Ein tragischer Todesfall sorgt für Entsetzen. Thorsten Naujoks, 42, Ex-Spieler des SSV Rantzau, wurde an einem unbeschrankten Bahnübergang in Barmstedt von einem Zug der AKN erfasst und tödlich verletzt. Freunde und Weggefährten äußern sich.
Barmstedt. Die Fußballer des SSV Rantzau trauern um Thorsten Naujoks, der im Alter von 42 Jahren am unbeschrankten Bahnübergang am Bornkamp auf seinem Mofa von einem Zug der AKN erfasst und tödlich verletzt wurde (das Abendblatt berichtete). „Er war ein Kind unseres Vereins, dem er seit seiner frühesten Jugend angehörte. Mit seiner fröhlichen Art hatte er sich im Verein viele Freunde gemacht“, sagte Stadionsprecherin Gaby Kaempf über den Seniorenspieler, der früher neben seinem älteren Bruder Andreas auch zu den Leistungsträgern in der ersten Mannschaft zählte und sich als Discjockey einen Namen über Barmstedt hinaus machte.
Die Bezirksliga-Fußballer des SSV Rantzau und des FC Elmshorn II hielten inne, bevor der Anpfiff auf dem Sportplatz der Düsterlohe ertönte. Während der Schweigeminute waren auch die Ehefrau und die drei Kinder des Verunglückten zugegen. „Wir stehen alle unter Schock“, sagt SSV-Trainer Andreas Behnemann, der kurz vor dem Ende seiner leistungsbezogenen Karriere noch ein Jahr mit dem jungen Thorsten Naujoks in der Liga zusammenspielte.
Gelegenheit, Abschied zu nehmen, bietet sich während einer Trauerfeier am Donnerstag um 11 Uhr in der Heiligen-Geist-Kirche (Chemnitzstraße). Ausdrücklich bedankte sich Behnemann bei den Elmshornern, an der Zeremonie vor dem Spielbeginn, als alle Akteure einen Kreis bildeten, mitgewirkt zu haben. Wie die Barmstedter traten die Elmshorner mit Trauerflor an. Für die Gastgeber verwandelte Yusuf Önegi einen Hand- und einen Foulelfmeter (65., 74.), für die FCE-Zweite war Tim Weber in der 57. und 79. Minute erfolgreich.
Das Feld der Verfolger des ungeschlagenen Tabellenführers SV Eidelstedt in der Staffel West rückte unterdessen eng zusammen. Im „Geschäft“ ist auch wieder Landesliga-Absteiger SV Lieth, der den Tabellenzweiten TSV Sparrieshoop dank Treffern von Hendrik Boesten (72.) und Björn Dohrn (78.) 2:0 besiegte. Eingefädelt wurden beide Torerfolge von Dimitri Rawinsky, den der Klein Offensether Tobias Kummerow in der 76. Minute nur auf Kosten einer Roten Karte bremsen konnte. Ein schöner Tag war es für Boesten, der nach seinem spektakulären Torerfolg mit der Hacke im Applaus von über 200 Fans badete. Ein bitterer Sieg war es für den Klein-Nordender Innenverteidiger Daniel Asmussen, der einen Handbruch erlitt und operiert werden muss.
„Wieder einer weniger“, ärgerte sich Dirk Kahl. Als ob der Trainer von Roland Wedel nicht schon genügend personelle Sorgen hätte, handelte sich John-Olaf Stute beim 1:5 (1:2) gegen GW Eimsbüttel wegen Schiedsrichter-Beleidigung Rot ein (76.). Nach zwei vermeintlichen Abseitstreffern der Gäste (58., 63.) hatte sich offenbar einiges an Wut beim Abwehrspieler aufgestaut. Die Wedeler wähnten sich nach dem 1:0 von Alexander Winkler (4.) zunächst auf einem guten Weg. Nur wenig später kippte das Spiel. Den Eimsbüttelern glückte ein Doppelschlag (10., 12.). Nun trennt Roland nur noch ein Zähler von einem Abstiegsplatz.
Nicht immer muss ein Platzverweis eine Niederlage verheißen. Der Tabellenvierte SV Halstenbek-Rellingen II ersparte sich jedenfalls nicht die kleine Blamage, gegen den Glashütter SV II in Überzahl eine 2:0-Führung nach Toren von Daniel Agyei (20.) und Sergio Batista (35.) verspielt zu haben. Mit Toren in der 65. und 75. Minute erzwangen die ab der 36. Minute – Rote Karte nach grobem Foul an Edon Bajra – dezimierten Gastgeber den Ausgleich. „Für dieses Mal war es ärgerlich“, sagte der Halstenbeker Trainer Oliver Berndt. Grundsätzlich aber ist er damit einverstanden, was seine Notelf Woche für Woche leistet. Regelmäßig kommen A-Junioren zum Einsatz, diesmal debütierten Frederic Ernst als Innenverteidiger und Marcel Böhm, der in der 67. Minute Oscar Hildermann ersetzte.
Jenseits von Gut und Böse rangiert der SV Rugenbergen II, wo Coach Guido Krentzk bewusst den Verjüngungsprozess einleitete, in der Tabelle. Beim 3:1 (2:0) über den SC Ellerau hatten Tim Moritz (7.), Maik Grabow aus dem Oberliga-Aufgebot der Bönningstedter (11.) und Max Gerckens (64.) Erfolg. Der SC Egenbüttel vertraut (noch) seinen Routiniers, die beim 4:1 (1:0) über den TSV Holm endlich den Erwartungen zu hundert Prozent gerecht wurden. Philipp Koberger, 32, spielte mit Toren zur 3:0-Führung in der 33., 46. und 53. Minute fast den Alleinunterhalter. Nach dem 1:3 von Fabian Tiede (54.) stellte Antonio Ude, mit ebenfalls 32 reich an Erfahrung, den alten Abstand wieder her (61.). Nach zuvor drei Niederlagen war es ein Erfolgserlebnis, das die Rellinger bitter benötigten. Von einer Wende will Trainer Marc Zippel aber erst sprechen, wenn sein Team auch aus Ellerau drei Punkte mitbringt und anschließend den Niendorfer TSV II schlägt.