Quickborn. Am 16. Januar beginnt die Elektrifizierung der Strecke. Fahrgäste müssen sich auf drastische Einschränkungen einstellen.
Am kommenden Montag, 16. Januar, beginnen die Arbeiten für den Ausbau der S-Bahn Linie S 21 bis Kaltenkirchen. Die Vorbereitungen sind bereits abgeschlossen, nun soll mit den Hauptarbeiten an den Gleisen begonnen werden. Bis voraussichtlich Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
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Im ersten Schritt wird der Streckenabschnitt von Eidelstedt bis nach Kaltenkirchen elektrifiziert. Acht Monate lang wird die Strecke im ersten Bauabschnitt zwischen Ellerau und Burgwedel dafür gesperrt. Für die Dauer der Bauarbeiten wird die AKN einen Schienenersatzverkehr mit Bussen einrichten.
Diese Pläne sorgen nun in Quickborn für Unmut. Bürgermeister Thomas Beckmann (FDP) hatte diesbezüglich Ende 2022 einen Dringlichkeitstermin mit AKN-Geschäftsführer Ulrich Bergmann erbeten, da kein Fahrplan für den Schienenersatzverkehr vorlag. Das hat sich mittlerweile geändert, unter www.akn.de/fahrzeiten-ersaztverkehr.html sind die Ersatzfahrpläne einsehbar, in einem PDF finden sich auch die Abfahrtszeiten der Ersatzbusse an den Haltestellen.
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HVV: Quickborner müssen mit massiven Einschränkungen rechnen
Dennoch zeigte sich Bürgermeister Beckmann entsetzt über die massiven Einschränkungen für die Quickborner Fahrgäste. So fahren die Busse des Ersatzverkehrs nur im 20-Minuten-Takt, die 10-Minuten-Takt-Verdichtung entfalle für die Dauer der Arbeiten bis zum 19. August 2023. Zudem werde jeweils nur ein Gelenkbus eingesetzt, was zu einer geringeren Fahrgastkapazität führe, so Beckmann in einer Stellungnahme. Außerdem werde sich die Fahrzeit zwischen Quickborn und Eidelstedt durch den Ersatzverkehr in etwa verdoppeln.
„Ich begrüße die Anbindung Quickborns an die Hamburger S-Bahn uneingeschränkt. Klar ist auch, dass während der Bauarbeiten mit Reibungen gelebt werden muss“, stellt Bürgermeister Thomas Beckmann klar. „Aber der von der AKN nun angekündigte Schienenersatzverkehr ist eine Zumutung für die Fahrgäste.“
Die Anzahl der Fahrten werde zum Teil um 50 Prozent reduziert. „Und dann müssen sich die Menschen in nur einen Bus drängeln.“ Es stelle sich die Frage, ob in Stoßzeiten überhaupt alle Fahrgäste mitgenommen werden könnten, so Beckmann. Es sei offensichtlich, dass die zur Verfügung gestellten Transportkapazitäten nicht ansatzweise ausreichten.
Bürgermeister fordert zusätzliche Busse im Schienenersatzverkehr
Laut Beckmann habe die AKN bislang keine Daten zu den Fahrgastströmen bis und ab Quickborn zur Verfügung gestellt, um die geplanten Kapazitäten zu begründen. „Daraus schließe ich, dass die jetzt angekündigten Transportkapazitäten über den Schienenersatzverkehr in ihrer Unterversorgung noch deutlich dramatischer sind, als bisher von der AKN kommuniziert wurde“, so der Verwaltungschef. „Hier muss die AKN dringend Klarheit schaffen und nachbessern. Das kann so nicht monatelang laufen.“
Beckmann stellt einige Forderungen an die AKN auf, um den Quickborner Fahrgästen das Leben zu erleichtern. Er fordert etwa einen an die Bedarfe angepassten Schienenersatzverkehr, eine höhere Anzahl von Gelenkbussen, mindestens zwei pro AKN-Zug, die Aufrechterhaltung der Taktung inklusive Zehn-Minuten-Takt, einen Expressbus zwischen Quickborn und Burgwedel sowie eine mit den Schulen abgestimmte Schulbusbeförderung. Zumindest zeitweise wird die AKN einen zusätzlichen Bus zwischen Burgwedel und Quickborn einsetzen.
HVV: Diese AKN-Haltestellen sind von den Sperrungen betroffen
Von der Sperrung sind die Haltestellen Quickborn, Quickborn Süd, Hasloh und Bönningstedt betroffen. Ab Burgwedel besteht Anschluss an die AKN in Richtung Eidelstedt, ab Ellerau besteht Anschluss in Richtung Kaltenkirchen. Die Busse des Ersatzverkehrs fahren montags bis freitags zwischen 5 und 22.30 Uhr im 20-Minuten-Takt. In den Nachtstunden fahren die Busse im Abstand von 40 bis 70 Minuten, an den Wochenenden kann sich der Takt leicht ändern.
Die Fahrpläne der AKN-Linien A 2 und A 3 bleiben von den Sperrungen unberührt. Für die Fahrten des Ersatzverkehrs setzt die AKN zudem barrierefreie Busse ein. Die Fahrradmitnahme ist in den Bussen nicht möglich. Die Schülerbeförderung sei nicht vom Ersatzverkehr betroffen, teilt die AKN mit. Fahrkarten müssen vor Fahrtantritt gekauft werden, in den Bussen sind keine Fahrkarten erhältlich.
Für Fahrgäste aus dem Norden mit dem Ziel Hamburg Zentrum empfiehlt die AKN die Linie A 2 ab Ulzburg Süd über Norderstedt Mitte. Zudem seien die Fahrzeiten ab Januar in allen „Auskunftsmedien“ wie Webseiten sowie den Apps von HVV und Nah.SH hinterlegt.