Halstenbek. Bau der neuen Mega-Sporthalle beginnt im Sommer. Für weitere Projekte werden die Planungen vorangetrieben. Die Ziele – und Probleme.

Am 1. Februar vorigen Jahres nahm Jan Krohn (CDU) nach der gewonnenen Bürgermeisterwahl auf dem Chefsessel im Halstenbeker Rathaus Platz. „Das war viel Neuland für mich“, sagt er. Nach etwas mehr als elf Monaten im Amt fällt seine Bilanz positiv aus. „Ich habe das niemals bereut, es macht viel Spaß, auch wenn die Zeiten herausfordernd sind.“

Die größte Herausforderung für die Großgemeinde, die 2024 wieder diverse Projekte anschieben will und muss, ist die Finanzsituation. „Die ist desolat, wir haben erhebliche Probleme in der Refinanzierung“, sagt der Bürgermeister. Seit Jahren leidet der Haushalt der Gemeinde unter einem strukturellen Defizit. Das wird sich auch im Haushaltsplan für dieses Jahr nicht ändern. Die Haushaltsberatungen sollen im Finanzausschuss erst Mitte Februar starten. Ein endgültiger Beschluss in der Gemeindevertretung ist für Ende Februar geplant.

Viele Projekte in Halstenbek stocken seit Jahren, es wartet viel Arbeit auf den Bürgermeister

1. Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek: Die 2011 eingeweihte Schule platzt aus allen Nähten, es fehlen mehr als 30 Räume. Besonders im Grundschulbereich explodieren in Halstenbek, das die Grenze von 20.000 Einwohnern demnächst wohl überschreiten wird, die Zahlen. „Die Fläche des ehemaligen Hofs Brandt wurde von der Gemeinde erworben und steht für eine Schulerweiterung zur Verfügung“, erläutert Krohn.

Die 2011 eingeweihte Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek platzt aus allen Nähten und soll zeitnah einen Erweiterungsbau erhalten.
Die 2011 eingeweihte Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek platzt aus allen Nähten und soll zeitnah einen Erweiterungsbau erhalten. © Arne Kolarczyk | Arne Kolarczyk

Die Gemeinde sei dabei, einen Bebauungsplan (B-Plan 18) für das Areal aufzustellen. Krohn: „Wir werden 2024 in die Vorplanung eintreten.“ Intensive Gespräche mit der Schule sowie der Politik sollten folgen. Die Idee sei, den auf dem Grundstück alten und schützenswerten Baumbestand größtenteils zu erhalten.

Ein Erweiterungsbau könne die neue Mensa der Schule sowie Räume für den Offenen Ganztag (OGTS) enthalten. Möglicherweise könnte dort auch die Bücherei sowie ein Bürgerbüro untergebracht werden. „Ich wünsche mir einen Baubeginn innerhalb von drei Jahren“, sagt der Verwaltungschef. Das Hauptgebäude des Hofs Brandt sei erhaltenswert und könnte zum Bürgerhaus umgebaut werden. „Das wäre aber sehr kostenintensiv“, so Krohn weiter.

Mehr als 220 Kinder besuchen den OGTS der Grund- und Gemeinschaftsschule. Sie haben 2023 erstmals eigene Räume erhalten – im ehemaligen Jugendzentrum JubA23, was sich bisher in den Schulräumen befand.

„Es haben mehrere Mitarbeiter gekündigt oder sind längerfristig erkrankt, sodass uns nur zwei halbe Stellen für die Jugendarbeit geblieben sind“, erläutert Krohn. Weil damit der Betrieb des JubA23 nicht aufrechterhalten konnte, habe man den Betrieb eingestellt und die Räume nach einer Renovierung der Schule zugeschlagen.

Auf dem Areal des Brandtschen Hofes an der Hartkirchener Chaussee soll der Erweiterungsbau der Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek entstehen.
Auf dem Areal des Brandtschen Hofes an der Hartkirchener Chaussee soll der Erweiterungsbau der Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek entstehen. © Arne Kolarczyk | Arne Kolarczyk

Ein multifunktionaler Mehrzweckraum könne über die Gemeinde für Veranstaltungen gebucht werden, auch Sitzungen von Ausschüssen und der Gemeindevertretung können dort stattfinden. „Wir werden die Jugendarbeit neu aufstellen, ein Konzept ist in Arbeit“, verspricht der Bürgermeister. In Krupunder sei übergangsweise hinter der Kita Bickbargen ein Container für die Jugendarbeit aufgestellt worden.

