Der bisherige Assistenzcoach Oliver Wolf (38) erklärte sich bereit, die Kreisliga-Fußballer des TSV Holm bis zum Saisonende anzuführen. Nach dem...
Holm. Der bisherige Assistenzcoach Oliver Wolf (38) erklärte sich bereit, die Kreisliga-Fußballer des TSV Holm bis zum Saisonende anzuführen. Nach dem plötzlichen Ausstieg von Chefcoach Thomas Seeliger (42) aber einfach zur Tagesordnung überzugehen, das fällt Uwe Petersen schwer. Der Holmer Fußballabteilungsleiter richtete eine schriftliche Anfrage an das Präsidium von Altona 93 und bat um ein klärendes Gespräch.
Dass der Regionalliga-Klub ohne Wissen der Holmer Verantwortlichen überhaupt Kontakt mit Ex-Profi Seeliger aufnahmen und ihn zum Bruch einer vertraglichen Vereinbarung mit dem TSV bewegten, das empfinden die Holmer als klaren Verstoß gegen die allgemein gültigen Spielregeln. "Theoretisch könnten wir die Altonaer zivilrechtlich belangen und auf Schadensersatz verklagen", glaubt Petersen. Von Thomas Seeliger, der sich bis 2010 an den Verein gebunden hatte, sei er "menschlich enttäuscht."
Nach dem Bezirksliga-Abstieg im letzten Jahr hatte der stellvertretende Abteilungsleiter Kai Seeliger (43) seinen jüngeren Bruder, der sich in über 300 Erst- und Zweitligaeinsätzen einen Namen machte, zum TSV vermittelt. "Das passt gut. Aufgrund meiner vielen Reisen als Betreiber einer Fußballschule wäre es mit Problemen verbunden, einen höherklassigen Klub zu übernehmen", versicherte Thomas Seeliger seinerzeit.
Leidtragender war Andreas Hermeling (inzwischen Co-Trainer der SV Halstenbek-Rellingen), der als Favorit auf den Trainerposten in Holm galt. Aktuell bekam der gesamte Trainerstab von Altona 93 den Stuhl vor die Tür gesetzt, kaum, dass Einigung mit Thomas Seeliger erzielt war. "Wir mussten wirtschaftliche Einschnitte vornehmen", erklärte der AFC-Vorsitzende Dirk Barthel.
Unterdessen bittet Thomas Seeliger für seinen Schritt um Verständnis: "Für einen Bezirksliga- oder Landesliga-Klub hätte ich die Holmer nicht im Stich gelassen. Aber klar ist doch auch, dass es nicht mein Lebensziel sein kann, in der Kreisliga zu arbeiten. Wenn dann ein Verein wie Altona 93 kommt, ist das eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen darf."