Kreis Pinneberg. Mit kleinen Dingen eine große Wirkung erzielen: Lüchau-Baumarktleiter Frank Göttsch weiß, wie das funktionieren kann.

Die vergangenen Monate haben angesichts steigender Energiekosten auch viele Bürgerinnen und Bürger im Kreis Pinneberg hart getroffen. Nicht selten haben sich die Rechnungen für Gas und Strom verdoppelt oder gar verdreifacht. Sparen lautet das Gebot der Stunde. Viele Menschen glauben allerdings, dass sich Energie nur sparen lässt, wenn man künftig gar nicht oder nur kalt duscht oder die Heizung ganz abstellt.

Kreis Pinneberg: Fachmann gibt Tipps zum Energiesparen

Das muss aber nicht sein. Wer ein Paar einfache Tipps beherzigt, der kann schnell Geld sparen, ohne sich einschränken zu müssen. Wir haben einen Fachmann gefragt: Frank Göttsch aus der Leitung der Lüchau-Baumärkte. Von ihm wollten wir zunächst wissen, was sich in der Energiekrise in den Baumärkten besonders gut verkauft: „Heizlüfter, Gaskocher, vermehrt Brennstoffe und Stromgeneratoren: Falls es zum Stromausfall kommen sollte, kann man damit elektrisch heizen und kochen“, sagt der Experte. Hier kommen die Energiespartipps vom Fachmann.

Lüchau-Mitarbeiter Frank Göttsch weiß, wie man Energie und damit auch Geld sparen kann.
Lüchau-Mitarbeiter Frank Göttsch weiß, wie man Energie und damit auch Geld sparen kann. © Katrin Starke | Katrin Starke

1. Durchlaufbegrenzer für Wasserhähne oder einen Sparduschkopf. Bis zu zwei Drittel des ursprünglichen Wasserverbrauchs können durch die Installation eines Durchflussbegrenzers eingespart werden. Sie sorgen dafür, dass weniger Wasser fließt und verringern den Stromverbrauch mit wenigen Handgriffen um bis zu 50 Prozent. Solche Begrenzer können in der Dusche, aber auch an sämtliche Badarmaturen nachgerüstet werden. Auf Komfort muss man dabei nicht verzichten, denn der Wasserstrahl ist in der Regel kräftig genug.

2. Schaltbare Steckdosenleisten und Zeitschaltuhren, denn so Göttsch: Strom wird nicht nur beim tatsächlichen Gebrauch von Elektrogeräten verbraucht, sondern bei Geräten wie Fernsehern und Computern auch im Stand-By-Modus. Insgesamt sind es etwa zehn bis 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in einem Haushalt. Hier kann eine Schalterleiste, optional mit Zeitschaltuhr, Abhilfe leisten. Damit können mehrere Geräte gleichzeitig zum Beispiel nachts von Hand oder zu festen Zeiten von einer Zeitschaltuhr ausgeschaltet werden und verbrauchen so keinen unnötigen Strom.

Kreis Pinneberg: LED-Lampen verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom

3. „Alte Leuchtmittel durch LED austauschen!“, rät der Baumarkt-Leiter. LED-Lampen schaffen die gewünschte Lichtqualität für jede Gelegenheit – von einer gemütlichen Atmosphäre über helle Beleuchtung bis hin zu bunten Farben. Zusätzlich verbrauchen LED-Lampen bis zu 90 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühlampen und bis zu 70 Prozent weniger als Halogenlampen. Die Anschaffung kann zwar etwas teurer sein, durch die Stromeinsparung und einer deutlich längeren Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren lohnt sich eine Umstellung auf LEDs jedoch sehr schnell. Programmierbare Thermostatventile für Heizkörper. Die meisten haben schon einmal vergessen, die Heizung herunterzudrehen, wenn man das Haus verlässt oder schlafen geht. Durch die Verwendung von zeitgesteuerten Thermostatreglern wird das Zuhause so geheizt, wie man es benötigt. Die Heizung muss nicht die ganze Zeit an sein, damit es warm ist, wenn man nach Hause kommt. Sie schaltet sich einfach kurz vorher ganz von alleine ein.

Kreis Pinneberg: Schon kleine Energiespar-Maßnahmen können viel bewirken

Auch Smart-Home-Thermostate lassen sich einfach nachrüsten. Sie regeln die Temperatur des Heizkörpers. Jedes Zimmer lässt sich individuell einstellen. Selten genutzte Räume werden weniger geheizt als andere, das Wohnzimmer dank der integrierten Zeitschaltuhr abends mehr als morgens. Da der Thermostat die aktuelle Raumtemperatur selbst erkennt, wird ein Auskühlen des Zimmers verhindert, was nicht nur energieschonend ist, sondern auch Schimmelbildung vorbeugt. Bei einigen Programmen kann man die Heizung sogar von unterwegs steuern.

5. Zu guter Letzt rät Frank Göttsch: Gewohnheiten ändern. Es hilft, zu überlegen, wo man im Alltag Strom und Wasser nutzt, das man überhaupt nicht braucht. Das Wasser abzustellen, während man die Hände einseift oder die Zähne putzt, spart täglich Wasser. Auch unnötiges Licht und Geräte auszuschalten, kürzer zu duschen oder die Wasch- und Geschirrspülmaschinen komplett voll zu füllen, kann schon einen großen Unterschied in der Stromrechnung machen.