke keine Abwehrchance (73.). Das war eine Aktion mindestens mit Oberliga-Zuschnitt, doch vom Aufstieg in die höchste Hamburger Spielklasse sprechen nun beide Teams nicht mehr.
Von Oberliga-Aufstieg ist bei beiden Clubs keine Rede mehr
Die Wedeler hatten ihre Hoffnungen schon mit einer kleinen Serie der Erfolglosigkeit in der ersten März-Hilfe begraben. Die Uetersener geben sich keinen Illusionen mehr hin, nachdem sie die Steilvorlage eines 1:3 des Tabellenzweiten USC Paloma in Harksheide am Tag vorher nicht für sich verwerten konnten. „Realistisch betrachtet sind der ersten und zweite Rang jetzt in unerreichbare Ferne gerückt“, sagte der Uetersener Trainer Peter Ehlers.
Seinem Wunsch, nochmals alle Kräfte in diesen Nachbarschafts-Klassiker zu investieren, kam die Mannschaft erst in der Schlussphase nach. Mit einem Kopfballtreffer nach einem Freistoß von Kirill Shmakov (3:2/89.) läutete Yannick Kouassi die turbulente Schlussphase ein. Erst ließ Schiedsrichter Murat Yildaz einen harten Einsatz von Kevin Koyro an Wedels Keeper Oliver Firgens durchgehen. Nach dem anschließenden Eckball kam Till Mosler zum Schuss. Firgens hechtete in seine rechte Ecke, wieder Eckstoß, wieder Gefahr. Nicht wenige Uetersener Fans forderten lautstark einen Pfiff, als Björn Kaland beim Sprung nach dem Ball Kouassi ohne Rücksicht auf Verluste zu Boden rammte. „Es hätte einen Elfmeter geben können“, kommentierte Peter Ehlers die Szene. „Übers gesamte Spiel gesehen“ siegten die Wedeler seiner Ansicht nach allerdings verdient.
Für den Wedeler Trainerkollegen Thorsten Zessin roch es zunächst nach einem 0:0, nachdem sich beide Teams zunächst nur belauert und wenig riskiert hatten. Mark Hinze brach den Bann mit einem Schuss aus zehn Metern, der in der linken Ecke einschlug – 1:0 für Wedel. Als in der 47. Minute Freund und Feind an einer Flanke vorbeisprangen, drückte Dirk Hellmann den Ball am hinteren Pfosten ins Netz – 2:0. Uetersen wirkte ratlos und gelähmt, bis zur 63. Minute, da streichelte Kouassi einen Flachpass von Parvis Sadat-Aziz über die Torlinie (2:1). Mit der Hacke hätte Kouassi nur zwei Minuten später beinahe das 2:2 erzielt, bei einem zu harmlosen Schuss von Frank Saaba hatte Firgens kein Problem (78.).
Wedeler Zweite verliert Punkte am Grünen Tisch
Thorsten Zessin sprach von einer „Nervenschlacht“ mit einem glücklichen Ausgang zugunsten der eigenen Mannschaft. Vater Walter, der Ligaobmann, schritt nachdenklich in die Kabine. Es geht um die zweite WTSV-Mannschaft, deren 2:1 in der Kreisliga-Partie am 9. März beim TSV Uetersen III in ein 0:3 umgewertet wurde. Christopher Dobirr, der aushalf, soll nach Roter Karte in einem Landesligaspiel noch nicht wieder spielberechtigt gewesen sein. Zessin senior erwägt Einspruch gegen das Sportgerichtsurteil, das die WTSV-Reserve den Klassenerhalt in der Staffel 7 kosten könnte. Das Problem daran: die Fahr- und Wartezeit bei Sportgerichtsterminen. Jan Eggers benötigte weniger Stunden für die Fahrt zurück aus Köln als Zessin für die erste Instanz in Jenfeld.