Der SV Rugenbergen blickt dem Wiedersehen mit den wegen Unzufriedenheit zum Oberliga-Nachbarn VfL Pinneberg gewechselten Diaz-Zwillingen gelassen entgegen.

Bönningstedt. Es wird kein Hass-Spiel an der Ellerbeker Straße. Michael Fischer ist fast bereit, sich dafür zu verbürgen. „Wer auf dem Platz einen privaten Zicken-Krieg veranstaltet, findet sich nächste Woche in der Dritten wieder“, kündigte der Trainer des VfL Pinneberg an. Ralf Palapies pflichtet ihm bei. „Offene Rechnungen gibt es nicht zu begleichen“, betont der Coach des SV Rugenbergen. Mit anderen Worten: Der Alltag hat die Bönningstedter und Pinneberger Fußballer vor dem direkten Vergleich am 22. Oberliga-Spieltag längst wieder.

Die Verärgerung über den Wechsel etlicher Akteure innerhalb eines kurzen Zeitraums zu den Kreisstädtern scheint beim SV Rugenbergen abgeklungen zu sein. „Genau so ist es“, versichert Palapies. „Unsere aktuelle Mannschaft macht uns so viel Spaß, dass wir uns nicht mit der Vergangenheit aufhalten.“ Das hörte sich auch schon mal anders an, als nämlich Ende August die Zwillinge Luis und Daniel Diaz, 19, zum Kreisrivalen absprangen.

„Aus Unzufriedenheit über unsere sportliche Situation“, sagen sie. Wenn ihn Michael Fischer nach Torerfolgen wie ein väterlicher Freund in den Arm nimmt, dann fühlt sich Luis Diaz wieder wohl in seiner Haut. Von Palapies fühlten sich die Zwillinge „links liegen gelassen“. Aber wer es im Fußball allen recht machen kann, der muss wohl erst noch geboren werden. Christian Dirksen, Tim Vollmer, Daniel Brehmer und Artur Frost verabschiedeten sich jedenfalls vom SVR, weil sich ihnen dort zu viel um die Nachwuchskicker drehte. Palapies nennt sie immer noch „meine Aufstiegshelden“. Der langjährige SVR-Stammspieler Börje Scharnberg heuerte beim VfL als Co-Trainer an, Sören Lühr bei der VfL-Zweiten. Scherzhaft spricht Michael Fischer von der „Trainingsgruppe zwei“, die nun erstmals an ehemaliger Wirkungsstätte wieder aufkreuzt.

Beide Teams begegnen sich als „Dassendorf-Geschädigte“. Erst die Pinneberger, anschließend, am 21. Spieltag, die Bönningstedter kassierten vom souveränen Tabellenführer jeweils fünf Stück. Die Pinneberger rehabilitierten sich sogleich mit einem 4:1 über Germania Schnelsen. Vollmer und Daniel Diaz schmorten 90 Minuten auf der Bank. „Ich werde sicherlich die Wünsche der früheren SVR-Akteure berücksichtigen. Die Mannschaft trägt das mit“, sagt Michael Fischer. „Aber es wird haarig, die richtigen personellen Entscheidungen zu treffen.“ Schließlich ständen ihm auch Flemming Lüneburg und Thorben Reibe nach verletzungsbedingter Abwesenheit wieder zur Verfügung.

Und was ist beim SV Rugenbergen aus Innenverteidiger Tolga Güvenir geworden, der in der Hinrunde noch zu den Stammkräften zählte, gegen Dassendorf aber noch nicht einmal dem Aufgebot angehörte? „Er musste aus privaten Gründen ein bisschen kürzer treten“, stellt Pressesprecher Heiko Kühl klar. Nachdem sich Kevin Beese, Victor Streib und Hendrik Rühmann diese Woche krank meldeten, könnte Güvenir wieder eine Rolle spielen. Spielbeginn: Sonnabend, 14 Uhr. Hinspiel: 2:0 für den VfL Pinneberg. HA-Tipp: 2:2.

Oberliga Hamburg

SV Halstenbek-Rellingen – SC Alstertal-Langenhorn

Danijel Suntic gibt sich diplomatisch. „Wenn die Mannschaft ohne mich 3:0 in Bramfeld gewinnt, hat der Trainer nichts verkehrt gemacht“, sagt der Mittelfeldspieler, der in Halstenbek mal als „Juwel“ galt, aber das Training schleifen lässt, „obwohl wir den Toleranzrahmen für ihn erweitert haben“ (Manager Detlef Kebbe). Unklar ist, warum sich Suntic zurzeit in Berlin aufhält. „Wegen eines Probetrainings“, soll er Kebbe mitgeteilt haben. „Aus privaten Gründen“, sagte er dem Abendblatt. Bitter ist der Ausfall von Flügelflitzer Patrick Hoppe, der den Sieg am Gropiusring mit einem Bänderriss im Sprunggelenk bezahlte. Kein Wagnis gehen die Halstenbeker mit Torwart Adrian Matthäi ein, der dort eine leichte Gehirnerschütterung erlitt. Kevin Tittel kehrt zwischen die Pfosten zurück. Spielbeginn: Sonntag, 14 Uhr. Hinspiel: 5:0 für die SV HR. HA-Tipp: 3:1 für die SV HR.

FC Elmshorn – Bramfelder SV

Wen wollen die Elmshorner nach sieben sieglosen Auftritten bezwingen, wenn nicht den hoffnungslos abgeschlagenen Tabellenletzten Bramfeld? „Bei dem, was wir können, lassen wir uns überhaupt nicht verrückt machen“, sagt Co-Trainer Bernd Ruhser, der allerdings ein besseres Zweikampfverhalten als beim 1:3 in Oststeinbek erwartet. Kim Helmer fehlt. Der Innenverteidiger hat entweder einen Muskelfaseranriss oder eine Zerrung erlitten. Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. Hinspiel: 1:1. HA-Tipp: 2:1 für den FC Elmshorn.

Landesliga, Hammonia-Staffel

Blau-Weiß 96 – VfL 93

Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. Hinspiel: 3:1 für den VfL 93. HA-Tipp: 4:1 für den VfL 93.