Pinneberg. Eine Person musste am Sonnabend aus einem Thesdorfer Hochhauses geholt werden. Ein anderes Opfer wäre zuvor im Schlaf fast erstickt.

Zweimal war es Leichtsinnigkeit, beide Male hatten die Opfer gewaltiges Glück. Denn nur durch den Einsatz der Feuerwehr in Pinneberg sind am Wochenende zwei Menschen vor dem Erstickungstod gerettet worden. Sowohl am Hans-Böckler-Hof als auch an der Diesterwegstraße kam die Rettung in letzter Minute.

Am frühen Sonnabend musste ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg an die Straße, Hans-Böckler-Hof ausrücken. Die Leitstelle in Elmshorn hatte wegen eines piependen Rauchwarnmelders alarmiert, zudem nahmen Anwohner „Geruch nach Pfannkuchen“ wahr.

Feuer Pinneberg: Tür muss mit Gewalt aufgebrochen werden

Einsatzleiter Yann Kuhlmann erreichte kurz vor 6 Uhr als erster die Einsatzstelle. Rauch zog durch ein offenstehendes Fenster nach draußen, weder auf lautes Klopfen noch auf das Treten gegen die Tür reagierte jemand.

Der erste Hilfeleistungslöschzug musste die Tür schließlich „mit roher Gewalt unter Zuhilfenahme von schwerem technischem Gerät“ öffnen. Die Atemschutzgeräteträger tasteten sich nicht nur in eine verqualmte Wohnung vor, sie fanden auch den Bewohner – schlafend.

Die Feuerwehr Pinneberg beim Einsatz am Hochhaus an der Diesterwegstraße.
Die Feuerwehr Pinneberg beim Einsatz am Hochhaus an der Diesterwegstraße. © HA | Feuerwehr Pinneberg

Er wurde vor die Tür gebracht und dem Rettungsdienst übergeben, während die Retter der Feuerwehr die Ursache des Brandgeruches im Backofen entdeckten. Dort rauchte eine Pizza, die wegen der langen Hitzeeinwirkung längst einer Steinkohle ähnelte. Laut Feuerwehr habe dem Bewohner der piepende Rauchwarnmelder und die aufmerksame Nachbarschaft das Leben gerettet.

Feuer im 9. Stock eines Thesdorfer Hochhauses

Kurz vor Mitternacht gab es dann Vollalarm für die Feuerwehr. 45 Retter eilten zu einem Hochhauskomplex an der Diesterwegstraße. Aus dem neunten Stock drang weithin sichtbarer Rauch über die Balkonbrüstung aus der Wohnung. Die Polizei vor Ort meldete den Brand und eine Person in der Wohnung, die nicht reagiert.

Mit einem Großaufgebot der Feuerwehr sowie mehreren Rettungswagen, Notarzt und Polizei begann die Rettung. Während die Drehleiter für einen Löscheinsatz aufgerüstet wurde, begaben sich zwei Angriffstrupps in den neunten Stock zur stark verrauchten Wohnung.

Auch dort war die Ursache schnell ermittelt: Die Feuerwehr fand bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Gegenstände auf dem Herd, die Rauchentwicklung sei „massiv“ gewesen. Der Bewohner sei schnellstmöglich aus der Wohnung auf den Laubengang gebracht worden. Dort kümmerte sich der Rettungsdienst und die Polizei um das Brandopfer. Es musste ins Krankenhaus.

Auch in diesem Fall müsse davon ausgegangen werden, dass der schnelle Rettungseinsatz der Feuerwehr schlimmeres verhindert habe. Mit einem Lüftungsgerät wurden die Brandgase aus der Wohnung gedrückt, die Einsatzstelle gegen 1 Uhr an die Polizei übergeben. Die Beamten ermitteln in beiden Fällen die Ursache sowie die Schadenshöhe.

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