Quickborn. Partei hat jetzt Anzeige erstattet. Ihre schwere Schrifttafel zum 700-jährigen Bestehen Quickborns ist spurlos verschwunden.
Diese Tat war ein schwerer Fall:25 Kilogramm mussten der oder die Täter wuchten. Und nun ermittelt die Polizei. Offen ist aber: Hatte dieser Diebstahl einen politischen Hintergrund? Oder war es die profane Tat eines Souvenirsammlers? Die Quickborner CDU hat jetzt zumindest Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Der Gedenkstein, den die mit 80 Mitgliedern größte Partei in Quickborn zum 700-jährigen Bestehen des Ortes gestiftet hat, ist spurlos verschwunden.
Dieser Gedenkstein mit der Aufschrift „CDU – 700 Jahre Quickborn“ war in der Renzeler Straße 22 in Höhe der sogenannten Weiherwiesen in der Nähe des Prophetensees im August vorigen Jahres aufgestellt worden. Er lag neben einem Rotahorn, den der CDU-Stadtverband dort zum Stadtjubiläum angepflanzt hat. Darum ist auf dem Stein auch ein solcher Baum eingraviert.
Gedenkstein in Quickborn gestohlen: Das Stück wog 25 Kilogramm
Den Stein habe seinerzeit ein Quickborner Steinmetz für die CDU angefertigt, erklärt Parteivorsitzender Mirko Beckmann. „Er hat uns den Stein mit der Inschrift geschenkt.“ Er war nur etwa 60 Zentimeter groß und wog 25 Kilogramm, erklärt der Parteichef. „Man konnte ihn mit bloßen Händen einfach wegtragen. Er war auch nicht fest verankert.“ Wie die CDU jetzt erfahren habe, hatte der Stein einen Wert von 1500 Euro - vor allem wegen der Steinmetzarbeiten.
Gestohlen wurde der Gedenkstein vermutlich schon in der letzten Februarwoche, erklärt Beckmann. Anfang März, als er bereits verschwunden war, erreichte die Partei über eine Mail von ihrer Internetseite eine Nachricht, in der der Absender es für unmöglich hielt, dass die CDU „Parteiwerbung mit einem Gedenkstein“ mache.
„Das geht doch gar nicht“, schrieb der anonyme Verfasser, der sich auf dem E-Mail-Vordruck als „Frau“ zu erkennen gab und als Vorname „normale“ und als Nachname „Bürgerin“ eingetragen hat. Zudem bezweifelte der oder die anonyme Schreiberin, dass es hier „mit rechten Dingen zugegangen“ sei, weil die CDU keine Genehmigung dafür gehabt haben dürfte.
Anonymes Schreiben kritisierte diese Parteiwerbung mit Gedenkstein
Doch diese Genehmigung zur Aufstellung des Gedenksteins lag vor, versichert Parteichef Beckmann. Die CDU habe dort am Prophetensee bereits Sitzbänke gestiftet. „Wenn wir dort einen Baum pflanzen, ist es doch wohl legitim, einen Stein aufzustellen, der dies erklärt“, wundert er sich über diese Kritik. Seine Vermutung ist, dass dieser anonyme Hinweis eine nachträgliche Begründung des oder der Diebin sein könnte, warum er oder sie ihn dort aufgelesen und widerrechtlich entfernt hat, glaubt Beckmann.
Die CDU sei jedenfalls „verwundert und enttäuscht über diesen Diebstahl“, den sie nicht nachvollziehen könnte. Denn der Rotahorn und der Stein gehörten zusammen. Vielleicht könnte jemand der CDU mit einem Hinweis helfen, den Stein wiederzuerlangen, hofft Parteichef Beckmann. Die CDU habe Baum und Stein am Prophetensee gestiftet, weil dies ein „schöner Platz zur Einkehr und zum Verweilen“ sei, wo sich Quickborner Bürgerinnen und Bürger gerne treffen mögen, um ein paar schöne Stunden miteinander zu verbringen.
Wer Hinweise zum Verschwinden des Steines hat, möge sich an die Polizei wenden
Wer Hinweise zum Verbleib des Gedenksteins geben könne, möge sich direkt an die Quickborner Polizeistation wenden, Telefon: 04106/63000. Die CDU habe aber bereits einen neuen Gedenkstein bei demselben Steinmetz in Auftrag gegeben, erklärt Beckmann. „Der wird aber 100 Kilogramm schwer sein, so dass er nicht so leicht weggetragen werden kann.“ Den muss die Partei nun aber selbst bezahlen. Er werde 1500 Euro kosten.