Kreis Pinneberg. Deutsche Bahn plagt eine Krankheitswelle, viele Fahrten fallen aus. Was dahinter steckt und wie es bei der Nordbahn aussieht.

„Dieser Zug fällt aus.“ Diesen Satz fanden Fahrgäste und Reisende allein am Mittwochvormittag fast 40-mal auf dem Twitter-Account DB Regio Schleswig-Holstein. Dort informiert die Deutsche Bahn über Zugausfälle und Verspätungen in Schleswig-Holstein. Neben Reparaturen an Zügen und Strecken sowie Bauarbeiten findet sich vor allem immer wieder die Begründung: . 27 der 40 Tweets weisen diese Begründung auf, also deutlich mehr als die Hälfte. Aber woran liegt das?

Deutsche Bahn: Warum so viele Regionalzüge ausfallen

Geht eine Krankheitswelle durch das Unternehmen oder mangelt es generell an Personal? Auf Nachfrage erklärt eine Bahnsprecherin: „Wie viele Unternehmen in Deutschland ist auch die DB weiterhin von kurzfristigen Krankheitsfällen, darunter auch Coronafälle, betroffen, was sich regional auswirken kann.“

Allerdings habe die Deutsche Bahn mit dem Beginn des vergangenen Wochenendes bereits zu einem „stabilen Fahrplan“ zurückkehren können. Kurzfristige Krankmeldungen seien nie gänzlich vermeidbar, so die DB-Sprecherin. Aufgrund des Schichtdienstes fielen bei Krankheit zudem mehrere Züge aus, bis für Ersatz gesorgt sei.

Die Bahn habe in den vergangenen Jahren fast 100.000 Einstellungszusagen gegeben, allein bis zum 31. Oktober 2022 seien 26.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt worden, so die Sprecherin. Allerdings sei es oftmals schwierig, auf dem Arbeitsmarkt geeignetes Personal zu finden. Hier steuere die DB „aktiv gegen“. Trotzdem könnten „besondere Ereignisse wie das 9-Euro-Ticket und erhöhte Krankenstände, insbesondere aufgrund von Corona und zusätzlichen Belastungen“, aktuell zu punktuellen personellen Engpässen führen.

Nordbahn: Keine personalbedingten Ausfälle, niedriger Krankenstand

Bei der Nordbahn sieht man diese Probleme nicht. „Wir hatten im November bislang genau null personalbedingte Ausfälle“, sagt Nordbahn-Sprecher Tobias Franitza. Der Krankenstand sei aktuell niedrig, Personalmangel beim Fahrdienst gebe es nicht. „Wir sind voll besetzt.“

Zwar sei es möglich, dass die krankheitsbedingten Ausfälle in den nächsten Wochen zunähmen, aber aktuell sei das nicht zu spüren. Die Nordbahn bilde zudem aus, auch um das ab 2023 zum Angebot hinzukommende sogenannte „Akkunetz-Nord“ bedienen zu können.