2. Wolfgang-Borchert-Gymnasium: Drei Tage vor Heiligabend hat der Bürgermeister einen Vertrag mit der Baufirma Hochtief unterzeichnet, der die dringend notwendige Erweiterung des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums beinhaltet. Die Gemeindevertretung hatte am 27. November die Zusammenarbeit abgesegnet. Hochtief hatte bereits 2014 das jetzige Gymnasium im Rahmen eines Projektes in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) errichtet.

So soll sich der Erweiterungsbau des Gymnasiums (links) in den Schulkomplex einfügen.
So soll sich der Erweiterungsbau des Gymnasiums (links) in den Schulkomplex einfügen. © GRS Architekten | GRS Architekten

Fertigstellung war 2015. Der private Partner ist auch für den Betrieb der Schule verantwortlich, die Gemeinde überweist dafür monatliche Raten. Der Vertrag läuft bis 2033 – ebenso wie die jetzt unterzeichnete Ergänzung. Die Erweiterung ist notwendig, weil die Schule zum Abitur nach neun Jahren zurückgekehrt ist und parallel die Schülerzahlen stark angestiegen sind.

Weil der 3600 Quadratmeter große Erweiterungsbau direkt an das von Hochtief erstellte und betreute Schulgebäude anschließt und auch die 5600 Quadratmeter große Sporthalle auf dem Schulgrundstück gebaut wird, konnte nur der bisherige Partner zum Zuge kommen. Daher musste die Gemeinde das 35 Millionen Euro teure Projekt nicht europaweit ausschreiben, was eine große Zeitersparnis bedeutete. Baupartner ist die Niederlassung Hamburg von Hochtief Infrastructure. Er wird bereits im Sommer 2024 mit dem Bau der neuen Sporthalle loslegen. Zuvor erfolgt bereits im Frühjahr ein Durchstich durch den Lärmschutzwall zur Lübzer Straße, von der aus das Schulgelände künftig erschlossen wird. An der Straße entstehen neue Parkplätze und die Kiss & Go-Zone, was weitere fünf Millionen Euro kosten wird. Auf dem jetzigen Parkplatz wird die Sporthalle errichtet. Es handelt sich um zwei Drei-Feld-Hallen, die durch den Umkleidebereich getrennt sind. Die Fertigstellung des Hallenkomplexes ist für Oktober 2025 geplant. Bereits im Mai 2025 wird die jetzige, völlig marode Sporthalle – sie stammt noch aus dem alten, in den 1970er-Jahren errichteten Schulgebäude – abgerissen.

So soll die geplante Sechs-Feld-Sporthalle des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums aussehen.
So soll die geplante Sechs-Feld-Sporthalle des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums aussehen. © Gemeinde Halstenbek | GRS Architekten

An ihrer Stelle entsteht ab Oktober 2025 der Erweiterungsbau, der für den Offenen Ganztag sowie die Orientierungsstufe gedacht ist und auf den drei Ebenen auch offene Lernbereiche sowie Fachräume für Darstellendes Spiel und Informatik enthalten wird. Die Fertigstellung soll im November 2026 erfolgen.

3. Kita Ostereschweg: Das Projekt, für das Halstenbek bereits 2019 eine Machbarkeitsstudie vorgelegt hatte, stockt. „Laut dem Kreis haben wir keinen Bedarf für weitere Plätze“, sagt Krohn. Die Gemeinde sehe das völlig anders, gehe von einem massiven Bedarf aus. Das Problem: Ohne die Zustimmung des Kreises erhält Halstenbek keine Zuschüsse, kann sich ohne sie das Projekt nicht leisten. „Wir haben eine Bevölkerungsanalyse in Arbeit, hoffen auf diese Weise, den Kreis überzeugen zu können“, so der Verwaltungschef. Wenn das klappt, könnten die ruhenden Planungen wieder aufgenommen werden.

