Kreis Pinneberg. Sehschwächen seien laut einer AOK-Studie schon im Kita- und Grundschulalter verbreitet. Wie Probleme zu erkennen sind – und was hilft.

Sehschwäche ist nicht nur ein Phänomen des Alters, auch junge Menschen sind betroffen: Eine aktuelle Auswertung der AOK hat etwa ergeben, dass jedes elfte Grundschulkind im Kreis Pinneberg im vergangenen Jahr eine Brille benötigte. Der Anteil der Grundschulkinder im Alter von sechs bis zehn liegt dabei mit 9,5 Prozent noch über den Kindergartenkindern von drei bis fünf Jahren, bei denen 7,6 Prozent eine Sehhilfe benötigen.

Die Zahl der Kinder mit Sehschwäche liegt möglicherweise sogar über diesem Wert, da Sehfehler häufig, wegen mangelnder Symptome im Kindesalter, gar nicht erst registriert werden.

Sehschwäche bei Kindern: Jedes elfte Grundschulkind in Pinneberg braucht eine Brille

Sehfehler verursachen bei Kindern nicht zwangsläufig Schmerzen, können jedoch bleibende Schäden nach sich ziehen. So kann zum Beispiel der Unterricht mit Sehschwäche zum Problem werden und die Entwicklung eingeschränkt sein. Auch Kopfschmerzen und Müdigkeit können besonders bei Grundschulkindern Resultate sein.

„Vor allem für Schulkinder ist gutes Sehen entscheidend, um sicher zur Schule zu gelangen und dem Unterricht problemlos folgen zu können. Hinweise auf Sehprobleme ergeben sich meist aus Verhaltensauffälligkeiten der Kinder im Alltag“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Solche Verhaltensauffälligkeiten seien bei Kindern beispielsweise Beschwerden über Kopfschmerzen, Augenbrennen, häufiges Zwinkern und Blinzeln, eine ständige Drehung des Kopfes, Stolpern und eine schlechte Balance sowie häufiges Reiben der Augen.

Brille? Diese Symptome können bei der Erkennung helfen

Auch anscheinende Kurzsichtigkeit oder eingeschränkte Sicht bei schlechten Lichtverhältnissen wie Dunkelheit und Entzündungen oder andere Auffälligkeiten um das Auge wie Hornhauttrübungen oder grau-weißliche Pupillen könnten Hinweise sein. Besonders bei Kindern mit Entwicklungsrückstand, Frühgeburten, Geschwistern oder Kindern von Augenkranken sowie bei bekannten familiären Erbkrankheiten, die das Auge betreffen, liege ein erhöhtes Risiko vor.

„Wenn solche Hinweise auftreten, sollten Eltern mit ihrem Kind unbedingt einen Augenarzt aufsuchen. Wichtig ist auch, die Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt wahrzunehmen“, empfiehlt Wunsch weiter. Deshalb rät die AOK NordWest, die Sehstärke von Kindern regelmäßig überprüfen zu lassen. So können während ärztlicher Vorsorgeuntersuchungen, die von Geburt bis Schulalter grundsätzlich angeboten werden, Augen und Sehstärke überprüft werden, um bleibenden, möglicherweise lebenslangen, Einschränkungen vorzubeugen.