Kreis Pinneberg. Eine Energie-Mangellage ist kein weltfremdes Szenario mehr. Darum gibt der Kreis Tipps, was bei Blackouts zu tun ist.

Plötzlich ist der Strom weg. Und das nicht nur für ein paar Stunden und auch nicht nur in der eignen Straße. Sondern flächendeckend und langfristig. Ein solches Szenario, ein sogenannter Blackout, ist laut Kreisverwaltung trotz Energiekrise und Krieg in der Ukraine zwar unwahrscheinlich, aber eben auch nicht auszuschließen.

Selbst wenn Blackouts in Deutschland äußerst selten sind, kommen sie vor. Die Ursachen können vielseitig sein: extreme Wetterereignisse, menschliches und technisches Versagen oder auch Angriffe von außen auf Anlagen oder IT-Systeme. Ein solcher Stromausfall wäre ein massives Krisenereignis, besonders dann, wenn es mehrere Tage anhalten und große Regionen umfassen würde. Die Auswirkungen wären schon nach kurzer Zeit zu spüren – und sie wären massiv.

Doch wie bereitet sich der Kreis Pinneberg auf den Ernstfall vor? Um für solche Ausnahmesituationen gewappnet zu sein, kommt die sogenannte Ansprechgruppe Energiemangellage regelmäßig im Kreishaus Elmshorn zusammen. „Wir suchen gemeinsam nach vorausschauenden Lösungen, um die Lage im Ernstfall beherrschen zu können“, sagt Robert Schwerin, Fachbereichsleiter für den Bevölkerungsschutz. Bei einem Blackout käme es auf eine gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure an, so Schwerin. „Je mehr Aspekte eines solchen Szenarios vorher durchgeplant sind, desto schlagkräftiger sind wir aufgestellt. Und sollten unsere Pläne in der Schublade bleiben können – umso besser.“

Der Verkehr bricht zusammen, Tanken geht nicht mehr, das Handy fällt aus

Denn im Ernstfall würde der Straßen- und Schienenverkehr zusammenbrechen, Tanken wäre nicht mehr möglich. Das Mobilfunknetz würde zunächst aus Überlastung, später aus Mangel an Strom nicht mehr funktionieren. Die Versorgung mit Gas und Wasser, das Abwassersystem und auch der Zugang zu Lebensmitteln und Waren für den täglichen Bedarf wäre erheblich eingeschränkt.

Fahrstühle, Rolltreppen, automatische Türen, Kartenzahlung und Online-Banking würden nicht mehr funktionieren, Krankenhäuser, Rechenzentren, Polizei und Feuerwehr, Kommunen und Industrie müssten auf Notstromversorgung umschalten, sofern überhaupt vorhanden. Kurzum: Die Auswirkungen eines Blackouts treffen jeden Lebensbereich.

Aber der Kreis Pinneberg gibt auch Tipps, was die Bürgerinnen und Bürger tun können, um für eine solche Krisensituation vorzusorgen. So rät der Kreis zum Anlegen eines dauerhaften Vorrats an Getränken und Essen für zehn Tage, sowie eines ausreichenden Vorrats an Wasser zum Trinken, Waschen oder für den Gang zur Toilette. Auch Waren und Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie Seife, Desinfektionsmittel und Müllbeutel sollten zum Vorrat gehören.

Eine gut ausgestattete Haus-Apotheke sei ebenso sinnvoll wie Kohle für den Ofen, Holz für den Kamin, ein Campingkocher, Kerzen, Feuerzeug, Streichhölzer, Taschenlampen und ein batteriebetriebenes Radio. Das kann vor allem dann helfen, wenn Strom und Heizung ausfallen. Für Menschen, die in häuslicher Pflege auf elektrisch betriebene Hilfsmittel angewiesen sind, empfiehlt der Kreis zudem, sich um eine Notstromversorgung zu kümmern.

Außerdem rät der Kreis Pinneberg, bei einem länger andauernden Stromausfall alle elektrischen Geräte und Lampen auszuschalten. So könne das Netz schneller wieder hochgefahren werden. Außerdem sollten die Bürgerinnen und Bürger bei einem Blackout nicht mit dem Auto losfahren, da auch Tankstellen vom Stromausfall betroffen sind, und die Autos daher nicht betankt werden können.

Alle Tipps zum Thema Krisenvorsorge hat der Kreis zusammengefasst auf der Webseite www.sei-bereit.kreis-pinneberg.de