Rellingen. Auch die Sportler selbst seien zu schnell in der verkehrsberuhigten Straße unterwegs und parken wild. Hinzu kämen nervige Elterntaxis.
Eigentlich ist die Straße Am Kellergraben in Rellingen ein verkehrsberuhigter Bereich. Entsprechende Schilder weisen darauf hin. Erlaubt ist Schrittgeschwindigkeit – also sieben Kilometer pro Stunde. Allerdings hält sich nicht jeder Fahrer daran – sehr zum Ärger der Anwohner. Die sind auch genervt vom Parkverhalten der Sportler und Besucher der Sportanlage Moorweg im Wohngebiet.
Die haben sich an die politischen Fraktionen gewandt. Deshalb trafen sich jetzt Mitglieder des Verkehrsausschusses und Vertreter aller Parteien mit Anwohner Kai Petersen vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Es war der zweite Termin dieser Art. Einer war bereits im Frühjahr zustande gekommen.
Sportler und Besucher parken wild: Anwohner in Rellingen genervt
Am Dienstag mit dabei waren auch Britta Lühr vom Fachbereich Verkehrsangelegenheiten und Tom Rasmussen, Fachleiter Planen und Bauen der Gemeinde Rellingen, Dirk Förster, Geschäftsführer des SC Egenbüttel sowie Polizei-Stationsleiter Sebastian Kratzert. Vom Tennisclub Egenbüttel war kein Vertreter beim Termin erschienen.
In unmittelbarer Nähe befinden sich der Sportplatz des SC Egenbüttel und der Tennisclub Egenbüttel. Bei Turnieren herrscht erhöhtes Verkehrsaufkommen. „Die meisten halten sich nicht an die Schrittgeschwindigkeit“, sagt Kai Petersen. „Außerdem ist dann die Straße komplett zugeparkt.“ Dabei ist die mit sieben Meter Breite schon sehr breit gebaut.
Weitere Parkplätze Am Kellergraben in Rellingen wurden geschaffen
Im März seien vier zusätzliche Parkplätze von der Gemeinde geschaffen worden. Doch die Parksituation zu Stoßzeiten habe sich nicht verbessert, so Kai Petersen. „Der Basketballkorb am Spielplatz kann dann nicht mehr genutzt werden, weil dort Autos stehen“, sagt er.
„Das Parken ist nur auf den gekennzeichneten Parkflächen erlaubt“, sagt Sebastian Kratzert von der Polizei Rellingen. Das Auto am Straßenrand abzustellen hingegen nicht. Hinzu kommen sogenannte Elterntaxis, in denen Eltern ihre Kinder zur Sportanlage Moorweg chauffieren. Silvia Schmidt von Bündnis 90/Die Grünen appelliert an Eltern und Kinder, aufs Fahrrad umzusteigen.
SC Egenbüttel in Rellingen appelliert an seine Mitglieder
„Wir hoffen, die Verkehrsteilnehmer für die Thematik hier Am Kellergraben sensibilisieren zu können“, sagt Tom Rasmussen. Eine weitere Beschilderung komme nicht infrage. „Durch das Verkehrsschild ist alles gesagt, wir können jetzt nicht noch anfangen, die Bedeutung zu erklären.“
Beim SC Egenbüttel sei das Thema präsent, sagt Geschäftsführer Dirk Förster. Mitglieder würden regelmäßig informiert und daran erinnert, Rücksicht zu nehmen. Die Vereine sind modernisiert, das bringt Mitgliederzuwachs. Mit dem neuen Kunstrasen sei der Platz ganzjährig bespielbar. Das würde etwa 25 Spiele mehr im Jahr bedeuten – und somit mehr Verkehrsaufkommen.
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Bereits im Frühjahr wurde das Schaffen von zwei Pflanzinseln Am Kellergraben politisch beschlossen. Die sollen den Verkehr und die Gemüter der Anwohner beruhigen. Entlastung soll auch mit dem Neubau der Erich-Kästner-Schule und der Sporthalle kommen. „Dabei wird auch ein neues Parkkonzept erstellt“, sagt Andreas Carstensen (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Das soll auch Am Kellergraben für Entlastung sorgen.