4. Neubau Feuerwache: Die Wache an der Gärtnerstraße wurde 1980 bei einer Gemeindegröße von etwa 10.000 Einwohnern geplant. Zwischenzeitlich wurde die Feuerwache erst um einen Fahrzeugstand sowie Lagerräume und später noch einmal um drei Hallenstände, Lager sowie weitere Parkplätze für Einsatzkräfte östlich neben dem Gebäude erweitert. Doch auch das reicht inzwischen nicht mehr. Das benötigte Grundstück hinter der jetzigen Wache hat die Gemeinde bereits vor einiger Zeit erworben.

Die jetzige Feuerwache in Halstenbek an der Gärtnerstraße: Geplant sind ein Teilabriss des Bestandsgebäudes und die Errichtung eines Neubaus, der sich an das verbliebene Gebäude anschließt
Die jetzige Feuerwache in Halstenbek an der Gärtnerstraße: Geplant sind ein Teilabriss des Bestandsgebäudes und die Errichtung eines Neubaus, der sich an das verbliebene Gebäude anschließt © HA

„Wir haben Gelder für 2024 in den Haushaltsentwurf eingestellt“, erläutert Krohn. Damit sollten die Planungen fortgesetzt werden. Die Gemeinde ist laut ihrem Bürgermeister noch auf der Suche nach einem Förderprogramm, um die Baukosten für die neue Feuerwache nicht alleine stemmen zu müssen. Etwa 18 Millionen Euro soll das Projekt laut einer älteren Berechnung kosten. Das Konzept sieht einen Teilabriss des Bestandsgebäudes und einen Neubau vor, der sich an das verbliebene Gebäude anschließt. Krohn: „Der Neubau der Feuerwache gehört zu den priorisierten Projekten.“

5. Greve-Projekt: An der Bebauung des 17,89 Hektar großen Areals an der Wohnmeile arbeiten sich die Gemeinde und der Investor Greve seit fast 20 Jahren ab. „Seit meinem Amtsantritt habe ich mich fünfmal mit Vertretern des Investors getroffen“, so der neue Bürgermeister. Nach seinen Angaben gehe es Stück für Stück voran. „Was mich angeht, nicht schnell genug“, sagt Krohn. Die Frage sei, inwieweit die Politik bereit sei, den vom Investor geforderten Weg mitzugehen. Die letzte Einigung zwischen Gemeinde und Investor aus dem Jahr 2015 sieht vor, dass 7,5 Hektar für Gewerbe zur Verfügung stehen sollen, 2,5 Hektar sind für Wohnbebauung vorgesehen. Entstehen dürfen maximal 90 Wohneinheiten, und zwar als Reihen-, Doppel- und Einzelhäuser. 0,34 Hektar sind für eine Kita reserviert.

Auf dieser Fläche angrenzend an das Gelände von Küchen Aktuell am Gewerbering soll der Investor Greve Gewerbe und Wohnen ansiedeln.
Auf dieser Fläche angrenzend an das Gelände von Küchen Aktuell am Gewerbering soll der Investor Greve Gewerbe und Wohnen ansiedeln. © HA

Auch ist eine gemeinsame Vermarktungsfirma Bestandteil dieser Verständigung. Über sie soll die Gemeinde ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Firmen ausüben. Sichtbar passieren, so viel ist klar, wird 2024 auf der Fläche – sie grenzt an Küchen Aktuell an – nichts. Zumindest nichts, was über die eventuelle Erweiterung von Küchen Aktuell hinausgeht.

6. Wohnungsbau Verbindungsweg: Auf der ehemaligen Baumschulfläche, die von der Gemeinde erworben worden ist, soll eine noch auszuwählende Genossenschaft bezahlbaren Wohnraum schaffen. „Wir werden in diesem Jahr diverse Genossenschaften anschreiben und Angebote einfordern“, erläutert Krohn. Auch ein Wertgutachten bezüglich des Kaufpreises des Grundstücks liegt inzwischen vor. Nach der Umfrage wird sich zeigen, ob eine Genossenschaft bereit ist, diesen Preis zu zahlen. Ist das nicht der Fall, könnten Investoren aus der privaten Wirtschaft ins Spiel kommen. Dass diese auch preisgünstigen Wohnraum bauen können, hat die Firma Semmelhaack aus Elmshorn bewiesen, die bereits am Verbindungsweg ein größeres Projekt realisiert hat.

