Tornesch/Uetersen. Wolfgang Bätcke vom Verein K22-jetzt! kann Sichtweise der Grünen und IG Südtangente nicht nachvollziehen. Das sind seine Argumente.
Nachdem die Kreis-Grünen zu einem Umdenken des Kreistages beim Ausbau der Kreisstraße 22 zwischen Uetersen und Tornesch aufgerufen haben, melden sich nun die Befürworter eines Ausbaus der Kreisstraße zu Wort.
Wolfgang Bätcke, Vorsitzender des Vereins K22-jetzt!, betont: „Der Ansatz der Grünen, möglichst viel Verkehr auf den ÖPNV zu verlagern, ist sicherlich ein guter Ansatz. Der Ausbau der Bahnstrecke um ein drittes und viertes Gleis ist da sicherlich ein großer Schritt“, betont Bätcke.
Streit um Kreisstraße: „Ausbau der Bahnstrecke ist nur mit Ausbau der K22 möglich“
Man dürfe dabei aber nicht vergessen, dass mit dieser Maßnahme aufgrund gesetzlicher Grundlagen zwingend alle höhengleichen Bahnübergänge aufzuheben seien und durch Brücken oder Tunnelbauwerke ersetzt werden müssten. „Wo, wenn nicht auf der Jahrzehnte frei gehaltenen Trasse der ausgebauten K22, soll dann wohl das Ersatzbauwerk für die jetzigen Bahnübergänge Gärtnerweg und Denkmalstraße in Tornesch errichtet werden?“, fragt der K22-Befürworter.
Letztlich sei der drei- und viergleisige Ausbau der Bahnstrecke ohne die K22 nicht möglich. Insofern sollte die K22 nicht nur im Interesse der Uetersener Grünen sein, sagt Bätcke, sondern im Interesse der gesamten Grünen-Politiker des Kreises, „wenn sie es denn mit dem Ausbau des ÖPNV wirklich ernst meinen“.
Streit um K22: „Motorisierter Individualverkehr wird weiterhin eine große Rolle spielen.“
Letztlich bedeute die Unterstützung der IG Südtangente mit ihren Klägern auch die Verhinderung des dritten und vierten Gleises. Denn Bätcke geht davon aus, dass die Kläger auch die Planfeststellung der Bahn mit dem dann an der gleichen Stelle erforderlichen Tunnelbauwerk entsprechend beklagen würden.
„Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass der Kreis Pinneberg ein Flächenland ist, wo auch bei einem Ausbau des ÖPNV der motorisierte Individualverkehr weiterhin eine große Rolle spielen wird. Es kann nun mal nicht an jeden Ort eine eng getaktete Bus- oder Bahnverbindung hergestellt werden“, sagt der Vereinschef.
Streit um K22: Autoverkehr nicht nur in Richtung Hamburg
Gemeinhin werde immer angenommen, dass die Verkehrsströme von Uetersen und Tornesch aus alle nach Hamburg gingen. Das sei aber weit gefehlt. Auswertungen der Verkehrsbelastungen der Autobahnanschlussstelle Tornesch zeigten, so Bätcke, dass ebenso viel Verkehr wie nach Hamburg auch in die Region Elmshorn, Itzehoe und Barmstedt gehe. Insofern seien die Trassenvorschläge der IG Südtangente kontraproduktiv, weil sie nur die Hälfte des möglichen Verkehrs aus Tornesch ableiteten.
Und dass die K22-Planung so alt sei, dass sie nicht einmal Geh- und Radwege vorsehe, sei ebenfalls nicht richtig. Auf der gesamten Strecke sei ein kombinierter Geh- und Radweg von mindestens zwei Meter Breite vorgesehen. Bätcke: „Ein kombinierter Geh- und Radweg wurde gewählt, weil insbesondere der Fußgängerverkehr im Sinne eines schonenden Umganges mit den Grünressourcen einen eigenen Gehweg nicht rechtfertigen würde.“