Barmstedt. Planer raten der Stadt, den Wohnmobilstellplatz aufzuwerten, die Parkflächen aufzulockern und Uferbereich und Spielplätze zu erneuern.

Die Stadt Barmstedt möchte nicht nur in den kommenden Jahren die unter Denkmalschutz stehenden historischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert auf der Rantzauer Schlossinsel sanieren. Auch das weitere Umfeld am Rantzauer See soll modernisiert und umgestaltet werden.

Das gilt insbesondere auch für den Wohnmobilstellplatz am Roissy-en-Brie-Platz, der wegen seines schlechten Zustands zurzeit „weder vorzeigbar noch bewerbbar“ sei, wie Stadtplaner André Tomczak von der Kommunalberatung Complan jetzt bei einer Bürgeranhörung im Rathaus sagte.

Barmstedt: So schön soll das neue Umfeld des Rantzauer Sees werden

Der Kommunalberater aus Potsdam hat bereits vor zwei Jahren der Stadt Barmstedt ein umfassendes Konzept vorgelegt, wie insbesondere das dortige Herrenhaus auf der Schlossinsel von 1806 „als Schmuckstück der Insel“ herausputzt werden könnte, indem es zu einem Multifunktionshaus mit großem Veranstaltungssaal für Feste, Konzerte, Lesungen und Vereine umgebaut würde. Etwa zehn Millionen Euro sollte demnach die Sanierung der Gebäude auf der Insel kosten, die sich Stadt, Land und Bund teilen sollen.

So wie hier in Eutin könnte ein modernisierter Wohnmobilstellplatz in Barmstedt am Rantzauer See künftig aussehen.  
So wie hier in Eutin könnte ein modernisierter Wohnmobilstellplatz in Barmstedt am Rantzauer See künftig aussehen.   © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Nun schlägt Complan der Barmstedter Verwaltung, Politik und Bürgerschaft vor, etwa eine Million Euro zu investieren, um den Wohnmobilstandort zu modernisieren (160.000 Euro), den Parkplatz am Freibad und Schwimmbad sowie an der 1000-jährigen Eiche herzurichten und sicherer zu machen (270.000 Euro), den Seepark und das Ufer am Rantzauer See umzugestalten (300.000 Euro), den Spielplatz aufzuwerten (150.000 Euro) und die Minigolfanlage zu erneuern (80.000 Euro).

Rantzauer See: Förderprogramme stellen erhebliche Zuschüsse in Aussicht

Dabei würden aktuelle Förderprogramme von Bund und Land sowie EU-Mitteln vom Holsteiner Auenland erhebliche Zuschüsse in Aussicht stellen, sofern die Umgestaltung nachhaltige und klimaschonende Aspekte enthalte, führte Projektleiter André Tomczak aus.

Vor allem der Wohnmobilstellplatz mit seinem sandigen Untergrund sei nicht mehr zeitgemäß. Camper müssten tagsüber zu den Öffnungszeiten anreisen, um eine Stromversorgung für ihre Reisemobil sicherzustellen und sich den Schlüssel für die Toilette am Kiosk zu besorgen. Das müsse automatisiert werden ebenso wie die Ver- und Entsorgung mit Frischwasser und Abwasser für die Kurzeiturlauber.

Für Wohnmobile sollen die Bedingungen deutlich besser werden

Für acht bis zehn Wohnmobilisten könnten auf dem 500 Quadratmeter großen Areal an der Marktstraße feste Plätze eingerichtet werden, schlägt Complan vor. Die alten Linden und Pappeln würden stehen bleiben. Offene Aufenthaltsräume für die Kurzurlauber sollten geschaffen und die Parkflächen nicht versiegelt werden.

Ebenso solle der große Parkplatz zwischen der Badewonne und der Seniorenresidenz am See entsiegelt und mit Rasengittersteinen oder Schotterkies versehen werden, damit dort das Wasser versickern könnte, stellten der Stadtplanungskollege Jonathan Metzner von Complan den Bürgerinnen und Politikern im Rathaus vor.

Kreisel am Roissy-en-Brie-Platz ist nicht ungefährlich

Durch farbliche Markierungen und Aufpflasterungen solle zudem für mehr Sicherheit für die Fußgänger und Radfahrer gesorgt werden, die sich zurzeit ohne Wegeführung zwischen den parkenden Fahrzeugen hindurch mogeln müssen. Das gleiche gelte für den Kreisel am Roissy-en-Brie-Platz, dessen Überquerung zurzeit nicht ungefährlich sei.

Barmstedts Stadtsprecher Marcel Holz hält die Umgestaltung des Roissy-en-Brie-Platzes mit dem Wohnmobilstellplatz und dem Uferbereich des Rantzauer Sees für strategisch wichtig für die Stadt.
Barmstedts Stadtsprecher Marcel Holz hält die Umgestaltung des Roissy-en-Brie-Platzes mit dem Wohnmobilstellplatz und dem Uferbereich des Rantzauer Sees für strategisch wichtig für die Stadt. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Es fehle dem Konzept allerdings an konkreten Vorschlägen, wie hier naturnahe Radwege angelegt werden könnten, monierte ein Zuhörer. FWB-Stadtvertreter Peter Gottschalk forderte darum auch eine „optische Trennung“ von Fuß-und Radwegen um den See, damit es hier nicht zu Kollisionen oder Unfällen käme. Dem widersprach Stadtplaner Tomczak. Viel besser sei es, die Uferflächen zu sogenannte „Shared Spaces“ auszuweisen, wo sich Fußgänger und Radfahrer begegneten und aufeinander Rücksicht zu nehmen hätten.

Naherholungsgebiet Rantzauer See hat eine wichtige Funktion

Nach der Sommerpause werden sich die politischen Gremien mit diesem Thema befassen. „Der Roissy-en-Brie-Platz hat im Naherholungsgebiet Rantzauer See eine wichtige Funktion“, stellt Stadtsprecher Marcel Holz dazu fest. „Er ist Verbindungsglied zwischen der Stadt und dem See mit der Schlossinsel.“ Der Wohnmobilstellplatz befinde sich dort an einem strategisch guten Standort und sollte deshalb auch im Rahmen der Planungen in Form eines Kurzreiseplatzes neugestaltet werden.