Auf dieser ehemaligen Baumschulfläche am Verbindungsweg soll eine Genossenschaft preisgünstigen Wohnraum errichten.
Auf dieser ehemaligen Baumschulfläche am Verbindungsweg soll eine Genossenschaft preisgünstigen Wohnraum errichten. © Arne Kolarczyk | Arne Kolarczyk

7. Wohnmeile Halstenbek: „Wir müssen die Wohnmeile für die Zukunft aufstellen“, sagt Krohn. Das Geschäft mit Möbeln werde im stationären Handel immer schwieriger angesichts der Online-Konkurrenz. Bisher sei die Sortimentsbreite an der Gärtnerstraße stark eingeschränkt, auf riesigen Verkaufsflächen würden Möbel angeboten. Über ein Zielabweichungsverfahren beim Land will die Gemeinde erreichen, auch weitere Sortimente anbieten zu können. „Wir werden dort in Zukunft massive Veränderungen sehen“, glaubt der Bürgermeister. Ein Veränderungsprozess läuft bereits: Möbelgigant XXXLutz hat die alleinige Kontrolle über Möbel Schulenburg übernommen, das künftig als XXXLutz Schulenburg firmieren und ein verändertes Sortiment anbieten wird. Der Ausverkauf des bisherigen Sortimentes läuft bereits.

Ein Blick auf die Wohnmeile Halstenbek, die sich in Zukunft verändern muss. Möbel Schulenburg (hinten im Bild) ist gerade vollständig von XXXLutz übernommen worden.
Ein Blick auf die Wohnmeile Halstenbek, die sich in Zukunft verändern muss. Möbel Schulenburg (hinten im Bild) ist gerade vollständig von XXXLutz übernommen worden. © Arne Kolarczyk | Arne Kolarczyk

8. Straßensanierungen: In diesem Bereich ist es im Vorjahr zu massiven Problemen gekommen, sodass die Sanierung der Grünen Twiete – die Bauarbeiten hatten bereits im März 2021 begonnen – weiterhin andauert. „Wir hatten massive Probleme mit den Hausanschlüssen, die zum Teil per Hand ausgegraben werden mussten“, berichtet Krohn. Dies sei insbesondere im ersten Bauabschnitt vorgekommen, weil die Leitungspläne sich oftmals als falsch herausgestellt hätten. Auch Personalmangel und Krankheitswellen bei den Baufirmen hätten den Abschluss der Bauarbeiten, die 3,2 Millionen Euro verschlingen, verzögert. Krohn rechnet damit, dass diese Straßensanierungen jetzt, einen optimalen Verlauf vorausgesetzt, im Spätsommer 2024 abgeschlossen werden kann. Auch bei der Königstraße rechnet Krohn mit einer Fertigstellung im Spätsommer. Auch diese Maßnahme sollte, ebenso wie die Grüne Twiete, bereits 2023 beendet werden. Hier wurde im Sommer vergangenen Jahres ein mit Schadstoffen (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) belasteter Abschnitt des Asphaltunterbaus gefunden. Diese Stoffe sind krebserregend, sodass die Entsorgung als Sondermüll erfolgen musste. Dies hat den Bauablauf entscheidend verzögert. Die Arbeiten waren im Januar 2022 gestartet, sollten ursprünglich im Mai 2023 abgeschlossen werden. Die Investitionssumme beträgt 1,6 Millionen Euro.

9. Sanierung L104: Der Landesbetrieb will die L104 (DockenhudenerChaussee/Hartkirchener Chaussee) sanieren, die Wünsche der Gemeinde (geringere Breite der Fahrbahn, breitere Bürgersteige, Einmündungen umgestalten) jedoch ignorieren. Das Angebot des Landesbetriebs, die Gemeinde könne das Projekt von der Planung bis zur Bauausführung selbst stemmen, hat die Gemeinde aus Personalgründen abgelehnt. „Die Sanierung der L104 liegt auf Eis“, so formuliert es der Bürgermeister. Es gibt jedoch eine Ausnahme: In diesem Jahr erfolgt die Sanierung der Unterführung am S-Bahnhof Halstenbek. Das eigentlich für 2025 eingeplante Projekt wird ein Jahr vorgezogen. Dort ist die Drainage seit langem dringend erneuerungsbedürftig. In diesem Zusammenhang wird die Fahrbahnbreite im Bereich der Unterführung auf 6,50 Meter verengt. Der gewonnene Meter kommt dem Geh- und Radweg zugute. Voraussichtlich reicht für diesen Umbau eine halbseitige Sperrung aus, sodass sich die Verkehrsbehinderungen in Grenzen halten werden. Entstehen soll dort eine sogenannte Protected Bike Lane. Diese noch relativ neue Art der Abgrenzung von Radwegen soll den Radfahrer sicher in einer Ebene mit dem motorisierten Verkehr führen. Die Abgrenzung zur Fahrbahn – auch mittels Poller – soll ein anderes Sicherheitsgefühl vermitteln. Dies werde, so die Verwaltung, von den Nutzern besser angenommen als „nur“ ein Hochbord. Dafür entstehen Kosten in Höhe von etwa 664.500 Euro. Einen kleinen Teil wird der Landesbetrieb übernehmen

