Elmshorn. Drei Jungen hatten Grillanzünder schon in einer Laube verteilt. Ein Zufall stoppte sie. Sind sie für eine Brandserie verantwortlich?
Erneut wollten Brandstifter in einer Kleingartenanlage am Holzweg in Elmshorn zuschlagen – dieses Mal wurden sie jedoch rechtzeitig aufgehalten und von der Polizei gestoppt. Es handelt sich um drei Kinder im Alter von 11 und 13 Jahren, die alle aus Elmshorn stammen.
Ein Zeuge, der gerade die Nachbarzelle winterfest machen wollte, beendete das strafbare Treiben des jungen Brandstifter-Trios. Er beobachtete um kurz nach 14 Uhr am Montag, wie drei Kinder ein Fenster der Nachbarlaube einschlugen und eine Flüssigkeit aus einer Flasche in und an der Laube verteilten.
Versuchte Brandstiftung: Polizei prüft, ob das Trio für weitere Taten infrage kommt
Daraufhin griff der Kleingärtner sofort ein. Als die Kinder bemerkten, dass sie beobachtet wurden, liefen sie zunächst weg, wurden dann aber von weiteren Kleingärtnern bis zum Eintreffen der alarmierten Einsatzkräfte aufgehalten.
Am Tatort stellten die Polizisten fest, dass es sich bei der Flasche um flüssigen Grillanzünder handelte. Ein Feuerzeug oder ein brennendes Streichholz hätten genügt, dann wäre die hölzerne Laube in Flammen aufgegangen.
Kinder als Brandstifter: Die beiden jüngsten sind 11 Jahre alt
Die drei Jungen mussten die Polizisten zur Wache begleiten. Der älteste ist 13, seine beiden Komplizen sind elf Jahre alt. Ihnen wird versuchte Brandstiftung vorgeworfen. Strafmündig ist das Trio noch nicht. Nach dem Ende der polizeilichen Maßnahmen wurden die Jungen in die Obhut ihrer Eltern übergeben wurden.
Die Kriminalpolizei Elmshorn prüft jetzt, ob das Brandstifter-Trio auch für weitere Taten verantwortlich sein könnte. In der Laubenkolonie im Holzweg hatte es in der Vergangenheit bereits mehrfach gebrannt. In den vergangenen zehn Monaten rückte die Elmshorner Feuerwehr dreimal zu Bränden in diese Anlage aus.
Elmshorn: Fünf Laubenbrände aus der Vergangenheit sind nicht aufgeklärt
Die letzte Tat ist knapp drei Wochen her und datiert vom 25. Oktober. Laut den Polizeiangaben wurde das Feuer in der am Holzweg gelegenen Kleingartenkolonie gegen 3.50 Uhr in der Nacht entdeckt.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand die betroffene Gartenlaube im komplett in Flammen. Das hölzerne Gebäude war nicht zu retten. Die Feuerwehr konzentrierte sich darauf, ein Übergreifen der Flammen auf weitere benachbarte Lauben zu verhindern. Die Polizei schätzte den entstandenen Schaden auf 10.000 Euro.
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Davor brannte am 18. Februar gegen 15.45 Uhr eine 20 Quadratmeter große, hölzerne Gartenlaube nieder. Zeugen hatten kurz vor Entdeckung des Feuers zwei Männer vor Ort gesehen, die nicht in die Anlage gehören.
Am 7. Dezember vorigen Jahres war ebenfalls eine Laube in der Kolonie betroffen. Auch sie brannte völlig aus. Die Tatzeit war der späte Abend, die Polizei ging von Brandstiftung aus.
Auch in der Kleingartenanlage am Fuchsberger Damm brannten zwei Lauben nieder
Zudem standen um 3.26 Uhr am 18. Juli diesen Jahres zwei Lauben in der Kolonie am Fuchsberger Damm in Flammen. Weil beide in unmittelbarer Nähe der Bahngleise standen, musste der Zugverkehr sieben Stunden lang unterbrochen werden. Auch hier legte sich die Polizei auf Brandstiftung fest. Die Täter wurden nicht ermittelt.
Zeugen, die etwas zu dem jetzigen Fall oder früheren ähnlich gelagerten Fällen sagen können, melden sich bitte unter der Telefonnummer 04121/80 30 bei der Kripo Elmshorn.