Halstenbek. Produziert wird aus einem örtlichen Podcast-Studio. Wer die Macher dahinter sind und welcher Zweck mit dem Projekt verfolgt wird.

Jede Episode erzählt eine Geschichte – und zwar über interessante Unternehmen und ihre Macher aus Halstenbek: Die Gemeinde hat seit einigen Monaten ihren eigenen Podcast. Die Macher dahinter sind Ulf Zinne und Torsten Seck, die alle Episoden aus ihrem Podcast-Studio an der Poststraße produzieren und für ihre Vermarktung sorgen.

Die Marketingfachleute, die sich in Halstenbek kennengelernt und extra für das Projekt zusammengetan haben, wohnen beide in der Gemeinde. „Wir wollen damit zeigen, was Halstenbek alles kann und was wir für eine beeindruckende Gemeinde mit tollen Unternehmen sind“, berichtet Zinne. Und er sagt weiter: „Ich habe auf diese Weise bereits einige sehr beeindruckende Firmen kennengelernt.“

Halstenbek: Podcast-Macher Ulf Zinne ist Spezialist für das Verkaufen

Der 46-Jährige, der eigentlich aus Garmisch-Partenkirchen stammt und mit Anfang 20 nach Hamburg kam, ist Spezialist für das Verkaufen, wurde als Top-100-Unternehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgezeichnet.

Er berät Unternehmen, arbeitet als Coach und hat nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahrzehnten an mehr als 300 Projekten in 30 Ländern mitgearbeitet. Mehr als 50.000 Menschen haben ihn auf einer seiner Veranstaltungen live erlebt.

Torsten Seck wiederum betreibt in Halstenbek eine Marketingagentur. Er ist spezialisiert auf Markenberatung, Markenstrategie und Markenentwicklung. Vom Logo bis zur Website, von der Positionierung bis zur Programmierung, für seine Kunden bietet er umfassende Gesamtpakete an.

Durch die Episoden sollen „Menschen mit Menschen untereinander in Kontakt treten“

Für Ulf Zinne ist Halstenbek mittlerweile Wohn- und Firmensitz. Und irgendwann entstand bei dem Verkaufsspezialisten die Idee, seinen Heimatort nach außen hin besser zu verkaufen. Das Instrument, das er dazu nutzt, ist der Podcast. Für ihn ein Heimspiel, bezeichnet sich Zinne doch selbst als „Mr. Podcast“. „Wir bringen auf diese Weise Menschen mit Menschen untereinander in Kontakt.“

Fünf Folgen des Halstenbek-Podcasts sind bereits produziert, weitere sind in Planung, einige bereits konkret beauftragt. Gast der ersten Folge ist der Halstenbeker Bürgermeister Jan Krohn. Er berichtet über seine Visionen für die Zukunft der Gemeinde und geht sehr ausführlich darauf ein, was Halstenbek als Wirtschaftsstandort auszeichnet und was die Gemeinde für ihre ortsansässigen Unternehmen alles tut.

Halstenbek Podcast ist als Werbebotschafter für örtliche Firmen gedacht

Dieser Themenschwerpunkt wurde gewählt, weil der Halstenbek Podcast in erster Linie als Werbebotschafter für die in Halstenbek ansässigen Wirtschaftsunternehmen gedacht ist. Er dient als Plattform für Unternehmer aus der Gemeinde, die neue Wege gehen wollen, die mit ihrer Stimme die Bürger der Gemeinde (und natürlich Personen darüber hinaus) erreichen und eine aktive Kundenbindung schaffen wollen.

Das haben bereits mehrere Unternehmen aus der Gemeinde genutzt. Es geht in den weiteren vier Folgen um Hausbau, Versicherungen, Betreuungsleistungen im Alter und Gesundheitssport. Firmen und ihre Dienstleistungen in einem Podcast möglichst interessant zu verkaufen: Wie das geht, weiß Zinne genau.

„Das Wichtigste an einem erfolgreichen Podcast ist die Geschichte“

„Das Wichtigste an einem erfolgreichen und profitablen Podcast ist die Geschichte“, erläutert der 46-Jährige. Einen staubtrockenen und langweiligen Podcast „will niemand hören“. Daher nehmen sich Zinne und Seck im Vorfeld Zeit, um sich mit den Unternehmern zu treffen und die Inhalte der jeweiligen Episode abzustimmen.

„An erster Stelle steht die Frage, welchen Nutzen der Hörer von der Folge hat“, berichtet Zinne. Sobald dies klar herausgearbeitet ist und Kernbotschaften abgeleitet worden sind, werde eine Anmoderation erstellt und dann gehe es mit dem Unternehmer oder der Unternehmerin ins Podcast-Studio.

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Auf Wunsch wird vorher ein Sprachtraining veranstaltet, damit die „Podcaster“ auch gut rüberkommen. „Menschen, die nicht an den Umgang mit dem Mikrofon gewöhnt sind, reagieren zunächst nervös“, berichtet Zinne, der auch freiberuflich für den Sender Hamburg1 Moderationen übernimmt. Er kenne Mittel und Wege, diese Nervosität zu beseitigen.

Produziert werden die 18 bis 20 Minuten langen Episoden im Interviewformat. Anschließend übernehmen die beiden Marketingexperten die Nachbearbeitung und stellen die Episode auf die extra eingerichtete Webseite namens halstenbek-podcast.de ein. Sie verzeichnet laut den beiden Anbietern etwa 480 bis 500 Zugriffe pro Tag.

Seite mit den Podcast-Episoden kommt auf 480 bis 500 Zugriffe pro Tag

Die Firmen haben auf Wunsch auch die Möglichkeit, die Folge auf ihrer eigenen Website einzubinden und erhalten dabei auch Hilfestellung. Sie können auch ein Marketingpaket bestellen, um kräftig Werbung für den Podcast zu machen. Es besteht etwa aus Flyern, die in den Geschäften ausliegen, oder auch aus Postern zum Aufhängen.

Zinne verkauft Folgen für das Pilotprojekt nach eigenen Angaben zum Sonderpreis

Das alles hat naturgemäß auch seinen Preis. „In Halstenbek operieren wir mit einem Sonderpreis“, berichtet Zinne. Das Projekt soll für die beiden Marketingfachleute nämlich der Anfang einer Erfolgsgeschichte sein. Zinne: „Das ist sozusagen unser Pilotprojekt.“

Er habe bereits mehrere Anfragen von Gemeinden, die ebenfalls an einem eigenen Podcast in dieser Art interessiert sind. Laut Zinne sind auch mehrere interessierte Kommunen aus dem Kreis Pinneberg darunter.

Anfragen aus anderen Kommunen liegen den beiden Initiatoren vor

Er wolle derartige Projekte jedoch weder auf den Kreis noch auf Schleswig-Holstein begrenzen, sondern denke bundesweit. Denn aus seiner Sicht sei das Paket nicht nur für nahezu jedes Unternehmen geeignet, sondern das Podcast-Projekt auch prinzipiell auf jede Kommune in Deutschland übertragbar.