Barmstedt. Auf der Schlossinsel Rantzau gibt es von nun an geschwungene Skulpturen und Holzschnitte zu sehen. Beide Künstler leben an der Elbe.
Im Galerie-Atelier III auf der Barmstedter Schlossinsel stellen jetzt zwei junge Künstler ihre Kunstwerke aus Holz aus, die aus ein und demselben Dorf in Mecklenburg kommen. Der Bildhauer Yves Rasch zeigt dort seine geschwungenen Holzskulpturen. Und Philip Angermaier hat seine Holzschnitte mitgebracht. Beide Künstler leben und arbeiten in Dömitz an der Elbe. „Jeder am anderen Ende des Dorfes, das keine 100 Einwohner zählt“, sagt Rasch. „Es ist die erste Ausstellung, die wir gemeinsam machen.“
Galeristin Karin Weißenbacher kennt die beiden Künstler schon seit einigen Jahren. Yves Rasch hat seine Holzfiguren schon einmal 2011 in Barmstedt im Rahmen des alljährlichen Skulpturenparks im Außengelände vorgestellt. Nun sind die Werke im ehemaligen, denkmalgeschützten Gerichtsschreiberhaus aus dem 19.Jahrhundert zu sehen. Der Titel der Ausstellung lautet: „Geborgen“.
Schlossinsel Barmstedt: Zwei Holzkünstler aus einem Dorf zeigen Außergewöhnliches
In der Gegenüberstellung der Holzfiguren Raschs sowie der aufwendig in mehreren Schichten gefertigten Holzschnitte Angermaiers ergebe sich ein kontrastreiches Miteinander, begründet Weißenbacher die Kombination der beiden Künstler. „Schroffheit begegnet Weichheit, Kantiges und gerade Linien widersprechen den Kurven und Schwüngen des anderen.“
Mit Axt und Kettensäge beginne er seine Arbeit, erklärt Angermaier. „Das ist ein brachialer Prozess.“ Die klobigen Holzstücke verarbeite er mit grobem Werkzeug zu ebenen Holzschichten, die er in verschiedenen Formen und Farben aufeinander lege und weiter bearbeite. Damit breche er Schichten auf und lege einen erneuten Blick auf das Vorangegangene frei, erklärt Karin Weißenbacher die ungewöhnliche Technik. „Dadurch scheint die Vergangenheit immer wieder durch. Das ist eine Art des Versuchs, die Zeit festzuhalten.“
Künstler: „Ich mag dabei runde und eckige Formen“
Der Künstler selbst sagt dazu: „Die verschiedenen Holzschichten aufeinander zu legen, ist ein künstlerischer Prozess. Ich mag dabei runde und eckige Formen.“ Die Holzschichten trage er auf Leinwand und auch in traditioneller Weise auf Untergründe aus Baumwolle auf.
Auch Bildhauer Rasch arbeitet mit gröberem Werkzeug. Seine feingliedrigen, sehr weich geformten Skulpturen entstünden direkt aus größeren Baumstämmen und massiven Holzblöcken. Meist verwende er dafür Eichenholz. So trage er mit dem Hobel solange Holz ab, bis er die gewünschte Form und Figur erreicht habe. „Formgewordene Bewegung“ nennt er seine Holzfiguren, die Weißenbacher als „schwungvoll sinnlich“ bezeichnet, die eine Dynamik der Bewegung nachzeichnen würden.
Neue Ausstellung wird am Sonnabend eröffnet
Die Ausstellung wird am Sonnabend, 30.September, um 14 Uhr eröffnet und ist dann noch bis zum 2. Dezember zu besichtigen. Das Galerie-Atelier III, Rantzau 11 in Barmstedt, ist dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie am Wochenende von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.