Elmshorn. In Elmshorn greift ein Carportbrand auf eine Doppelhaushälfte über. Der Bewohner stirbt in der Klinik. Unruhiger Jahreswechsel für die Feuerwehr

Bei einem Großfeuer in der Nacht zu Neujahr ist in Elmshorn ein 81 Jahre alter Hausbewohner gestorben. Nach ersten Angaben war gegen 1.30 Uhr am Bookhorstweg zunächst der Carport der Doppelhaushälfte, in der der Senior lebte, in Brand geraten. Von dort griffen die Flammen auf das Wohngebäude über. Feuerwehrkräfte retteten den 81-Jährigen aus dem brennenden Gebäude, er starb jedoch später im Krankenhaus.

Die Wehren im Kreis erlebten einen sehr unruhigen Jahreswechsel. Die Zahl der Einsätze erreichte das Vor-Corona-Niveau. 36 Mal rückten die freiwilligen Helfer zwischen 18 Uhr an Silvester und 6 Uhr an Neujahr aus. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 16, zum Jahreswechsel 2020/2021 sogar nur sieben Einsätze. Dabei zeichnete sich zunächst ein entspannter Jahreswechsel ab. Bis Mitternacht mussten die Feuerwehren nur acht Mal ausrücken. In der Regel galt es kleinere, mutmaßlich durch Feuerwerk verursachte Brände abzulöschen. Ein vermuteter Schornsteinbrand in Seestermühe machte kein weiteres Eingreifen der Feuerwehr notwendig.

Zahl der Einsätze steigt nach Mitternacht sprunghaft an

Nach Mitternacht dagegen stieg die Zahl der Einsätze stark an. Zumeist blieb es bei kleinen Bränden. Die traurige Ausnahme: der Brand am Bookhorstweg. Der Carportbrand war noch vor Eintreffen der Feuerwehr auf das angrenzende Gebäude übergesprungen. Als die ersten der letztlich 130 Kräfte dort eintrafen, stand außer dem Carport auch das Erdgeschoss der Doppelhaushälfte in Flammen. Weil sich noch eine Person in dem Gebäude aufhalten sollte, ließ Einsatzleiter Patrick Gravert sofort einen Trupp unter schwerem Atemschutz in das Gebäude vorrücken.

Angesichts des Brandgeschehens blieb den Kräften jedoch nichts anders übrig, als sich wieder zurückzuziehen. Teile der Decke sowie der hölzernen Treppe waren bereits eingestürzt, die Gefahr für die Einsatzkräfte war viel zu groß. Auch von außen war wegen des ausgedehnten Brandes zunächst keine Rettung möglich. Letztlich gelang es den Feuerwehrleuten, über Steckleitern in das völlig verqualmte Obergeschoss einzudringen. Dort stießen die Einsatzkräfte auf den 81-Jährigen und konnten ihn ins Freie bringen. Eine Reanimation durch den Rettungsdienst war zunächst erfolgreich, der Senior kam mit zunächst lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. Dort verstarb er allerdings im Laufe der Nacht an der erlittenen Rauchgasvergiftung.

Polizei prüft, ob Feuerwerk ursächlich war

Die Kripo hat die Brandstelle als Tatort beschlagnahmt, die Ermittlungen zur Ursache laufen. „Wir prüfen natürlich auch, inwieweit Feuerwerkskörper ursächlich sein könnten. Noch sind wir in einem sehr frühen Stadium der Ermittlungen“, so Polizeisprecher Lars Brockmann. Seine Kollegen rückten im Kreis Pinneberg in der Neujahrsnacht 60 Mal aus, Brockmann spricht von einem „vergleichsweise normalem Einsatzgeschehen“. Zumeist seien die Beamten in Folge von überwiegend alkoholbedingten Streitigkeiten und Körperverletzungen sowie Sachbeschädigungen sowie Bränden gerufen worden.

Am Eichenkamp wurde ein Feuerwehrmann, der einen brennenden Müllcontainer löschen wollte, von einem Mann mit einer Schusswaffe bedroht. Eine Streife stoppte wenig später ein Fahrzeug, das vom Tatort geflüchtet war. In dem Wagen stießen die Beamten auf eine Schreckschusswaffe. Am Steuer saß ein 18 Jahre alter Mann. Ob er oder einer seiner Mitfahrer die Waffe benutzt hat, ist Bestandteil der Ermittlungen.