Die Sanierung der Unterführung am S-Bahnhof Halstenbek entlang der L104 wird schon in diesem Jahr erfolgen können.
Die Sanierung der Unterführung am S-Bahnhof Halstenbek entlang der L104 wird schon in diesem Jahr erfolgen können. © Arne Kolarczyk | Arne Kolarczyk

10. Neubau Elisabeth-Miller-Weg: Drei Häuser mit 27 Wohnungen inklusive 35 Plätzen in der Tiefgarage sind am Elisabeth-Miller-Weg im Bau, zwei sollten Ende 2023 bezugsfertig sein. Dies musste verschoben werden, weil es Probleme bei der Terminfindung für die Verlegung von Leitungen für Strom und Abwasser gab. Aktuell wird das Baugrundstück an den Schmutzwasserkanal angeschlossen, in Kürze soll auch der Anschluss an den Regenwasserkanal erfolgen. Sobald dies erfolgt ist, wird der Bauherr mit der Herstellung der Außenanlagen beginnen. Auch die Herstellung des Stromanschlusses für die beiden fertigen Gebäude lässt auf sich warten. Hierfür müssen die Gemeindewerke ein neues Trafohaus und eine Trasse über das Grundstück legen. Die Abstimmungen dazu laufen. Im Optimalfall könnten die Maßnahmen noch im Januar erfolgen.

So soll das Projekt nach Fertigstellung aussehen: Drei Häuser mit 27 Wohnungen inklusive 35 Plätzen in der Tiefgarage sind am Elisabeth-Miller-Weg in Halstenbek im Bau.
So soll das Projekt nach Fertigstellung aussehen: Drei Häuser mit 27 Wohnungen inklusive 35 Plätzen in der Tiefgarage sind am Elisabeth-Miller-Weg in Halstenbek im Bau. © Bernd Schulz Immobilien | Bernd Schulz Immobilien

Das dritte Gebäude, das vorne an der Hartkirchener Chaussee liegt, befindet sich noch im Bau. Eine Fertigstellung ist für Juni oder Juli geplant. Alle Gebäude werden sehr nachhaltig geplant, erreichen den Energiestandard Effizienzhaus 40EE. Die Preise für die Eigentumswohnungen, die 37 bis 128 Quadratmeter groß sind, liegen zwischen 241.000 und 791.000 Euro. Die Vermarktung übernimmt die Immobilienfirma Bernd Schulz aus Hamburg. Auf der Homepage werden noch mehrere Wohnungen zum Kauf angeboten.

11. Neues Gewerbegebiet Lübzer Straße: „Wir wollen das 2024 angeschoben kriegen“, so der Verwaltungschef. Mit Hilfe eines externen Beratungsunternehmens sollen Flächen an der Lübzer Straße aufgekauft werden, die für Gewerbeansiedlung oder Ausgleichsflächen dienen können. 7,5 Hektar an Gewerbeflächen wären dort möglich. „Die Gespräche werden beginnen, wir müssen frühere Fehler vermeiden“, sagt Krohn. Für ihn ganz wichtig: Die Gemeinde muss in den Besitz der Flächen gelangen, dies dürfe nicht einem Investor überlassen werden. Krohn: „Nur auf diese Weise hat die Gemeinde die Entscheidungsgewalt.“

