Quickborn. Nach der Bluttat in Quickborn wurde der 51 Jahre alte Täter einem Gericht vorgeführt. Er soll nur vermindert schuldfähig sein.
Nach der brutalen Messerattacke eines 51 Jahre alten Mannes auf seine Schwester in Quickborn hat die Polizei am Dienstag weitere Details veröffentlicht. Wie berichtet, war es am Montag an der Pinneberger Straße zu einem Polizeieinsatz gekommen, bei dem die 46 Jahre alte Schwester des Täters mit einem Stichwerkzeug angegriffen und lebensgefährlich verletzt wurde. Am Dienstag erfolgte nun nach Polizeiangaben die Vorführung des mutmaßlichen Täters beim Amtsgericht Itzehoe.
Am Tattag selbst war die Frau in einem Haus im Quickborner Westen gegen 8 Uhr mit einem Messer von ihrem Bruder angegriffen worden. Sie erlitt mehrere Stich- und Schnittverletzungen, konnte aber aus ihrer Wohnung in ein Nachbarhaus flüchten, wo sie erstversorgt wurde.
Quickborn: Bruder sticht auf Schwester ein – Opfer mit Not-OP gerettet
Durch den Angriff erlitt sie allerdings so schwere Stich- und Schnittverletzungen an Oberkörper und Händen, dass Lebensgefahr für sie bestand. Nur eine Notoperation in einer Hamburger Klinik rettete ihr Leben. „Die Operation verlief erfolgreich“, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Der Tatverdächtige konnte wie am Montag bereits berichtet durch Einsatzkräfte im näheren Umfeld des Tatorts widerstandslos festgenommen werden. Wegen des Verdachtes auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung beantragte die Staatsanwaltschaft Itzehoe einen Unterbringungsbefehl gegen den Quickborner.
Messerstecher von Quickborn ist offenbar vermindert schuldfähig
Diese Maßnahme bezieht sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf den Verdacht, dass der Mann die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit oder erheblich verminderter Schuldfähigkeit begangen habe. Diesem Antrag wurde auch stattgegeben.
Am Montagmorgen war die Polizei mit mehreren Streifenwagen an die Pinneberger Straße in Quickborn ausgerückt, weil Anwohner die Retter alarmiert hatten. Mit einem größeren Aufgebot von Rettungsdienst und Polizei wurde das weiße Einfamilienhaus daraufhin abgesucht.
Motiv des Täters bleibt auch am Tag danach nebulös
Die Rettungskräfte mussten die angegriffene Frau mit ihren lebensgefährlichen Verletzungen sofort in ein Krankenhaus nach Hamburg fahren. Nachdem der mutmaßliche Täter gestellt wurde, durchkämmte der Kriminaldauerdienst das Haus und den Garten und sicherte Spuren.
Die zuständige Mordkommission in der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe wurde eingeschaltet und übernahm die weiteren Untersuchungen. Den neuen Auskünften der Polizei zufolge sind die Hintergründe der Tat noch immer nicht klar. Dazu gehört, welches Motiv den offenbar vermindert schuldunfähigen Mann angetrieben haben könnte.