12. Sanierung Trog Lübzer Straße: Die Bauarbeiten an der wichtigen Zubringertrasse zur A23 werden verschoben – vermutlich auf 2026. Der Grund: Es sind noch weitergehende Untersuchungen und Umplanungen erforderlich. Neun Monate lang sollte die Bahnunterführung im Verlauf der Lübzer Straße in Halstenbek in diesem Jahr eigentlich gesperrt werden. Das Problem ist der Grundwasserstand in der Anfang der 1980er-Jahre erbauten Unterführung. Berechnungen hatten ergeben, dass die Auftriebssicherheit des jetzigen Trogbauwerkes nicht gegeben ist, weil der beim Bau angesetzte Wasserstand zu niedrig war. Das Problem: Das damalige Baugrundgutachten ist nicht mehr auffindbar. Neue Messungen haben vor Kurzem ergeben, dass der Grundwasserstand im Bereich der Anlage deutlich höher ist als zuletzt angenommen. „Er liegt so hoch, dass eigentlich der Asphalt in diesem Bereich aufschwimmen müsste“, erläutert Bürgermeister Jan Krohn.

Die Bahnunterführung entlang der Lübzer Straße in Halstenbek sollte 2024 komplett saniert werden. Die Maßnahme ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Die Bahnunterführung entlang der Lübzer Straße in Halstenbek sollte 2024 komplett saniert werden. Die Maßnahme ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. © Pinneberg | Arne Kolarczyk

Dies sei jedoch nicht der Fall – und stehe auch nicht zu befürchten. Krohn: „Das Bauwerk ist sicher.“ Laut dem Planungsbüro werde dauerhaft eine Drainage benötigt, die mithilfe von Pumpen den Grundwasserstand auf ein erträgliches Maß reduziert. Die Planungen dafür laufen bereits. Wenn die Arbeiten nun beginnen werden, ist laut Krohn noch unklar. „2025, 2026 oder auch später.“ Zuletzt lagen die geschätzten Kosten bei 3,85 Millionen Euro. Hinzu kommen Planungskosten von 355.000 Euro. Weitere Planungskosten werden für die Drainage fällig. Und deren Kosten sind in der Aufstellung noch nicht enthalten.

13. Erweiterung Bahnabstellanlage: Ein für die Gemeinde verhältnismäßig neues Thema, das die betroffenen Anwohner im Dezember aufgeschreckt hat. Die Deutsche Bahn will mehr als 100 Millionen Euro in neue Abstellanlagen für ICE-Züge in Hamburg-Eidelstedt und Hamburg-Langenfelde investieren. In Eidelstedt sollen ein neues Stellwerk sowie zwei Anlagen mit zwölf je 400 Meter langen Gleisen für den ICE-Boxenstopp und den mobilen Check außerhalb der Werkshalle entstehen. Betroffen sind die Bahnkilometer 7440 bis 10.300, wie es in den Planfeststellungsunterlagen des Eisenbahnbundesamtes heißt. Weil die Bahn diverse Grundstückseigentümer in Halstenbek angeschrieben hat und das Betreten der Grundstücke für Messungen angekündigt hat, wurde offenbar, dass die Abstellanlage bis nach Halstenbek-Krupunder reichen wird. In diesem Bereich sollen vier Abstellgleise von 400 Meter Länge neu gebaut und mit Einrichtungen für die Zuginnenreinigung und einer straßenseitigen Erschließung ausgestattet werden. Es entstehen Beleuchtungs-, Telekommunikations- und Entwässerungseinrichtungen, Leit- und Sicherungstechnik sowie eine Elektrifizierung der Gleise. Außerdem werden Aufenthaltsraum und Sanitäreinrichtungen mit Lagerräumen sowie neue Stützwände gebaut. Für die Anwohner sind zumindest Lärmschutzwände geplant. „Die Anwohner sehen die vorgelegten Gutachten der Bahn skeptisch“, berichtet Krohn. Befürchtet werden massive Behinderungen sowie mögliche Schäden während der Bauphase – und eine permanente Lärm- und Lichtbelästigung während des Betriebes, der vor allem nachts stattfinden wird. Dies könnte den Wert der Grundstücke massiv senken, so die Befürchtung. „Es handelt sich um ein Gelände der Deutschen Bahn, die Gemeinde hat kein Mitspracherecht“, stellt Krohn klar. Die Gemeinde habe eine Stellungnahme zum Verfahren abgegeben und klargestellt, dass sie im Interesse der Bürger umfangreichere Maßnahmen zum Lärm- und Lichtschutz für notwendig hält. Den Vorschlag der Gemeinde, die gesamte Anlage einzuhausen, hat die Bahn inzwischen abgelehnt.

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